Düsseldorf: Laki's im Kö-Quartier schließt seine Pforten
Die Nachricht schockiert die Düsseldorfer Gastronomieszene: Laki's, das beliebte Restaurant im Kö-Quartier, schließt seine Pforten. Nach Jahren erfolgreichen Betriebs hat die Leitung des Lokals entschieden, den Betrieb einzustellen. Die Gründe für diesen Schritt bleiben noch unklar. Laki's war ein fester Bestandteil der Düsseldorfer Nachtleben-Szene und galt als beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Die Schließung des Restaurants bedeutet nicht nur den Verlust eines beliebten Ausgehziels, sondern auch den Verlust von Arbeitsplätzen für die Mitarbeiter. Die Stadt Düsseldorf verliert damit ein weiteres Stück seiner urbanen Identität.
Schließung von Laki's: Das Ende einer Millionäreinrichtung in Düsseldorf
Das Restaurant Laki's an der Breite Straße hat seit Anfang August zu, so viel steht fest. Die Gründe aber unterscheiden sich, je nachdem wo und wen man fragt. „Krankheit“ steht auf einem Zettel an der verschlossenen Eingangstür.
Laki's im KöQuartier: Zwei Millionen Euro Investition, jetzt abruptes Aus
Eröffnung vor vier Jahren mit einem Investment von zwei Millionen Euro – und jetzt das Aus? Die Lage parallel zur Kö, Platz für bis zu 200 Gäste, und jetzt plötzlich die Schließung.
Die Betriebsleiterin Pandora Iltsiou schreibt in einer Mail an unsere Redaktion von „Schimmelbefall im Gebäude“. Deswegen bleibe das Restaurant „dauerhaft geschlossen“. Und vom Eigentümer Hines Immobilien heißt es auf Anfrage: „Wir sind uns der wirtschaftlichen Herausforderungen bewusst, mit denen Laki's konfrontiert ist.“
Das Ende von Laki's: Wirtschaftliche Herausforderungen führen zum Stillstand des Restaurants
Apostolos Parashos, Spitzname Laki, war jahrelang Geschäftsführer des mediterranen Restaurants Basil’s an der Haroldstraße, vor Corona eine der angesagtesten Adressen der lokalen Gastro-Szene. Dann eröffnete er im Pandemie-Herbst 2020 das Restaurant im neu gebauten Kö-Quartier an der Breite Straße.
Die Inhaber des Restaurants sind ein Immobilienmakler und ein Zahnarzt. Die Betreibergesellschaft des Restaurants an der Breite Straße heißt Laki’s Betriebs GmbH. Knapp 45 Prozent der Anteile gehören einem Düsseldorfer, der bei dem Immobilienmakler Engel & Völkers als Handelsvertreter für Wohn- und Geschäftshäuser arbeitet. Gute 25 Prozent gehören einem Zahnarzt, der an der Heinrich-Heine-Allee eine Praxis hat. Und 30 Prozent der Anteile am Laki’s gehören dem Namensgeber: Gastronom Apostolos Parashos, genannt Laki.
Gerne hätten wir den Gastronomen nach den Gründen für das plötzliche Aus seines Restaurants gefragt. Doch per Mail war er nicht zu erreichen, seine Handynummer wird von einer elektronischen Stimme als „nicht vergeben“ deklariert, und ein Düsseldorfer Gastro-Insider sagt: „Laki ist schon länger nicht mehr aufgetaucht.“ Sicher sei aber, dass das Laki’s nicht mehr aufmache. „Das ist erledigt“, sagt der Experte.
Wir haben das Restaurant schriftlich um Auskunft gebeten und dabei auch die beiden anderen Gesellschafter kontaktiert. Bisher blieb die Anfrage unbeantwortet. Der Eigentümer Hines Immobilien hingegen zeigt sich kommunikativer – vor allem, als er mit der Aussage der Laki’s-Betriebsleiterin Pandora Iltsiou konfrontiert wird.
Sie schreibt in einer Mail von Donnerstagabend in einem Satz von einem „großen Umbau“, „Schimmelbefall im Gebäude“ und bezieht sich dabei auf das von Hines entwickelte Kö-Quartier.
Der Eigentümer Hines Immobilien gibt unserer Redaktion am Montag die Gelegenheit, sich ein Bild von dem „Schimmelbefall im Gebäude“ zu machen. Es zeigt sich, dass der Gastraum des Restaurants selbst nicht davon betroffen ist. Stattdessen gab es vergangenes Jahr einen Wasserschaden am Lieferanteneingang hinter dem Haus, wodurch der 65 Quadratmeter große Mitarbeiterraum des Laki’s nass wurde.
Der Raum ist mittlerweile trocken und komplett entkernt, Kabel hängen aus der Decke, Boden und Wände sind im Rohbau-Zustand. Um diesen Bereich wieder herzurichten, brauche es einen fünfstelligen Betrag, sagt eine Person, die mit der Angelegenheit vertraut ist.
Der Eigentümer zögerte bisher, dafür aufzukommen – denn gemäß unserer Recherche bestehen bei Hines schon seit fast einem Jahr Zweifel, ob das Restaurant noch eine Perspektive hat. Auf Nachfrage will sich der Eigentümer nicht zu konkreten Details äußern.
In einer schriftlichen Stellungnahme schreibt der für das Gebäude verantwortliche Hines-Manager Aleksandar Stefanovic lediglich von „wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen Laki’s konfrontiert ist“. Und weiter: Als „verantwortungsbewusster Eigentümervertreter haben wir stets eng mit dem Betreiber zusammengearbeitet, um Lösungen zu finden und den Betrieb des Restaurants langfristig zu sichern“.
Nach Angaben eines Insiders ist aber fraglich, ob der Betrieb gut läuft. Demnach hat das Laki’s Mietschulden in mittlerer sechsstelliger Höhe angehäuft, „seit Oktober flossen nur noch Peanuts an Hines“, sagt der Mann. Das Restaurant selbst ließ eine Anfrage dazu bisher unbeantwortet.
Was jetzt? Immobilieninvestor Hines lässt offiziell verlauten: „Unser Ziel ist es, einen Mehrwert für unsere Mieter zu schaffen, indem wir einen Anlaufpunkt für hochwertiges Essen etablieren.“ Ein Kenner der Düsseldorfer Gastro-Szene sagt es so: „Die suchen bereits nach einem Nachfolger.“
Den zu finden ist aber nicht leicht – weil das Restaurant riesig ist, eine entsprechende Abschlagssumme kostet und ein neues Konzept braucht. Außerdem hat sich der Gastro-Markt noch längst nicht von der Corona-Krise erholt. Das betrifft in Zeiten von Homeoffice insbesondere jene Konzepte, die tagsüber auf gut betuchte Mittagsgäste gesetzt haben.
In dieser Woche soll es nun Gespräche zwischen den (gastrofernen) Gesellschaftern von Laki’s und Vertretern von Hines geben. Entscheidend wird dabei wohl vor allem die Frage, ob die ausstehenden Mietschulden beglichen werden. Der Düsseldorfer Gastro-Insider bezweifelt, dass noch Geld fließen wird.
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