Einstiegshilfe für Alleinerziehende im Kreis Kleve

Index

Einstiegshilfe für Alleinerziehende im Kreis Kleve

Im Kreis Kleve gibt es ab sofort eine neue Einstiegshilfe für Alleinerziehende, die sich auf die Unterstützung von Familien konzentriert. Diese Initiative wird von der Kreisverwaltung Kleve in Zusammenarbeit mit verschiedenen lokalen Organisationen durchgeführt. Ziel dieser Maßnahme ist es, Alleinerziehenden den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern und ihnen bessere Chancen auf dem Wohnungsmarkt zu bieten. Durch diese umfassende Unterstützung sollen die Lebensbedingungen von Familien mit alleen erziehenden Eltern verbessert werden.

Einstiegshilfe für Alleinerziehende im Kreis Kleve

Väter und Mütter, die sich bei EFUS melden, haben diese Gemeinsamkeiten: Sie sind alleinerziehend, leben im Kreis Kleve und sie brauchen Hilfe. So wie der heute 30-jährige Simon, der im echten Leben anders heißt. Der damals voll berufstätige Vater lebte getrennt von der Mutter seines Sohnes. Doch das Jugendamt entscheidet 2019, dass der Junge bei ihm aufwachsen soll. Das stellte sein Leben komplett auf den Kopf.

Alleinerziehende im Kreis Kleve: EFUS bietet unbürokratische Hilfe

Alleinerziehende im Kreis Kleve: EFUS bietet unbürokratische Hilfe

Als Simons damals vierjähriger Sohn schwer erkrankt und das Kind eine Chemo-Therapie macht, teilt sich der Vater zwischen krankem Kind und Arbeit auf. Der Alleinerziehende weiß nicht weiter und wendet sich Anfang 2020 zum ersten Mal an EFUS in Kleve. EFUS, das ist die Abkürzung für „Ein-Eltern-Familien fördern und stärken“. EFUS übernahm die Kosten einer Verhinderungspflege. „Wir hören zu“, sagt Angelika Platzen. Die 70-Jährige leitet das Projekt des Kreises Kleve seit fast zwei Jahren.

EinElternFamilien fördern und stärken: EFUS unterstützt Alleinerziehende

EinElternFamilien fördern und stärken: EFUS unterstützt Alleinerziehende

EFUS verfügt über eigene Mittel, die Platzen einsetzen kann, wenn sie denkt, dass es wichtig und richtig ist. Der Vorteil: schnelle, unbürokratische Hilfe. InfoSchon 1500 Ein-Eltern-Familienunbürokratisch geholfenEFUS Die Abkürzung steht für Ein-Eltern-Familien fördern und stärken. Melden kann sich jede und jeder, der alleinerziehend ist mit Kindern unter 18 Jahren im Kreis Kleve lebt. Das Projekt gibt es seit 2018.

Kreis Kleve: EFUS hilft Alleinerziehenden bei Finanziellen Schwierigkeiten

Fast 1500 Alleinerziehende haben in den vergangenen sechs Jahren Kontakt zu EFUS aufgenommen. Während Simon und sein Sohn sich in ihrem neuen Leben zurechtfinden, kommen immer wieder kleine Rückschläge im Alltag. So wie die kaputte Waschmaschine. EFUS hilft. Simon bekommt eine neue Waschmaschine. Als er, um für den Arbeitsweg zur Ausbildung nicht mehr auf den Öffentlichen Nahverkehr angewiesen zu sein, auf seinen Führerschein spart, bittet er EFUS um eine finanzielle Unterstützung. Er bekommt einen Zuschuss, der ganz klar an die Bedingung geknüpft ist, dass er sein Erspartes einbringt und den Führerschein auch tatsächlich macht.

