Düsseldorf: Arbeitgeber warnen vor übertriebenen Forderungen

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Düsseldorf: Arbeitgeber warnen vor übertriebenen Forderungen

In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf sind die Arbeitgeber aufgrund der aktuellen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in Sorge. Laut einer aktuellen Erklärung warnen sie vor übertriebenen Forderungen der Arbeitnehmer. Die Vertreter der Arbeitgeberseite betonen, dass die derzeitige Lage auf dem Arbeitsmarkt durch steigende Löhne und zunehmende Fachkräfteengpässe gekennzeichnet ist. Durch diese Entwicklung sehen sie die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gefährdet. Die Arbeitgeber appellieren deshalb an die Vernunft der Arbeitnehmer und fordern ein verantwortungsvolles Verhandeln bei den anstehenden Tarifverhandlungen.

Arbeitgeber warnen vor übertriebenen Forderungen: Düsseldorf rechnet mit finanziellen Schwierigkeiten

Arbeitgeber warnen vor übertriebenen Forderungen: Düsseldorf rechnet mit finanziellen Schwierigkeiten

Anlässlich der anstehenden zweiten Verhandlungsrunde im Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie haben die Düsseldorfer Arbeitgeber vor einer zu hohen finanziellen Belastung der Unternehmen gewarnt.

IG Metall fordert 7 Prozent mehr Geld: Die IG Metall geht mit einer Forderung von sieben Prozent mehr Geld in die Verhandlungen. „Wenn wir einen Abschluss in dieser Höhe bekämen, würden einige Unternehmen in ernste Schwierigkeiten geraten“, sagte der Geschäftsführer der Unternehmerschaft Düsseldorf, Michael Grütering.

Die konkreten Forderungen der Gewerkschaft umfassen 7 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von 12 Monaten; Auszubildende sollen dann 170 Euro mehr im Monat erhalten. Zur Begründung führen die Arbeitnehmervertreter unter anderem die Inflation an. Zudem könnten sich die Unternehmen die Gehaltssteigerung in dieser Höhe leisten; viele machten weiter gute Gewinne, zudem sei der Anteil der Gehälter an den Kosten gering.

Arbeitgeber warnen vor finanziellen Schwierigkeiten: Grütering argumentiert hingegen aus der Sicht der Arbeitgeber, es sei keineswegs so, dass diese eine starke Steigerung der Gehälter leicht stemmen könnten. „Wir waren am Anfang des Jahres durchaus vorsichtig optimistisch, aber seitdem hat sich die Lage nochmals negativer entwickelt“, sagt er: „Die Hoffnung auf mehr Wachstum in 2024 hat sich nicht erfüllt.“

Neben Auftragsrückgängen litten die Unternehmen auch unter der starken Steigerung der Energiekosten. „Ich denke, dass die IG Metall eigentlich wissen müsste, dass ihre Forderung angesichts der Wirtschaftslage nicht erfüllbar ist“, fügte er hinzu. Die Gewerkschaft sei in den Betrieben gut vernetzt und wisse sehr wohl, „dass die Lage vielerorts nicht rosig ist“.

Differenzierung der Arbeitgeber: Vor diesem Hintergrund plädiert der Arbeitgebervertreter unter anderem dafür, die Arbeitgeber differenzierter zu betrachten. Noch immer gebe es starke Industrieunternehmen in der Stadt, aber es gehe bei weitem nicht allen Unternehmen gleich gut. „Daher werden wir auf jeden Fall weiterhin eine stärkere Differenzierung brauchen, wenn es um den Tarifabschluss geht. Festzustellen ist auf jeden Fall ein Produktionsrückgang und das sind Zeichen einer schleichenden Deindustrialisierung. Hier müssen wir echt aufpassen.“

Schwierige Lage erwartet: Insgesamt sieht Grütering eine schwierige Lage und warnt davor, dass keine schnelle Kehrtwende zu erwarten sei. „Ich habe leider nicht die Hoffnung, dass die Lage sich demnächst bessern könnte“, sagt er. „Wir gehen davon aus, dass wir noch nicht am Tiefpunkt angekommen sind.“

Am Dienstag setzen gleich vier der elf Tarifbezirke die Gespräche fort, in Nordrhein-Westfalen beginnen sie um 16 Uhr. In dieser Runde wird auch ein Angebot der Arbeitgeber erwartet.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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