Entdeckung von mehr Asiatischen Hornissen-Nestern im Kreis Kleve

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Entdeckung von mehr Asiatischen Hornissen-Nestern im Kreis Kleve

In den letzten Wochen hat sich ein besorgniserregender Trend in der Region Kreis Kleve manifestiert. Die Zahl der Asiatischen Hornissen-Nester ist rapide angestiegen, was Experten und Anwohner gleichermaßen alarmiert. Die Invasive Art, die ursprünglich aus Asien stammt, breitet sich rapide in Deutschland aus und hat auch im Kreis Kleve bereits ihre Spuren hinterlassen. Die Bundesländer und lokale Behörden sind nun gefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung dieser schädlichen Insekten einzudämmen und die Gefahren für die lokale Fauna und die menschliche Gesundheit zu minimieren.

Entdeckung von mehr Asiatischen Hornissen-Nestern im Kreis Kleve

Die Asiatische Hornisse hat sich 2023 im Kreis Kleve angesiedelt und breitet sich jetzt massiv aus. Vor allem Imker stellen sich vor große Herausforderungen. Denn Asiatische Hornissen belagern Bienenvölker regelrecht.

Asiatische Hornissen-Plage: Imker in Kreis Kleve auf Wachstumskurs

Asiatische Hornissen-Plage: Imker in Kreis Kleve auf Wachstumskurs

„Die Asiatische Hornisse taucht derzeit im ganzen Kreis Kleve auf“, sagt Bernd Dicks, Imker aus Bedburg-Hau. Wenn in der Region ein Nest gemeldet wird, rückt er an, um es zu vernichten. Und er hat in diesen Wochen alle Hände voll zu tun.

Wie die Klever Kreisverwaltung – dort müssen Sichtungen gemeldet werden – auf Anfrage mitteilt, gab es in diesem Jahr (Stand: 2. September) bereits 22 Sichtungen, im ganzen Jahr 2023 waren es 16. Seit Januar wurden zwölf Nester entfernt, fünf waren es im vergangenen Jahr.

Jeweils drei waren es in Kalkar und Kevelaer, jeweils eins in Uedem, Straelen, Kranenburg, Kleve, Geldern und Goch. Im Vorjahr waren Kleve (drei Fälle) sowie Issum und Kerken betroffen.

Kreis Kleve: Asiatische Hornissen-Nester entdeckt, Imker in Sorge

Pressesprecher Benedikt Giesbers verweist darauf, dass Tiersichtungen nicht gleich Nest seien, nicht jede Sichtung führe zu einem Volk.

Klaus Dicks ist vor allem mit Blick auf die Bienenpopulation in Sorge. „Die Asiatischen Hornissen fressen nicht nur die Bienen vom Imker, sie fressen auch unsere Wildbienen auf“, sagt er. Die Folge seien Probleme bei der Bestäubung von hiesigen Kulturpflanzen.

„Bienen brauchen wir dringend“, sagt Dicks. Honigbienen sind vor allem eine wichtige Nahrungsquelle für die Aufzucht der Brut von Asiatischen Hornissen. Erwachsene Tiere der Asiatischen Hornisse ernähren sich wiederum zuvorderst von Nektar, reifen Früchten und zuckerhaltigen Baumflüssigkeiten.

Ein neuer Feind für die Imker im Kreis Kleve

Es sei aber nicht leicht, die Nester, die sich zum Beispiel in Scheunen oder Hecken befinden, zu entfernen. „Die ersten Nester sind relativ niedrig“, sagt Dicks. „Neue Nester bauen die Hornissen ziemlich hoch, in 15 bis 20 Metern Höhe. Da kommt man nicht so leicht dran.“

Und es sei klar, dass es deutlich mehr Nester gibt als bislang entdeckt wurden. „Die meisten werden erst entdeckt, wenn die Individuenzahl in den Nestern zunimmt. Wenn ein Nest 50 Hornissen hat, fällt das nicht groß auf. Wenn es 500 sind, sieht die Sache schon ganz anders aus“, sagt Dicks.

Vorsorglich aber könne man gegen die Insekten kaum vorgehen. Denn: Ein Nest könne bis zu 500 Königinnen haben. „Sie verteilen sich über die ganze Umgebung und versuchen, ein Nest zu gründen. Nur wenige bekommen tatsächlich ein Nest groß – aber wenn, merken die Imker das sofort“, sagt der Experte.

Merkmale der Asiatischen Hornisse

Die Asiatische Hornisse unterscheidet sich optisch von der europäischen Hornisse unter anderem durch ihren Körperbau. Das Insekt aus Südasien hat eine schwarze Brust, die der heimischen Hornisse ist eher rötlich.

Die Beine der Asiatischen Hornisse sind schwarz-gelb, die der heimischen Art braun-rot. Der Hinterleib der invasiven Art ist dunkel mit gelben Streifen, der des heimischen Tiers gelb mit schwarzen Streifen.

Sjef Keijzers vom Imkerverein im Klever Ortsteil Materborn bestätigt im Gespräch mit unserer Redaktion, dass das Problem deutlich größer sei als im vergangenen Jahr. Und es sei zu befürchten, dass die Population in den nächsten Jahren weiter wächst.

„Es ist wirklich schlimm, die Asiatische Hornisse hat sich unglaublich weit ausgebreitet“, sagt Keijzers. Die Nester würden immer größer. „Und sie schweben wie Hubschrauber über der Bienenbeute“, sagt Keijzers.

Imker im gesamten Kreisgebiet seien in Sorge um ihre Völker. „Wenn die Hornissen nur eine, zwei oder drei Bienen schnappen, ist das eigentlich noch kein Problem. Aber die Bienen bekommen Stress, gehen in den Verteidigungsmodus und fliegen teilweise nicht mehr raus, sie können dann auch keine Pollen holen“, sagt der Erste Vorsitzende des Imkervereins.

„Das schädigt dann das ganze Volk“, sagt er.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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