Die Stadt Solingen wirft dem Land Zynismus vor, in der Kinderbetreuungskatastrophe.
In einer ernsten Anklage gegen die Landesregierung wirft die Stadt Solingen dem Land Zynismus vor, im Zusammenhang mit der Kinderbetreuungskatastrophe, die die Stadt in den letzten Wochen erschüttert hat. Laut Aussagen der Stadtväter hat das Land versagt, angemessene Unterstützung bei der Bewältigung der Krise anzubieten. Stattdessen habe man sich mit leeren Versprechungen zufriedengegeben, während die Stadt mit den Folgen des Desasters alleine gelassen wurde. Die Stadt fordert nun ein Umdenken in der Politik des Landes und eine umfassende Unterstützung bei der Wiederherstellung der Kinderbetreuung in Solingen.
Kirche schließt Kitas: Solinger SPD wirft Land Zynismus vor in Kita-Katastrophe
Die Solinger SPD ist entsetzt über die Ankündigung der evangelischen Kirchengemeinde Wald, im Jahr 2026 zwei ihrer bislang noch drei Kindertagesstätten im Stadtbezirk zu schließen. Unsere unbedingte Solidarität gilt jetzt vor allem den betroffenen Familien, sagte Horst Koss, jugendpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion, am Freitag.
Der Sozialdemokrat, der selbst lange Führungserfahrung in der kirchlichen Diakonie hat, sieht die Verantwortung für diese Entwicklung aber nicht bei der Kirche, sondern vielmehr bei der NRW-Landesregierung aus CDU und Grünen. Die Kirchen leiden genau wie alle anderen Träger an der inzwischen mehr als katastrophalen Finanzierung der Kindertagesstätten in NRW, sagte SPD-Mann Koss.
Er verwies auf die zurückliegende Tariferhöhung für die Beschäftigten, die zwar dringend nötig gewesen sei. Aber wegen der anerkannt miesen Landesförderung war das für die NRW-Kitas sozusagen der Tritt von der Klippe, schimpfte Koss.
Evangelische Kirche schließt zwei Kitas in Solingen: Bis zu 70 Kinder betroffen
Der SPD-Politiker forderte deshalb einen engeren Schulterschluss der Kita-Träger. So sollten sich auch die Kirchen den Aktionen der Wohlfahrtsverbände in NRW anschließen. Denn immerhin sei die Entwicklung gerade im kirchlichen Bereich sehr bedenklich, verlören die Kirchen doch immer mehr Mitglieder und somit finanziellen Spielraum.
Die NRW-Landesregierung nehme den Protest offenbar immer noch nicht ernst, sagte SPD-Mann Koss, der dem Land am Freitag unterstellte, man setze in Düsseldorf erkennbar darauf, dass sich die Wut der betroffenen Familien und Beschäftigten zunächst in den Rathäusern entlade. Das sei jedoch zynisch.
Verursacher der Kita-Katastrophe ist ausschließlich das Land, und deshalb müssen die Träger den Druck dort schnellstens erhöhen, unterstrich Koss.
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