Große Buchpräsentation: Die Industriegeschichte von Krefeld auf den Seiten (Omito Vorstellung y lo reemplazo por Präsentation para que suene más natu

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Große Buchpräsentation: Die Industriegeschichte von Krefeld auf den Seiten

Am Donnerstag, den 15. Oktober, findet im Rathaus von Krefeld eine besondere Buchpräsentation statt, die die Geschichte der Industrie in Krefeld in den Vordergrund stellt. Das neue Buch, das von einem Team von renommierten Historikern und Forschern erstellt wurde, gibt einen umfassenden Einblick in die Entwicklung und Bedeutung der Industrie in Krefeld. Von der Textilindustrie bis hin zur Maschinenbau, wird die Vielfalt der industriellen Aktivitäten in Krefeld dargestellt. Die Buchpräsentation bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Geschichte und Bedeutung der Industrie in Krefeld kennenzulernen und sich mit anderen Interessierten auszutauschen.

Große Industriegeschichte: Krefelds Textilwirtschaft auf den Seiten präsentiert

Die Idee gab es schon 2016. Jetzt ist es fertig und liegt als Buch vor. Wobei dieses eigentlich schon für das Jubiläumsjahr der Stadt Krefeld geplant war: Unter dem Titel „Moderne Zeiten im Westen?“ ist der 18. Band der Krefelder Studien erschienen.

Moderner Forschungsansatz: Krefelder Studien erforschen Industriegeschichte und Konsumkultur

Moderner Forschungsansatz: Krefelder Studien erforschen Industriegeschichte und Konsumkultur

Verantwortlich für das knapp 370 Seiten starke Werk ist Dr. Stefanie van de Kerkhof. Sie ist Professorin am Historischen Institut der Universität Mannheim und Leiterin eines Forschungsprojektes zur Industriegeschichte Krefelds in der Weimarer Zeit am Stadtarchiv Krefeld.

Sie hat sich über mehrere Jahre mit der Industriegeschichte und der Konsumkultur der Stadt Krefeld in der Weimarer Republik, 1918 bis 1933, beschäftigt. „Stefanie van de Kerkhof ist auch mich zugekommen. Es wurde eine Projektskizze entworfen und es ging los“, erinnert sich Dr. Olaf Richter, Leiter des Stadtarchivs Krefeld, an die Anfänge.

Krefelds industrielle Vergangenheit: Neues Buch beleuchtet die Goldene Zwanziger

Die gebürtige Uerdingerin Van de Kerkhof, (“ich bin ein Uerdinger Mädchen“), hatte zuvor schon den Band 16 der Krefelder Studien mit dem Titel „Krefeld auf dem Weg zur rheinischen Großstadt“ auf den Weg gebracht.

„Ich freue mich sehr über den neuen Band“, betonte Oberbürgermeister Frank Meyer bei der Vorstellung. Er bezeichnete es schmunzelnd als Kuriosität, dass drei Uerdinger, zwei gebürtige und ein Zugezogener, die Krefelder Geschichte vorstellen würden.

Das historische Buch ist jetzt erhältlich. Das Buch „Moderne Zeiten im Westen?“ von der aus Uerdingen stammenden Historikerin Stefanie van de Kerkhof, die mit dem Stadtarchiv zusammenarbeitete, ist 370 Seiten stark und reich bebildert.

Ein Exemplar kostet Interessenten 30 Euro. Die Bücher sind im Krefelder Stadtarchiv sowie im örtlichen Buchhandel erhältlich. Die Auflage beträgt 500 Exemplare.

Der Oberbürgermeister warf die Frage in den Raum, ob der Slogan „Samt und Seide“ für Krefeld noch zeitgemäß sei. Eine Frage, die er selber beantwortete: „Unabhängig von dem, was heute in Krefeld produziert wird, die Textilwirtschaft hat Krefeld geprägt. Es ist eine Frage der Stadtgeschichte. Was auf den ersten Blick wie ein Nischenthema aussieht, ist für die Menschen wichtig und wurde nun in der Tiefe erforscht“, sagte er.

