Goldpreis erreicht neuen Höchststand von über 2700 Dollar - Wird das Bullenmarkt-Trend fortgesetzt?

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Goldpreis erreicht neuen Höchststand von über 2700 Dollar - Wird das Bullenmarkt-Trend fortgesetzt?

Der Goldpreis hat einen neuen Höchststand erreicht und liegt aktuell bei über 2700 Dollar pro Unze. Dieser Anstieg ist ein wichtiger Meilenstein für die Anleger, die seit langem auf einen neuen Höchststand gehofft haben. Der Bullenmarkt-Trend, der in den letzten Monaten zu beobachten war, scheint sich somit fortzusetzen. Doch die Frage bleibt, ob dieser Trendlangfristig anhält oder ob es bald zu einer Korrektur kommt. In diesem Artikel werden wir die Gründe für den Anstieg des Goldpreises analysieren und versuchen, einen Ausblick auf die Zukunft des Edelmetalls zu geben.

Goldpreis erreicht Rekordhoch: Über 2.700 Dollar pro Feinunze

Vor knapp fünf Jahren kostete eine Feinunze Gold (das entspricht ungefähr 31 Gramm) noch etwas mehr als 1.450 Dollar. Seither kennt der Kurs des Edelmetalls, abgesehen von einigen zwischenzeitlichen leichten Dellen, nur noch eine Richtung – aufwärts. Vor zwölf Monaten übersprang er erstmals die 2.000-Dollar-Marke, und auch die hat er seither deutlich hinter sich gelassen. Mittlerweile kostet die Feinunze schon mehr als 2.700 Dollar.

Schon fragen sich die ersten, wann die nächste Tausender-Grenze erreicht ist, und das kann schnell gehen. Schließlich beträgt die Distanz zum dritten Tausender nur etwas mehr als zehn Prozent.

Zinspolitik und geopolitische Krisen treiben den Preis nach oben

Zinspolitik und geopolitische Krisen treiben den Preis nach oben

Auf der Suche nach den Gründen für den schier unaufhaltsamen Goldrausch stößt man immer wieder auf die Zinspolitik der großen Notenbanken. Der Zusammenhang ist relativ einfach: Die Inflation ist mittlerweile auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau unter einem Prozent angekommen, was die Währungshüter nicht nur davor bewahrt, die Preissteigerung mit höheren Zinsen eindämmen zu müssen, sondern ihnen im Gegenteil die Möglichkeit gibt, mit Zinssenkungen einen Beitrag gegen die Konjunkturschwäche zu leisten.

Der zuletzt gesunkene Ölpreis ist ein weiteres Indiz dafür, dass derzeit keine größeren Inflationsrisiken sichtbar sind.

Zudem verliert der Dollar dann an Wert, weil für Investoren von außerhalb Anlagen im amerikanischen Währungsraum an Attraktivität verlieren. Und da Gold in Dollar gehandelt wird, macht ein sinkender Dollarkurs den Kauf des Edelmetalls günstiger. Das treibt die Nachfrage und damit auch den Goldpreis.

Der zweite Punkt sind geopolitische Krisen und Ungewissheiten, die das Gold für Anleger oft zum sogenannten sicheren Hafen machen. Davon gibt es gegenwärtig genug – vom Fortgang des fast dreijährigen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine über die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und Hamas/Hisbollah/Iran bis hin zur bevorstehenden Wahl in den Vereinigten Staaten, deren Ausgang derzeit vollkommen offen erscheint, was Unsicherheit über die künftige Wirtschaftspolitik der USA schürt.

Goldkurs steigt weiter: Inflationssorgen und Unsicherheit bei Anlegern

Zudem tragen die Notenbanken unter anderem der Schwellenländer, die ihre Goldreserven erhöhen, ihren Teil zum Anstieg des Goldpreises bei. Ihre Politik ist womöglich wie im Fall Russland der eigenen finanziellen Sicherheit geschuldet.

Nach dem Beginn des Ukraine-Krieges froren die Amerikaner beispielsweise US-Staatspapiere, die Russland gekauft hatte, ein und entzogen sie somit dem Zugriff von Putin und Co. Die Notenbank in Moskau gehört wie jene in Peking seit Jahren zu den großen Goldkäufern dieser Welt, die mit ihrer Einkaufspolitik die Preise bewegen.

Gold als sichere Anlage

Wer hierzulande einen Teil seines Geldes in Gold anlegen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Er kann beispielsweise Barren oder Münzen kaufen; Barren gibt es in unterschiedlichen Stückelungen, wobei Anleger bei kleineren Stückelungen natürlich liquider sind, weil sie einzelne Barren zu Geld machen können. Allerdings sind dann auch meist die Kaufgebühren höher.

Deutlich kostengünstiger als der Kauf von physischem Gold ist der Kauf eines Indexfonds (ETF), der mit Gold hinterlegt ist. Auch hier zahlt man aber Gebühren, die die Rendite schmälern können.

Bei Zertifikaten sollten Investoren bedenken, dass die Emittenten pleitegehen können. Und da Schuldverschreibungen nachrangig bedient werden, gehen die Zertifikate-Inhaber im Insolvenzfall häufig leer aus.

Silber im Aufwind

Im Schatten von Gold wird übrigens auch Silber derzeit extrem nachgefragt. Der Kurs, der ebenfalls in Dollar für eine Feinunze ermittelt wird, ist binnen eines Jahres um mehr als 40 Prozent geklettert. Silber hat bei Investoren mittlerweile einen anderen Status, da es auch für Teile der Industrieproduktion von Bedeutung ist.

Das gilt bei den Erneuerbaren Energien nicht nur für Solarzellen und Windräder, sondern beispielsweise auch für Bauteile in Elektroautos. Und die sind allen gegenwärtigen Problemen zum Trotz ein wesentlicher Teil der automobilen Zukunft.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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