Geldern: Obdachloser muss in Haft – Verlobte weint vor Gericht
In der Stadt Geldern hat sich ein dramatischer Vorfall ereignet, der großes Medieninteresse hervorgerufen hat. Ein obdachloser Mann muss nun in Haft genommen werden, nachdem er sich einer Straftat schuldig gemacht hat. Die Situation ist emotionally aufgeladen, insbesondere für die Verlobte des Mannes, die vor Gericht in Tränen ausbrach. Die Frage, warum der Mann zu dieser Tat gezwungen wurde, bleibt offen und wird nun von den Behörden untersucht. Wir berichten über die Hintergründe und die Auswirkungen dieses Vorfalls auf die betroffenen Personen.
Geldern: Verurteilter junger Mann in Haft
Der junge Mann nimmt die Urteilsverkündung auf der Anklagebank gefasst entgegen. Ob er seine Verlobte noch einmal in den Arm nehmen dürfe, fragt er lediglich den Vorsitzenden. Der Richter, der ihn gerade zu einem Jahr Gefängnis verurteilt hat, erlaubt es. Bei der Umarmung fließen Tränen. Danach klicken die Handschellen und es geht für den 22-Jährigen zurück in die JVA nach Kleve.
Der junge Mann sitzt seit dem 13. Juni 2024 in Untersuchungshaft. Einen Tag zuvor soll er an der Hubertusstraße in Aldekerk auf dem Gelände des Umspannwerks von Westnetz versucht haben, Kabeltrommeln zu stehlen. Dabei wurde er von Mitarbeitern einer Sicherheitsfirma erwischt. Für diesen versuchten Diebstahl musste er sich nun vor dem Amtsgericht in Geldern verantworten.
Geldern: Ein Jahr Haft für Obdachlosen - familiäre Probleme führten zum Verbrechen
Der Angeklagte stammt aus einer Roma-Familie aus Rumänien. Sein Vater starb vor sieben Jahren, zu seiner Mutter hat er keinen Kontakt mehr. Eine Schulausbildung hat er nicht. 2022 folgte er dem Ruf einiger Verwandter, die sich in Deutschland als Schrottsammler betätigten. „Das sind aber eher Gelegenheitsdiebe“, sagte seine Verteidigerin.
Im Kreis seiner Verwandten ließ er sich 2022 zu einer ersten Dummheit hinreißen. Dafür wurde er mit vier Wochen Jugendarrest belegt. Ein Jahr später wurde er nach einem erneuten Diebstahl zu einer Jugendstrafe von einem Jahr und drei Monaten verurteilt. Die Strafe wurde als Bewährungsstrafe in Höhe von zwei Jahren auf Bewährung ausgesetzt.
Seine Bewährungsfrist lief also noch, als er am 12. Juni bei dem versuchten Diebstahl in Kerken erwischt wurde. „Er hatte wieder Kontakt zu dem Teil der Familie, der ihn schon einmal in Schwierigkeiten gebracht hatte“, so seine Anwältin.
Geldern: Richter verurteilt jungen Mann zu Haft - Sozialprognose ist ungünstig
Der Richter begründete die einjährige Haftstrafe damit, dass der 22-Jährige seine Chance gehabt und sei letztlich ein „Bewährungsversager“ habe. Die Strafe könne daher nicht erneut zur Bewährung ausgesetzt werden. Die Sozialprognose – kein Geld, kein Job, keine Wohnung – sei insgesamt ungünstig. Es sei daher nicht auszuschließen, dass er wieder straffällig werde.
Die Verteidigerin gab zu Protokoll, dass der Angeklagte nun aus seinen Fehlern gelernt habe. Er wolle Deutschland verlassen und mit seiner Verlobten nach Rumänien ziehen. Mit den kriminellen Machenschaften seiner Verwandten wolle er nichts mehr zu tun haben. Die vergangenen Monate in Haft seien hart für ihn gewesen und hätten ihm die Augen geöffnet. Die Tat tue ihm leid.
Die Rechtsanwältin betonte, dass sie noch nie so einen ehrlichen Mandanten erlebt habe. Doch dies half dem Angeklagten am Ende nicht vor der einjährigen Haftstrafe.
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