Deutsche Kriegsschiffe sollen erstmals durch die Taiwansstraße segeln
Im Zeichen einer zunehmenden Präsenz in Asien plant die deutsche Marine, erstmals in ihrer Geschichte, Kriegsschiffe durch die strategisch wichtige Taiwansstraße zu schicken. Diese Entwicklung gilt als Signal an China, dass Deutschland seine Interessen in der Region nicht länger ignoriert. Die Taiwansstraße ist eine der wichtigsten Schiffsrouten der Welt und verbindet den Pazifik mit dem Südchinesischen Meer. Durch diese Aktion will Deutschland sichere Seewege und freie Handelsrouten in der Region sichern. Die Entscheidung wird auch als Antwort auf die gestiegene maritime Präsenz Chinas in der Region gesehen.
Deutsche Kriegsschiffe nahen sich der Straße von Taiwan
Zwei deutsche Kriegsschiffe werden nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel in Kürze durch die Straße von Taiwan navigieren. Die Fregatte Baden-Württemberg und der Versorger Frankfurt am Main sollen Mitte September auf ihrer Route von Südkorea nach Jakarta durch die Straße von Taiwan fahren.
Trotz Warnungen aus Peking sollen die Schiffe die Meerenge passieren. Die Bundesregierung sieht möglichen Protesten Pekings gelassen entgegen. Die Quellen des Spiegel-Berichts bleiben jedoch unbekannt.
Das Bundesverteidigungsministerium lehnte eine Stellungnahme zu dem Artikel ab. Laut Spiegel will die Bundesregierung die Durchfahrt nicht bei der chinesischen Regierung ankündigen, um zu unterstreichen, dass die Route als völlig normal angesehen wird. Dies ist auch die Vorgehensweise der USA und anderer westlicher Nationen, wenn sie die Meerenge passieren.
Erstmals seit 2002 würde die deutsche Marine wieder die Route durch die Straße von Taiwan nehmen, was zu neuen Spannungen mit der Volksrepublik führen könnte. China sieht das demokratisch regierte Taiwan nach wie vor als Teil seines Territoriums an und schließt den Einsatz militärischer Gewalt nicht aus, um die Insel unter seine Kontrolle zu bringen.
Taiwan weist die territorialen Ansprüche der Volksrepublik zurück. Die USA stehen an der Seite Taiwans und haben China wiederholt vor militärischen Schritten gewarnt. Im August hatte Flottillenadmiral Axel Schulz, der den deutschen Marineverband im Indopazifik führt, erklärt, die beiden deutschen Kriegsschiffe warteten noch auf Anweisung aus Berlin.
Durchfahrt als normale Route - Die Bundesregierung will damit unterstreichen, dass die Route als völlig normal angesehen wird. Dies ist auch die Vorgehensweise der USA und anderer westlicher Nationen, wenn sie die Meerenge passieren.
Die Durchfahrt der deutschen Kriegsschiffe durch die Straße von Taiwan wird von Beobachtern als wichtiger Schritt in der Außenpolitik Deutschlands gesehen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie China auf diese Entwicklung reagieren wird.
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