„Die Straßenverhältnisse machen einen fassungslos“

„Die Straßenverhältnisse machen einen fassungslos“

Die aktuelle Situation auf den Straßen Deutschlands ist besorgniserregend. Laut einem Bericht des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) sind die Straßenverhältnisse in einem alarmierenden Zustand. Die Zahl der Unfälle ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, was zu ernsten Verletzungen und sogar Todesfällen geführt hat. Die Hauptgründe dafür liegen in der mangelhaften Instandhaltung der Straßen und dem Fehlen von Sicherheitsmaßnahmen. Die Bürger fordern nun von der Regierung, endlich dringend notwendige Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit auf den Straßen zu verbessern.

Festfahrt und Verkehrskaos: Gruiten erneut in Aufruhr

Der blaue 40-Tonner, der sich vergangene Woche in der Kurve Lindenweg/Bergstraße festgefahren hat, ist nur einer von vielen Vorfällen aus der jüngeren Vergangenheit rund um die Baustelle an der L 357 in Gruiten.

Der Ablauf ist immer der gleiche: Der Fahrer lässt sich – verführt vom Navi oder getäuscht von der irreführenden Beschilderung – dazu verleiten, in die Anwohnerwege einzubiegen, um dort vermeintlich abzukürzen. Und schon steckt er fest.

Büsche und Bäume, parkende Autos, aber auch Verkehrsschilder und letztlich Menschen sind bei der darauf folgenden Rangiererei akut gefährdet.

Kein Gespräch mit dem Landesbetrieb Straßen-NRW hat diese Vorfälle bisher verhindern können, erst recht nicht das Warten darauf, dass die Haaner Straßenverkehrsbehörde den Schilderwald lichten oder wenigstens verständlich machen würde.

Baustellen-Chaos in Gruiten: Die Straßenverhältnisse machen einen fassungslos

So gibt es nach wie vor skurrile Anblicke: Kommt ein Autofahrer beispielsweise aus der Richtung von Hochdahl-Millrath über die L 357, sieht er als erstes ein Hinweisschild mit der Angabe „Strecke zur Autobahn und nach Gruiten“, um unmittelbar nach dem Einbiegen vor einem „Durchfahrt verboten für Fahrzeuge aller Art“-Schild zu stehen.

Durchfahren tun die meisten trotzdem. (Natürlich) Auch die Anlieger aus dem Wohnviertel, obwohl sie das eigentlich nicht mehr dürften, denn das Anlieger-Schild ist seit Tagen verschwunden.

„Die Zustände machen fassungslos“, hat die Haaner CDU jetzt in einer Stellungnahme zum Baustellen-Chaos in Gruiten mitgeteilt. Die Großbaustelle werde für die Anwohner der angrenzenden Straßen zur immer größer werdenden Belastungsprobe.

Ratsmitglied Annette Leonhardt, die selber in der betroffenen Siedlung wohnt, hat nach CDU-Angaben schon zahlreiche Gespräche geführt, um die Situation zu verbessern. Auch sie bislang jedoch ohne durchschlagenden Erfolg.

„Als CDU fordern wir von Straßen.NRW, endlich wirksame Maßnahmen zu ergreifen, damit diese Verkehre schon an der eigentlichen Umleitung gestoppt werden. Gleichzeitig haben wir die Polizei eindringlich gebeten, die Anzahl der Kontrollen zu erhöhen“, berichtet Ratsfraktionsvorsitzender Jens Lemke.

Gruiten in Verkehrsstress: Tonner blockieren Anwohnerstraßen

Unverständnis herrscht bei den Christdemokraten auch im Hinblick auf die Situation zwischen der Einmündung Lindenweg und dem Parkplatz Birkensauna.

„Wir hatten uns sehr gefreut, dass nach anfänglich anderen Ideen die Niederbergische Allee geöffnet und auch als Umleitung eingerichtet wurde“, heißt es in einer Pressemitteilung: „Wenig Verständnis besitzen wir leider dafür, dass diese immer noch nicht als Vorfahrtsstraße beschildert und somit eine klare verkehrliche Regelung geschaffen wurde, die dem Autofahrer die Nutzung der Niederbergischen Allee als einzige Umleitung signalisiert.“

In einem Schreiben an den Landesbetrieb Straßenbau, Bürgermeisterin Bettina Warnecke, die Polizei sowie die Haaner Straßenverkehrsbehörde haben die Christdemokraten dem Bürger-und Verkehrsverein Gruiten jetzt noch einmal ausdrücklich für dessen Einsatz rund um das Baustellengeschehen gedankt.

Gleichzeitig werden alle Adressaten aufgefordert, passende Lösungen zu finden. Folgende Maßnahmen sollen dabei umgesetzt werden:

• Die Nutzung der Niederbergischen Allee als Vorfahrtsstraße.
• Auffälligere Beschilderungen aus Richtung Haan und Erkrath-Millrath kommend, die auf die Niederbergische Allee als einzige Umleitung hinweisen.
• Das Abdecken des gelben Hinweisschildes, das fälschlicherweise den Weg in Richtung Gruiten und der Autobahn von der Brücke kommend nach „links“ über die Millrather Straße anzeigt.
• Sperren so zu errichten, dass 40-Tonner nicht mehr in den Linden- beziehungsweise Birkenweg einfahren können.

Die Haaner CDU bittet die Polizei, „dass regelmäßig Kontrollen an den angesprochenen Punkten stattfinden, sodass die Fehlnutzungen konsequenter geahndet werden“.

Während aus Politik und Bürgerschaft weiterhin versucht wird, die Situation zu verbessern, haben die Baustellen-Verantwortlichen offensichtlich ein neues Kapitel im Buch der skurrilen Verkehrsmaßnahmen aufgeschlagen, das nach Einschätzung erster Beobachter das Zeug hat, für weiteren Ärger zu sorgen.

Eine neue Ampel-Anlage mit vier Masten, die vor wenigen Tagen noch abgedeckt auf der völlig problemlosen Umleitungsstrecke (Kreuzung Niederbergische Allee und Fußweg aus Richtung Birkensauna/Hofschaft Kriekhausen) stand und deren Nutzen zumindest zweifelhaft erscheint, ist seit dem Wochenende in Betrieb.

Jedenfalls leuchtet sie seit Freitagabend ein kräftiges Licht in die Umgebung und hält den Verkehr auf; auch nachts, während die meisten Ampeln in der Stadt ab 22 Uhr ausgeschaltet werden.

Denn wer sich der Ampel-Anlage am Wochnende näherte, sah Rot. Grün wurde sie meist erst, nachdem die Autos gestoppt hatten.

Die Internet-Kommentare aus Gruiten (und nicht nur von dort) flüchten sich angesichts solch realen Wahnsinns mittlerweile zunehmend in Ironie.