Die Kritik an der Luftverkehrssteuer ist überzogen - neue Studie
Die Luftverkehrssteuer, die seit 2021 in Deutschland erhoben wird, steht immer wieder in der Kritik. Doch eine neue Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Kritik an der Luftverkehrssteuer überzogen ist. Laut der Studie sind die Auswirkungen der Steuer auf die Luftfahrtindustrie und den Umweltschutz weitaus geringer als bisher angenommen. Die Forscher fordern eine realistische Beurteilung der Steuer und warnen vor einer Überregulierung des Luftverkehrs. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Ergebnisse der Studie und die Konsequenzen für die Zukunft der Luftfahrt.
Kritik an Luftverkehrssteuer: Recht auf extrem günstige Flugtickets gibt es nicht
Die Luftfahrtbranche beklagt sich über die hohen Abgaben, aber dies ist teilweise übertrieben. Es gibt kein Recht auf extrem günstige Flugtickets. Eine gewisse Belastung der Airlines mit Abgaben ist nur angemessen, um die starken Klimabelastungen durch den Flugverkehr auszugleichen.
Häufig ersetzen Videocalls Termine, es ist Geschäftsreisenden zuzumuten, auf vielen Routen mit dem ICE statt per Flugzeug unterwegs zu sein. Und wenn Ryanair die Kapazitäten an einigen Airports wie Köln/Bonn senkt, hat dies zwei Seiten: Es gibt zwar weniger Discount-Tickets und weniger Routen. Andere Airlines profitieren jedoch von höheren Ticketpreisen.
Trotzdem darf die Politik die Branche in Europa nicht zu stark belasten. Wenn die hohe deutsche Luftverkehrssteuer nur dazu führt, dass Jets beispielsweise von Ryanair nach Südeuropa verlagert werden, bringt das der Umwelt nichts, aber hiesige Reisende müssen mehr zahlen.
Neue Studie: Luftfahrtbranche übertreibt Klimaschutz muss vorangetrieben werden
Es ist ärgerlich, dass die Einnahmen aus der Luftverkehrssteuer nicht genutzt werden, um Produktionskapazitäten für nachhaltiges Kerosin (SAF) aufzubauen. Denn nur mit massenhaft Ökosprit kann der Luftverkehr klimaneutral werden.
Auch die Klimaschutzstrategie der EU kann nicht nur positiv gesehen werden: Es ist zwar richtig, dass Airlines ab 2025 immer mehr SAF beimischen müssen und dass sie zunehmend für CO2-Zertifikate zahlen sollen. Aber wenn droht, dass immer mehr Passagiere Richtung Asien in Dubai oder Istanbul umsteigen, weil die EU-Regeln dort nicht gelten, macht dies nur klar, dass weltweit gültige Klimaschutzverträge nötig sind.
Was ist sonst zu tun? Die Netze für Hochgeschwindigkeitszüge sollten ausgebaut werden. In 15 Jahren sollte es normal sein, mit dem ICE oder TGV statt dem Flugzeug ans Mittelmeer zu fahren. Und zwar nonstop ab dem Rheinland und zu günstigen Preisen. Aktuell ist eine Fahrt von Düsseldorf nach Nizza zwar auch möglich, aber teuer und mit Umsteigen.
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