Galeria will sich mit Lidl und Ikea kooperieren

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Galeria will sich mit Lidl und Ikea kooperieren

Die Galeria Karstadt Kaufhof GmbH, eines der größten Warenhausunternehmen Deutschlands, plant eine umfassende Kooperation mit den beiden Handelskonzernen Lidl und Ikea. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, die Angebote und Dienstleistungen der drei Unternehmen zu bündeln und somit den Kunden eine vielfältigere Einkaufserfahrung anzubieten. Durch diese Kooperation sollen die Verkaufsflächen der Galeria-Filialen optimiert werden, indem sie mit Einzelhandelsgeschäften und Dienstleistungen von Lidl und Ikea ergänzt werden. Dadurch soll die Attraktivität der Einkaufszentren für die Kunden gesteigert werden.

Galeria will sich mit Lidl und Ikea kooperieren

In den guten alten Zeiten des deutschen Warenhauses, als dieses noch den Namen Konsumtempel verdiente, weil es voll von kaufwilligen und kauflustigen Menschen war, hätten die Karstadts und Kaufhofs der Republik vermutlich einen großen Bogen um die Discounter gemacht, wenn sie Partner gesucht hätten. Doch das ist Geschichte. Heutzutage sind bei Galeria externe Partner herzlich willkommen.

Und deshalb spricht das Unternehmen seit geraumer Zeit mit Kandidaten, die einen Teil der Fläche in den Warenhäusern (aktuell noch 83) belegen könnten. Der Name Lidl wird seit Monaten gehandelt, zudem unter anderem der des schwedischen Möbelkonzerns Ikea.

Lidl und Ikea in Galeria-Häusern: Neues Kapitel im deutschen Einzelhandel

Lidl und Ikea in Galeria-Häusern: Neues Kapitel im deutschen Einzelhandel

Bei Lidl gibt es offenbar Fortschritte. Der Discounter aus Neckarsulm soll noch in diesem Jahr im Erdgeschoss der Berliner Filialen am Kurfürstendamm und am Hermannplatz Flächen erhalten. Dies hat der Discounter zwischenzeitlich bestätigt.

„Für die beiden Filialen in den Galeria-Standorten entwickelt Lidl in Deutschland maßgeschneiderte Filiallösungen. Die Fläche bietet genügend Platz für das umfangreiche Sortiment aus rund 4300 Einzelartikeln“, erklärt Lidl auf seiner Website.

Zugang zu den Verkaufsflächen soll es sowohl über eigene Eingänge als auch über den Galeria-Teil des Hauses geben. Mit dem Einzug des Lebensmitteleinzelhändlers in die beiden Standorte leisteten Galeria und Lidl gemeinsam einen Beitrag zur Attraktivität und zur Belebung der Berliner Innenstadt, heißt es bei Lidl.

Neue Eigentümergruppen

Neue Eigentümergruppen

Galeria gehört einem Konsortium aus der Investmentgesellschaft NRDC Equity Partners des Amerikaners Richard Banker und der von Bernd Beetz kontrollierten BB Kapital SA (Lugano) an.

Zahlen: Galeria hatte zuletzt noch mehr als 12.000 Beschäftigte und machte rund zwei Milliarden Euro Umsatz. An Standorten in 14 weiteren Häusern soll das Unternehmen ebenfalls Interesse haben.

Kritische Stimmen

Der Wunsch der Galeria-Verantwortlichen, andere Unternehmen in die Warenhäuser zu holen, ist verständlich. Schließlich verschlingt die Miete viel Geld, und wenn man da andere an den Kosten beteiligen kann, sind die natürlich herzlich willkommen.

Zudem könnten sowohl Lidl als auch Ikea Frequenzbringer sein, von denen auch das Warenhaus profitiert. Das ist aber nicht die Revolution im großflächigen Einzelhandel.

„Die Absicht ist ja nicht neu. Im Prinzip geht es da um Untervermietung, und die wird ja schon breit getrieben. Im Kadewe in Berlin beispielsweise sind rund 50 Prozent der Flächen untervermietet“, sagt der Mönchengladbacher Handelsexperte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein.

Aber kann das ein Modell für die Galeria-Zukunft sein? Heinemann ist da eher skeptisch: „Das ist ja keine Revitalisierung des Warenhauses, sondern eine Umwandlung in ein innerstädtisches Shopping-Center.“

Verbunden mit einer Verringerung der bisherigen Galeria-Verkaufsflächen. Und die kann Folgen haben: „Irgendwann ist bei der Verkaufsfläche die kritische Masse erreicht. Und je kleiner die Volumina bei einzelnen Artikeln dann sind, umso schlechter sind die Einkaufskonditionen“, erklärt Heinemann.

Ikea-Pläne

Für Ikea sind zwar dem Vernehmen nach „nur“ Abholstationen in den Galeria-Niederlassungen geplant, aber selbst die verschlingen bei einem Konzern, dessen Möbelhäuser in der Spitze doppelt so groß sind wie die Galeria-Häuser, gewaltige Flächen.

Für die Skandinavier, die dabei sind, ihre Präsenz in den deutschen Innenstädten zu verstärken (die großen Häuser liegen in der Regel in Randlagen), könnte der Deal dagegen lohnenswert sein.

Der Konzern hat unter dem Begriff „Planungsstudios“ eigene City-Formate aufgelegt mit Standorten, die gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind für Kunden, die vielleicht auch nur eine Bestellung aufgeben wollen. Mittlerweile gibt es laut Unternehmen bereits acht solcher Formate.

In Potsdam zog Ikea beispielsweise in die Räume einer ehemaligen C&A-Filiale.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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