Düsseldorf: Einwohner von Reisholz sorgen sich um Erhalt ihres Bürgerhauses

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Bürgerhaus Reisholz: Einige fordern den Erhalt des beliebten Stadtteilortals

Viele sind gekommen. Und doch, meint Margareta Jansen, Vorsitzende des Freundeskreises Bürgerhaus Reisholz, seien es sonst mehr. Aber es sind Sommerferien und der Senioren-Abend auf der Rheinkirmes. Trotzdem sind bei der Hof-Kultur nahezu alle Tische besetzt.

Jansen und einige andere der 155 Mitglieder des Freundeskreises sind auch deswegen da, weil die Meldung einer möglichen Schließung des Hauses sie entsetzt hat. „Ein echter Schlag ins Gesicht“, haben Jansen und ihre Stellvertreterin Ursula Weber es in einem offenen Brief formuliert. Dabei habe man das Haus unlängst noch mit 10.000 Euro unterstützt. Aber auch wenn noch nichts entschieden sei, müsse man jetzt schon Widerstand zeigen.

Reisholz: Sorge um das Bürgerhaus - Einwohner und Politiker sprechen sich aus

Reisholz: Sorge um das Bürgerhaus - Einwohner und Politiker sprechen sich aus

Auch Elmar Weischede ist an diesem Abend da. Er ist mit dem Bürgerhaus eng verbunden, denn das Areal gehört ihm. Seine Eltern hatten es einst gekauft und damit den einzigen Saal von Reisholz, der auch mal ein Kino beherbergte. Als dann Anfang der 1980er die Idee entstand, daraus ein Bürgerhaus zu machen, alles baulich zu erweitern, war Weischede begeistert. Seither hat er Haus und Grund an die Stadt vermietet. Der Vertrag läuft noch bis 2029. Es ist also in der Theorie noch Zeit.

40 Jahre Bürgerhaus Reisholz - Info2022 wurde das Bürgerhaus 40 Jahre alt. Angebote Veranstaltungen zu Bildung, Soziales, Freizeit und Unterhaltung, dazu Märkte und Börsen oder Grillabende. Auch Vereine, Schulen und Initiativen nutzen die Möglichkeiten.

Das Bürgerhaus Reisholz war das zweite von heute acht Bürgerhäusern in Düsseldorf. Adresse Kappeler Straße 231 - An der Umsetzung dieses Projektes war das langjährige SPD-Ratsmitglied Hartmut Görgens federführend beteiligt.

Düsseldorf: Der Bürgerhaus Reisholz - ein Ort, der im Mittelpunkt steht

Auch Görgens hat inzwischen Briefe geschrieben, an Oberbürgermeister Stephan Keller und Stadtdirektor Burkhard Hintzsche. Unter anderem heißt es dort: „Im reinen Unternehmensgebiet, einem wohnmäßigen Niemandsland, droht durch die nicht notwendige Ausweitung des Umfangs des Spektakulums ein schwarzes Loch, das das Bürgerhaus, das Herzstück von Reisholz, von seinem bewährten und erfolgreichen Standort an sich zieht oder gar verschluckt.“ Er fordert die Stadtspitze auf, von dieser Idee Abstand zu nehmen.

Und noch ist nichts entschieden. Dennoch beschäftigt das Thema die Besucher. So auch Monika Retza. Sie kennt das Bürgerhaus seit 36 Jahren. Es sei Teil ihres Lebens. Und wenn sie davon erzählt, dass sie mit ihrem Mann hier getanzt hat und ihre Kinder hier großgeworden sind, dann leuchten ihre Augen. Das Bürgerhaus sei eine zentrale und letztlich die einzige Anlaufstelle im Stadtteil, auch und vor allem für Ältere. „Das ist eine Institution, Generationen übergreifend und ein Stück Heimat.“

Was Stadtteilpolitiker wie Christoph Laugs, Sprecher der SPD in der Bezirksvertretung (BV) 9, ganz unabhängig von der Thematik so stört, ist, dass sich zuerst der Stadtrat mit der Vorlage „Handlungsfeldübergreifende Betrachtung sozialer Infrastruktur im Amt für Soziales und Jugend“ befasste und mit einem Beschluss schon mal Fakten schaffte. In der Präsentation steht dieser Satz, der alles auf den Punkt bringt: „2025 bis 2026: Überprüfung der Weiterführung des Bürgerhauses Reisholz im Hinblick auf den umfangreichen Neubau des Spektakulums in Benrath“. Die BV 9 wird erst am 30. August informiert.

Die Menschen von Reisholz sprechen sich aus und fordern den Erhalt des Bürgerhauses. Es ist ein Ort, der im Mittelpunkt steht und für viele ein wichtiger Teil ihres Lebens ist. Die Stadt soll sich für den Fortbestand des Bürgerhauses einsetzen und nicht für eine Schließung votieren.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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