Generalsekretär Guterres reist zum BRICS-Gipfel: Was Putin erreichen möchte

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Generalsekretär Guterres reist zum BRICS-Gipfel: Was Putin erreichen möchte

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, wird in den kommenden Tagen zum BRICS-Gipfel in Südafrika reisen. Der Gipfel bringt die Staats- und Regierungschefs der fünf Mitgliedsländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika zusammen, um über globale Herausforderungen und Kooperationsmöglichkeiten zu diskutieren. Ein besonderer Gast auf diesem Gipfel wird der russische Präsident Wladimir Putin sein, der versucht, die Beziehungen zwischen Russland und den anderen BRICS-Ländern zu stärken. Doch was sind die Ziele Putins bei diesem Treffen?

Brics-Gipfel in Kasan: Putin will Westdominanz brechen

Das sogenannte Brics-Gipfeltreffen, das von Dienstag an für drei Tage in Kasan im Südwesten Russlands stattfindet, soll das bedeutendste diplomatische Ereignis werden, das Russland in seiner jüngeren Geschichte organisiert hat. Der Gastgeber, Russlands Präsident Wladimir Putin, sieht die Brics als Möglichkeit, die Vorherrschaft der USA in der internationalen Politik zu brechen und eine neue multipolare Weltordnung aufzubauen.

Der 2009 gegründete Staatenbund um Russland und China will die westliche Dominanz in globalen Angelegenheiten verringern. Kreml-Chef Wladimir Putin nutzt ihn derzeit, um seine weitgehende Isolierung infolge des Ukraine-Kriegs zu durchbrechen, so die AFP.

Teilnehmer des Gipfeltreffens

Teilnehmer des Gipfeltreffens

Neben Kreml-Chef Wladimir Putin werden voraussichtlich unter anderem UN-Generalsekretär António Guterres, Chinas Präsident Xi Jinping und der iranische Präsident Massud Peseschkian teilnehmen. Erwartet werden zudem den indischen Regierungschef Narendra Modi und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Der saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman hingegen will sich von seinem Außenminister vertreten lassen.

Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula hat die Reise nach Russland wegen eines häuslichen Unfalls abgesagt und will per Videoschalte teilnehmen.

Ziele der Brics-Staaten

Ziele der Brics-Staaten

Zu den wichtigsten Tagesordnungspunkten gehört neben dem eskalierenden Konflikt im Nahen Osten Putins Idee eines von den Brics-Staaten geführten Zahlungssystems als Konkurrenz zu Swift. Russische Banken waren von dem internationalen Zahlungssystem im Jahr 2022 abgeschnitten worden.

Die Brics-Staaten setzen sich nach eigenen Angaben für die Anerkennung einer multipolaren Weltordnung mit wirtschaftlichem und politischem Gleichgewicht ein. Sie wollen die globale Wirtschaftsordnung reformieren, die ihrer Ansicht nach von westlich geprägten Institutionen wie der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) dominiert wird.

Sie wollen zudem den Handel untereinander verstärken und die Abhängigkeit vom Dollar verringern. Einer der Faktoren, der die Brics-Gruppe für andere Staaten interessant macht, ist die Neue Entwicklungsbank. Sie wurde 2015 mit dem Ziel gegründet, Infrastruktur- und Entwicklungsprojekte zu finanzieren.

Die Brics-Staaten streben eine stärkere Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Infrastruktur, Energie, Technologie und Hochschulen an, um ihre wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Mit Blick auf den Klimawandel fordern die Brics-Staaten vor allem mehr finanzielle Unterstützung von den Industriestaaten.

Guterres trifft Putin

Guterres trifft Putin

UN-Generalsekretär António Guterres wird nach Angaben des Kremls bei seiner ersten Reise nach Russland seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine auch zu einem bilateralen Gespräch mit Präsident Wladimir Putin zusammenkommen.

Das Treffen der beiden Politiker werde am Donnerstag am Rande des Gipfeltreffens der sogenannten Brics-Gruppe in Kasan im Südwesten Russlands stattfinden, kündigte am Montag ein Kreml-Sprecher in Moskau an.

Der UN-Generalsekretär hatte in der Vergangenheit die russische Offensive in der Ukraine immer wieder stark kritisiert.

Brics-Gruppe: Mitglieder und Anwärter

Brics-Gruppe: Mitglieder und Anwärter

Die Brics-Gruppe war 2009 von Brasilien, Russland, Indien und China gegründet worden, ein Jahr später trat Südafrika bei. Die Anfangsbuchstaben dieser fünf Länder führten zur Bezeichnung Brics-Gruppe.

Zum Gipfel in Johannesburg 2023 hatten sich 23 Staaten um eine Aufnahme beworben und zahlreiche weitere hatten ihr Interesse bekundet. Anfang 2024 kamen Äthiopien, Iran, Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate hinzu. Saudi-Arabien hat seine Mitgliedschaft noch nicht formalisiert.

Zu den jüngsten Interessenten zählt die Türkei.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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