EM 2024: Steigender Fußball-Nationalismus?

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EM 2024: Steigender Fußball-Nationalismus?

Die Fußball-Europameisterschaft 2024 rückt näher und mit ihr steigt die Aufregung in den europäischen Ländern. Doch wächst auch der Nationalismus im Zusammenhang mit dem größten Fußballturnier des Kontinents? Die Frage, ob der Fußball-Nationalismus tatsächlich zunimmt, ist Thema dieser Nachricht. Wir werden analysieren, wie sich der Nationalismus in den letzten Jahren entwickelt hat und was dies für die Zukunft des Fußballs bedeutet. Wir werden auch experteninterviews mit Vertretern von Fußballverbänden und Soziologen durchführen, um ein umfassendes Bild zu erhalten.

United by Football, geteilte Werte: Nationalistische Einstellungen bei der EM

„United by Football. Vereint im Herzen Europas“ lautet das Motto der diesjährigen Europameisterschaft, doch war diese Fußball-Meisterschaft nicht nur von schönen Momenten geprägt, sondern wurde auch von nationalistischen und rechtsextremen Vorfällen überschattet.

Der Wolfsgruß: Ein Symbol für Rechtsextremismus

Der Wolfsgruß: Ein Symbol für Rechtsextremismus

Rund um das EM-Viertelfinale zwischen der Türkei und den Niederlanden ging es vor allem um ein Handzeichen: den Wolfsgruß. Das rechtsextreme Handzeichen sorgte nicht nur für politische Diskussionen, sondern führte auch zu diplomatischen Spannungen mit der Türkei. Der Wolfsgruß drückt in der Regel die Zugehörigkeit oder das Sympathisieren mit der türkischen rechtsextremen Ülkücü-Bewegung und ihrer Ideologie aus.

Weitere Vorfälle: Rechtsextreme Codes und nationalistische Tendenzen

Weitere Vorfälle: Rechtsextreme Codes und nationalistische Tendenzen

Aber nicht nur türkische Ultranationalisten missbrauchen die EM für ihre rechtsextremen Codes. Schon beim Eröffnungsspiel sollen deutsche Fans den Hitlergruß gezeigt haben. Slowenen präsentierten das als rechtsextreme Zeichen geltende Keltenkreuz. Österreicher sangen „Ausländer raus“, nutzten den rechten Code des Songs „L'amour toujours“ von Gigi D'Agostino und zeigten ein Banner mit der Aufschrift „Defend Europe“ - ein Slogan der vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften „Identitären Bewegung“. Auch englische Fans sorgten für Kontroversen, indem sie wiederholt Banner mit der Aufschrift „Stop the boats“ in den jeweiligen Gastgeberstädten präsentierten.

Die Europäische Fußball-Union (Uefa) reagierte mit Sperren und Geldstrafen auf das hässliche Gesicht dieser EM. In Nordrhein-Westfalen gibt es seit 2022 die Meldestelle für Diskriminierung im Fußball, die Projektträger der Landesarbeitsgemeinschaft Fanprojekte in NRW ist (LAG NRW). Dort können Beobachterinnen und Beobachter solche Fälle melden.

Die Verbindung zwischen Fußball und Nationalismus

Die Verbindung zwischen Fußball und Nationalismus

„In den letzten zwei Jahren sind insgesamt etwa 2000 Meldungen bei uns eingegangen. Die Dunkelziffer dürfte allerdings viel höher sein“, erklärt Patrick Arnold, Geschäftsführer der LAG NRW. Aus seiner Sicht verstärkt Fußball nationalistische Einstellungen. „Wenn man einen Blick auf Europa und die derzeitige Politik in vielen Ländern wirft, ist das nicht verwunderlich“, sagt Arnold. Der Fußball würde sich gut für rechtsextreme Parolen und Codes anbieten.

Die Rolle der Frauen in der Ülkücü-Bewegung

Die Rolle der Frauen in der Ülkücü-Bewegung

Laut Patrick Arnold sei das kein reines männliches Problem. „Auch viele Frauen identifizieren sich mit der Ideologie der Grauen Wölfe“, sagt er. Das Problem ist vielschichtig. „Viele türkischstämmige Menschen werden in Deutschland oft diskriminiert und neigen dann schnell dazu, sich zu radikalisieren“, sagt Arnold.

Fazit: Fußball ist politisch

Fußball ist eben doch politisch – die Uefa und nationalistischen Fußballverbände stehen vor der Herausforderung, solche Vorfälle zu verhindern und klare Zeichen gegen Rassismus, Nationalismus, Sexismus und Antisemitismus zu setzen.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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