Duisburg: Trauerfeier für die Opfer der Loveparade-Katastrophe

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Duisburg: Trauerfeier für die Opfer der Loveparade-Katastrophe

Am 24. Juli 2010 ereignete sich in Duisburg eine Katastrophe, die das Land schockierte. Während der Loveparade, einem der größten Musikfestivals Deutschlands, kamen 21 Menschen ums Leben und über 500 wurden verletzt. Die Stadt Duisburg und die gesamte Nation trauern um die Opfer dieser Tragödie. Heute findet die Trauerfeier für die Opfer der Loveparade-Katastrophe statt, um den Verstorbenen zu gedenken und den Angehörigen Beistand zu leisten. Die Feier wird von Vertretern der Stadt, der Kirche und der Politik begleitet, um den Opfern die letzte Ehre zu erweisen.

Duisburg trauert: Erinnerung an die Opfer der Loveparade-Katastrophe

Es sind die Rituale, die helfen sollen, die Kraft geben, das eigentlich Unvorstellbare begreifbar machen zu können und zu verarbeiten. Am Vorabend der Nacht der 1000 Lichter am Karl-Lehr-Tunnel, die der Verein Bürger für Bürger ausrichtete. Dann am eigentlichen Jahrestag um 14.30 Uhr die Andacht für die Angehörigen in der Salvatorkirche, anschließend die öffentliche Gedenkveranstaltung am Unglücksort.

Dazwischen Gespräche und der Austausch untereinander, darunter auch diesmal Angehörige und Verletzte aus dem In- und Ausland. So weit, so gut. Der Ablauf hat sich bewährt, er ist den Angehörigen längst vertraut. Auch 2025 wird wohl noch einmal in ähnlicher Form an die Katastrophe erinnert. Danach könnte sich im Ablauf etwas ändern – die Verantwortlichen der Stiftung Duisburg 24.07.2010 denken darüber nach, nach 15 Jahren andere Formen dafür zu finden.

Gedenkveranstaltung erinnert an die Toten und die Verletzten der Loveparade

Gedenkveranstaltung erinnert an die Toten und die Verletzten der Loveparade

INFOProzess endete ohne Schuldspruch: Der Strafprozess gegen sechs städtische Mitarbeiter und vier Beschäftigte des Veranstalters Lopavent begann im Dezember 2017. Er gilt als eines der größten Strafprozesse der Nachkriegszeit in Deutschland und fand in einer Messehalle in Düsseldorf statt. Einstellung: Am 4. Mai 2020 wurde der Prozess endgültig eingestellt. Die individuelle Schuld der Angeklagten reiche nicht zu einer Verurteilung aus, so das Gericht.

Nicht angeklagt waren Duisburgs damaliger Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) und Lopavent-Chef Rainer Schaller. Abschied ist mit diesem Ort verbunden, erklärte Jürgen Thiesbonenkamp, der Sprecher des Kuratoriums der Stiftung. Je schöner die Erinnerung, desto schwerer die Trennung, zitierte er den evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer, der 1945 im KZ Flossenburg ermordet wurde.

Im Gedenken an die Verstorbenen appellierte Thiesbonenkamp an die Angehörigen: Man muss es aushalten und durchhalten. Das klingt hart – ist aber auch ein großer Trost. Es sei verkehrt, wenn man sagt, Gott fülle diese Lücke aus, die die Verstorbenen hinterlassen haben.

Duisburg blickt zurück auf eine tragische Nacht: Erinnerung an die Loveparade-Katastrophe

Duisburg blickt zurück auf eine tragische Nacht: Erinnerung an die Loveparade-Katastrophe

Ulrike Stender vom Kuratorium der Stiftung schlägt die Glocke. Angehörige umarmen sich, Tränen fließen. Das Licht der Kerzen wecke Erinnerungen – vielleicht stark, vielleicht schwach, so Thiesbonenkamp. Das gelte für die Nacht der 1000 Lichter am Vorabend wie auch bei der Andacht in der Salvatorkirche.

Das Leid der Traumatisierten und Betroffenen und derjenigen, die von ihren Kindern für immer Abschied nehmen mussten, werde durch die Lichter symbolisiert. Der Songwriter Helmut Meier hat die musikalische Gestaltung übernommen und singt seine deutsche Version des Dylan-Klassikers Blowin' in the wind.

Es ist 17 Uhr, als an diesem Mittwoch 23 Glockenschläge ertönen. 21 von ihnen sind für die Toten, einer für die Verletzten und Traumatisierten, einer für die Opfer von Krieg und Gewalt in diesen Tagen.

Zahlreiche Besucher verfolgten die Veranstaltung mit gemischten Gefühlen. Bei einigen stach die Trauer hervor. Ich habe immer wieder Tränen in den Augen, wenn ich an den Tag zurück denke, sagt Konni aus Oberhausen. An dem Tag des Unglücks war ihre Schwester zum feiern nach Duisburg gekommen. Meine Mutter rief an und schrie nur: Sie ist tot, Sie ist tot., erzählt sie.

Viele Angehörige und Verletzte haben sich an der Gedenkveranstaltung beteiligt, um ihre Erinnerungen zu teilen und ihre Gefühle auszudrücken. Auch Willy Valentin und Nicole Ballhausen, die am Unglückstag im Sicherheitspersonal der Loveparade tätig waren, haben ihre Erfahrungen geschildert.

In Duisburg soll es keine Veranstaltung mehr geben, die eine solche Katastrophe auslöst. Das sei die Botschaft dieses Ortes, und sie gelte überall. Thiesbonenkamp erinnerte an den Einsatz von Rettungskräften und Helfern an dem Unglückstag, die noch Schlimmeres verhindert hatten.

Meiers Lied über das Leben (Leben ist ein Elefant, der nichts vergisst) setzte einen angemessenen Ton ans Ende. Leben ist Liebe – manchmal ist Leben aber auch hart und gemein, so Meier. Mit dem Vaterunser und Dankesworten an alle Beteiligten beendete Thiesbonenkamp die Gedenkveranstaltung.

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

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