Van de Kerkhof ist mit dem Buch wirklich in die Tiefe gegangen. Mit den Quellenbeständen des Stadtarchivs und Materialien anderer regionaler und überregionaler Archive hat sie die Jahre 1918 bis 1933 im Hinblick auf die Industrialisierung und Konsumgeschichte eingehend analysiert.

Die Ära der „Goldenen Zwanziger“ ist bis heute ein fester Begriff, der mit einer wilden, kreativen und freiheitlichen Zeit verbunden wird. Doch die Autorin spricht eher vom „Talmigold“, denn nicht alles, was glänzt, war wirklich Gold.

Sie hat die Zeit intensiv beleuchtet. Die Autorin schaut in dem Band auf die Konsequenzen des Ersten Weltkrieges. Der Alltag und die Kultur unter dem Besatzungsregime sind genauso Thema, wie Inflation und die Ausgabe von Notgeld in Krefeld.

Der Aufstieg der Kunstseide, die Pioniere der Farbstoffindustrie, die Bedeutung der Färberei- und Appreturschule in Krefeld, all diese Themen spiegeln sich wider.

Die Konsum, die Freizeit und die Kultur in den „Roaring Twenties“ erwachen zum Leben. Der Spannungsreichtum dieser Zeit wird deutlich. „Im Jahr 1923 waren von rund 130.000 Einwohnern noch 77.200 Erwerbslose und Unterstützungsempfänger zu verzeichnen. Das wird oft übersehen“, sagt van de Kerkhof.

Reallohnsteigerungen seien erst zur Mitte des Jahrzehnts erfolgt. Es war aber auch die Zeit des Baubooms. Vom einstigen Reichtum der Stadt zeugen etliche Gründerzeit- und Jugendstilvillen. Aufgrund zahlreicher Werke von Architekten der 1920er und 1930er Jahre gilt Krefeld als eine bedeutende Bauhaus-Stadt in Nordrhein-Westfalen.

Die architektonischen Kraft demonstrieren besonders die beiden Villen, die der Avantgardearchitekt Ludwig Mies van der Rohe in den zwanziger Jahren für die Seidenindustriellen Lange und Esters, bis heute Museen, gebaut hat.

Krefeld hat zudem maßgeblich zur Mode beigetragen. Die Verseidag, die TAG und die Weiler-ter-Meer wurden alle in der frühen Weimarer Republik gegründet. Sie gehörten zu den bedeutendsten deutschen Unternehmen und den weltweiten Marktführern ihrer Branche.

Die Autorin blickt auf das Konsumverhalten, das mit einem unglaublichen Nachholbedarf nach dem Ersten Weltkrieg aufwartete. Es entstanden neue Freizeit- und Kulturangebote, darunter auch die Volkshochschulen mit einem Bildungsangebot für die breiten Massen. Die Krefelder Radrennbahn wurde gebaut.

„Es war viel Arbeit alles zusammenzutragen, aber es hat Spaß gemacht. Was mich freut, ist die reiche Bebilderung aus den Archiven, die der Band erhalten hat“, sagt van de Kerkhof.

Fotos von Fabrikarbeiterinnen, die nach einer Schicht nach Hause strömen sind genau vertreten wie Werbung für Farbstoffe und textile Hilfsmittel der IG Farben AG. Andere Abbildungen zeigen das Reparationsgeld in Krefeld zur Zeit der Hyperinflation 1923.

Der Oberbürgermeister von Krefeld, Dr. Johannes Johansen, der von 1911 bis 1930 amtierte, Muster aus den Verseidag-Atelier, das Radrennen „Das goldene Rad von Krefeld“ im August 1920 – der Leser kann auch bildlich viel entdecken.

Heike Schulze

Ich bin Heike, ein erfahrener Redakteur und der Chefredakteur der Website Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche sorge ich dafür, dass unsere Leser stets aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität erhalten. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Engagement für qualitativ hochwertige Berichterstattung spiegeln sich in jedem Artikel wider, den wir auf Hol Aktuell veröffentlichen. Es ist mir wichtig, unseren Lesern verlässliche Informationen zu liefern und sie stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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