Goch verzeichnet viele Übernachtungen, aber benötigt weitere Hotels

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Goch verzeichnet viele Übernachtungen, aber benötigt weitere Hotels

Die Stadt Goch kann auf einen überaus erfolgreichen Tourismus-Boom zurückblicken. Laut aktuellen Zahlen verzeichnet die Stadt eine erhebliche Zunahme an Übernachtungen, was die Popularität der Region unterstreicht. Durch die attraktiven Sehenswürdigkeiten, die naturbelassenen Landschaften und die kulturellen Angebote hat sich Goch zu einem beliebten Reiseziel entwickelt. Trotz dieser positiven Entwicklung muss jedoch festgestellt werden, dass die Stadt weitere Hotels benötigt, um den steigenden Bedarf an Übernachtungsmöglichkeiten gerecht zu werden.

Goch: Übernachtungszahlen steigen, aber Hotel-Lage ist prekär

Nach Kalkar mit seinem großen Bettenkomplex Wunderland ist Goch im Kreis Kleve die Kommune mit den meisten Übernachtungen. Dies überraschte die Mitglieder des jüngsten Ausschusses für Sport, Freizeit und Tourismus – und die Zuhörer auch.

108.967 Übernachtungen gab es danach 2023 in Goch, 164.000 in Kalkar, für Kleve wurden 82.443 genannt, 61.362 für Emmerich. Die Angaben stammen von IT NRW, dem statistischen Landesamt.

Alles Städte, die etwas für den Tourismus tun und in denen zum Teil Hotelbaupläne existieren. Letzteres ist in Goch nicht der Fall, musste Wenzel einräumen. „Die Ansiedlung eines weiteren Hotels in Citynähe wäre äußerst wünschenswert, tatsächlich ist aber kein Betreiber in Sicht.“ Und ein Investor ebensowenig.

Es habe vor Jahren mal Interessenten gegeben, bekanntlich bestand der konkrete Wunsch des Klevers Bernd Zevens, im Rosengarten aktiv zu werden. Das war von verschiedenen Seiten nicht gewünscht, alternativ auf dem Klosterplatz oder auf dem ehemaligen Aldi-Gelände zu bauen, waren Ideen, die auch zu keinem Ziel führten.

In der Folge ist die Perspektive ernüchternd. Und das, obwohl verschiedene Hoteliers in den kommenden Jahren aufhören wollen. Und ein bestens gelegenes Hotel von der Stadt Goch gekauft wurde, um dort Flüchtlinge unterzubringen. Die ersten Flüchtlinge sind in den Gebäudekomplex an der Kastellstraße schon eingezogen.

Neue Infrastruktur für den Reisemobilplatz

Neue Infrastruktur für den Reisemobilplatz

Zum Januar 2025 soll die Gebühr für eine Übernachtung von fünf auf zehn Euro verdoppelt werden. Das sei im Vergleich zu einigen Nachbarplätzen immer noch günstig.

Neue Toiletten Die GO! hat in ein modernes Sanitärhaus mit Toiletten investiert, geplant ist auch ein neues Bezahlsystem. Nur Strom kostet extra.

Dass Goch dennoch vergleichsweise hohe Übernachtungszahlen aufweist, ist auf den Wohnmobilstellplatz und die Vielzahl von Ferienwohnungen zurückzuführen. „Ein Drittel der Übernachtungen geht auf die Reisemobilisten zurück“, so Wenzel.

Wer an der Thielenstraße entlang fährt, sieht das ganze Jahr über Menschen, die auf Campingstühlen neben ihrem oft hochpreisigen Gefährt sitzen und die Lage zwischen Niers-Ufer und Innenstadt für geruhsame Tage nutzen. Und einiges Geld ausgeben: „Es gibt die Erkenntnis, dass Wohnmobilisten pro Person und Tag rund 40 Euro in der Stadt lassen“, erklärte Wenzel.

Weil sie gerne Essen gehen und sicher auch ein paar Kleinigkeiten in den örtlichen Läden einkaufen. Es gibt noch weitere Möglichkeiten, als Gast in Goch zu übernachten: Ferienwohnungen und Pensionen. 31 kleinere und größere Appartements mit oft hohem Standard sprechen beruflich Reisende, Ausflügler und echte Urlauber an, die mit Kind und Kegel kommen.

Und Pensionen oder Hostels wie „Zum Padre“ von Helmut Hannen (fünf Zimmer und zwei Appartements) können sich ebenfalls über mangelnde Buchungen nicht beklagen. Der Unterschied zum Hotel: Hannen bietet kein Frühstück an. Das besorgen sich die Gäste in der Nachbarschaft, für den Hostel-Betreiber spart das Personal, das ja ohnehin kaum zu bekommen ist.

Das Hotel am Kastell nimmt keine Buchungen mehr an, die Stadt nutzt es jetzt als Flüchtlingsheim. Foto: Anja Settnik

Das und die Schwierigkeit, Nachfolger zu finden, stellen den Fortbestand einiger Hotels in Frage – mehrfach berichteten wir zum Beispiel über das Nierswalder Landhaus, das seine Inhaber gerne verkaufen würden, wenn sich denn ein passender Käufer fände.

Mit 28 Zimmern und vier Appartements ist es das zweitgrößte Hotel in Goch, sehr beliebt nicht nur bei Radfahrern, sondern auch bei Tagungsgästen. Deutlich größer ist das Hotel de Poort am Rand der Innenstadt. Dort gibt es 74 Zimmer, das Haus ist spezialisiert auf Trainingslager für Sportler, hat ein kleines Indoor-Schwimmbad und Fitnessmöglichkeiten zu bieten.

In Kessel ist das Haus am See mit 13 Zimmern und zwei Appartements eine gute Adresse, dank des benachbarten GochNess (beides in Regie der Stadtwerke) sind die Wellnessangebote vielfältig. Litjes (16 Zimmer) nahe des Bahnhofs punktet mit guter Küche und ist vielen Vereinen ein zweites Zuhause.

Die letzte Erwähnung in Wenzels Liste war das Hotel Auler in Pfalzdorf, das über sechs Zimmer verfügt und mit 35 Euro fürs Einzel- und 70 Euro fürs Doppelzimmer den günstigsten Preis bietet.

Heike Schulze

Ich bin Heike, ein erfahrener Redakteur und der Chefredakteur der Website Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche sorge ich dafür, dass unsere Leser stets aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität erhalten. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Engagement für qualitativ hochwertige Berichterstattung spiegeln sich in jedem Artikel wider, den wir auf Hol Aktuell veröffentlichen. Es ist mir wichtig, unseren Lesern verlässliche Informationen zu liefern und sie stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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