EinElternFamilien im Kreis Kleve: EFUS bietet Beratung und Unterstützung

EFUS- Projektleiterin Angelika Platzen und Mitarbeiterin Nadine Kösters. EFUS steht für: Ein-Eltern-Familien fördern und stärken.Foto: Lene Burkhard Anfang 2024 fragt EFUS bei Simon nach, wie es ihm gehe. Er berichtet stolz, dass er seinen Führerschein bestanden hat, einen neuen Job in Kleve beginnt und sein Sohn – mittlerweile ein Schulkind – wieder gesund sei und gerne zur Schule gehe. „Jetzt läuft sein Leben“, freut sich Mitarbeiterin Nadine Kösters. „Insgesamt war die Förderung durch EFUS ein voller Erfolg“, so die Bilanz von Angelika Platzen. Und das sieht auch Simon so.

Auf die Hilfe von EFUS allerdings kann er jetzt nicht mehr setzen, denn er hat mittlerweile eine neue Lebenspartnerin. Die beiden erwarten Nachwuchs und wollen zusammenziehen – damit gilt er für EFUS nicht mehr als alleinerziehend, denn er teilt seine Sorgen und den Alltag jetzt mit seiner Freundin. In Simons Fall hatte sich ein Vater an EFUS gewandt. Doch Angelika Platzen sagt deutlich: „Mütter tragen die Hauptlast“. Die Projektleiterin ist selbst dreifache Mutter und mittlerweile Oma. An ihrer Seite im EFUS-Team arbeiten drei Frauen: Nadine Kösters und die Sozialpädagoginnen Daniela van Zandvoort und Andrea Zampietro.

Die Mütter, die sich hier melden, „tragen die Last ganz allein auf den Schultern“ sagen Platzen und Kösters. Hohe Stromrechnungen, Nachzahlungen, Mietschulden – diese Probleme seien an der Tagesordnung. „Es geht oft ums Geld“, sagt Angelika Platzen. Denn jede vierte Alleinerziehende war 2023 armutsgefährdet. Laut einer Bertelsmann-Studie sind besonders Mütter mit minderjährigen Kindern betroffen. Und auch die Gesundheit sei immer wieder Thema. Aktuelle Studien, wie die GEDA („Gesundheit von alleinerziehenden Müttern und Vätern in Deutschland“) zeigen immer wieder die enorme Belastung von Alleinerziehenden auf.

Ziel von Projektleiterin Angelika Platzen und ihrem dreiköpfigen Team ist es, unbürokratische Hilfe zu leisten, die nachhaltig bei den Kindern ankommt. So bewilligte sie beispielsweise die Übernahme der Studiengebühren einer alleinerziehenden Studentin, als dieser wegen Nichtzahlung die Exmatrikulation drohte. Wenn Gelder genehmigt werden, werden die Ausgaben streng kontrolliert. Beispielsweise bei Gutscheinen für den Supermarkt. „Wir achten darauf, dass nur alkoholfreie Getränke, Lebensmittel, Hygieneartikel, Spielsachen und Kleidung damit eingekauft werden und überprüfen die Quittungen“. So hat das Team die Möglichkeit, ganz unbürokratisch den Kühlschrank zu füllen, eine warme Winterjacke und neue Stiefel für die Kinder zu bezahlen oder ein zinsloses Darlehn zu gewähren.

Momentan sind rund 70 Ein-Eltern-Familien in Beratung. Betroffene sollen auch in Kontakt gebracht werden – mit Ausflugsangeboten oder auch der Auszeit für Alleinerziehende. In den Herbstferien findet die dritte Familienfreizeit für Alleinerziehende im Wasserschloss Rindern statt. Ein Erfolg der Arbeit von EFUS, dort sollen Alleinerziehende Kraft tanken, sich austauschen und sich vernetzen. An Ostern wird die vierte Familienauszeit stattfinden.

Heike Schulze

Ich bin Heike, ein erfahrener Redakteur und der Chefredakteur der Website Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche sorge ich dafür, dass unsere Leser stets aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität erhalten. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Engagement für qualitativ hochwertige Berichterstattung spiegeln sich in jedem Artikel wider, den wir auf Hol Aktuell veröffentlichen. Es ist mir wichtig, unseren Lesern verlässliche Informationen zu liefern und sie stets auf dem neuesten Stand zu halten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up