Dichterfest im Heine-Haus erinnert an Friederike Mayröcker

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Dichterfest im Heine-Haus erinnert an Friederike Mayröcker

Am 12. Oktober 2022 findet im Heine-Haus in Hamburg ein Dichterfest statt, das dem Leben und Werk der österreichischen Schriftstellerin Friederike Mayröcker gewidmet ist. Die Veranstaltung möchte an die Bedeutung Mayröckers als eine der wichtigsten Vertreterinnen der österreichischen Literatur erinnern. Durch Lesungen, Workshops und Paneldiskussionen wird das Werk Mayröckers beleuchtet und ihre Bedeutung für die heutige Literatur diskutiert. Der Abend wird mit einer Festrede des Schriftstellers Wolfgang Hermann eröffnet, der Mayröckers Werk kennt und schätzt.

HeineHausGedenkfest: Autoren ehren die Wortmutter Friederike Mayröcker

Das Poesiefest im Heine-Haus war an seinem ersten Abend ein Fest für Friederike Mayröcker. Die Österreicherin, eine der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftstellerinnen im deutschen Sprachraum, wäre im Dezember 100 Jahre alt geworden.

Selinde Böhm und Rudolf Müller, Buchhändler, hatten deshalb drei Autoren eingeladen, die mit der „Wortmutter“, wie sie in Lyrikerkreisen genannt wird, über einen längeren Zeitraum befreundet waren.

Marcell Feldberg - Kirchenmusiker und Lyriker

Marcell Feldberg - Kirchenmusiker und Lyriker

Marcell Feldberg ist Kirchenmusiker und lebt in Willich am Niederrhein. Er hat in Mayröckers Werk Elemente einer Bachkantate entdeckt und sich getraut, der berühmten Dame zu schreiben. Natürlich ohne auf eine Reaktion zu hoffen. Das Ergebnis: eine überaus freundliche Antwort, ein langer Briefwechsel und dann erste Reisen nach Wien.

Frieda Paris - Die junge Lyrikerin

Frieda Paris - Die junge Lyrikerin

Die junge Lyrikerin Frieda Paris musste nicht erst nach Wien reisen, denn dort studierte sie an der Universität, unter anderem Sprachkunst. Bei einem Kinobesuch erkannte sie Friederike Mayröcker und sprach diese einfach an: „Ich heiße auch Friederike“.

Marcel Beyer - Der literarische Nachlassverwalter

Der Büchnerpreisträger Marcel Beyer hat sein Studium mit einer Arbeit über Mayröcker abgeschlossen. Vorher bereits war er „in ihre Dienste getreten“, denn bei einer Tagung in Münster hat er Mayröcker angeboten, ihr umfangreiches Werk in neuer Anordnung zu publizieren.

Vor dem von Rudolf Müller moderierten Gespräch des Trios hatte man bereits nach wenigen Minuten das Gefühl, in Mayröckers verkramter Wiener Wohnung dabei zu sein. Ihrem Klappern auf der Schreibmaschine zuzuhören. Vielleicht sogar anschließend mit ihr zum Supermarkt gegenüber zu gehen, wo sie im Tchibo-Regal nach dem neuesten Nippes stöberte.

„Sie hatte eine ungeheure Freude an der Welt und war sehr begabt für Freundschaften“, erinnerte sich Marcel Beyer.

Zehn Jahre vor ihrem Tod antwortete Mayröcker in dieser Zeitung auf die Frage nach der Zukunft dessen, was sie geschrieben hat: „Es kommt immer auf die Qualität an. Aber auch dann gilt: Wenn man lange schon und auch viel geschrieben hat, werden es am Ende vielleicht vier oder fünf Gedichte sein, die überleben, mehr nicht.“

Diesem düsteren Dichter-Resümee stellt sich Marcel Beyer entgegen, indem er aktuell einen weiteren Band der Schriftstellerin betreut. Ein Jahr vor ihrem Tod am 4. Juni 2021 erschien Mayröckers letzter Textband: „da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete“.

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Heike Schulze

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