Häner setzt mit Ansichtskarten-Museum ein Zeichen

Häner setzt Zeichen für die Kultur: Stadt kauft AnsichtskartenSammlung

Index

Ein Stück Kultur für die Zukunft: Stadt Haan übernimmt AnsichtskartenMuseum von Bernd Wodrich

Alles begann auf einem Trödelmarkt. Der engagierte Briefmarkensammler Bernd Wodrich stieß auf eine Ansichtskarte, auf der ein Haaner Kriegerdenkmal abgebildet war. Diese Ansicht erregte sein Interesse. Er versuchte, mehr über dieses Kriegerdenkmal herauszufinden. Über dieser Recherche entbrannte seine Leidenschaft für die Ansichtskarten von Haan und aus der Umgebung.

Bernd Wodrich begann, Ansichtskarten zu sammeln. Es wurden mehr und mehr. Im Jahr 2006 entschloss er sich, seine Sammlung mit der Öffentlichkeit zu teilen. Er richtete ein privates Museum in seinem Haus ein und öffnete es für interessierte Bürgerinnen und Bürger. Auch die regelmäßige Teilnahme an der „Nacht der Museen“ gehörte für Bernd Wodrich dazu.

Inzwischen können in seinem Ansichtskarten-Museum mehr als 1300 Motive aus Haan, Gruiten und dem Umland, wie beispielsweise dem Neandertal oder Ohligs betrachtet werden. „Diese Karten zu finden, ist gar nicht so einfach“, erzählt Bernd Wodrich. „Viele landen nach dem Lesen im Papierkorb.“ Und heute, in Zeiten der Digitalisierung, sind Ansichtskarten aus der Mode geraten. Es werden WhatsApp-Nachrichten verschickt oder Fotos im Status des Social Media Profils gepostet. Kaum noch jemand verschickt eine Ansichtskarte.

Der Rheinlandtaler für Bernd Wodrich

Der Rheinlandtaler für Bernd Wodrich

Gerade aus diesem Grund erachtete es der Landschaftsverband Rheinland als so wichtig, das Engagement von Bernd Wodrich zu ehren. Der Rheinlandtaler wird neben ehrenamtlichem Engagement vor allem der Einsatz im Bereich der Denkmal- und Bodendenkmalpflege, der Archivs- und Museumspflege sowie der besondere Einsatz für die Erforschung der Landesgeschichte, für Volkskunde, Mundartpflege und Sprachgeschichte geehrt.

„Viele Menschen sammeln, aber die meisten Sammlungen werden in Kellern und auf Speichern aufgehoben“, sagte Prof. Dr. Jürgen Wilhelm, stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, bei der Verleihung des Rheinlandtalers an Bernd Wodrich im Ratssaal des Haaner Rathauses. „Das Ansichtskarten-Museum ist ein Ort, an dem Vergangenheit lebendig gehalten wird, ein Ort, um Ortsgeschichte zu bewahren“, so Wilhelm. „Es bietet Raum für Austausch und Begegnung.“

„Die älteste Ansichtskarte ist von 1896“, verrät Bernd Wodrich. Außerdem besitzt er eine Ansichtskarte mit seinem Wohnhaus. „Mein Hauptanliegen ist es, den Leuten zu zeigen, wie es früher in Haan gewesen ist“, erklärt der in Mecklenburg-Vorpommern geborene Wodrich. Viele Gebäude, die auf den Karten zu sehen sind, existieren nicht mehr. „Der Haaner Bahnhof war mal dreigleisig“, sagt er. „Es gibt viele Sachen, die man so gar nicht mehr weiß.“ Durch die Ansichtskarten bleiben sie erhalten.

Die Stadt kauft die Sammlung

Die Stadt kauft die Sammlung

„Durch das Ansichtskarten-Museum bleibt ein schönes Stück Kultur in unserer Stadt erhalten“, sagte Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke in ihrem Grußwort. „Dank Bernd Wodrich bleibt es für die zukünftigen Generationen bewahrt.“ Die Stadt Haan hat die Sammlung von Bernd Wodrich übernommen und somit die Sammlung dauerhaft für die Öffentlichkeit gesichert.

„Es ist das Beste, was dem Museum passieren kann“, betonte Wilhelm. Die Stadt Haan hat damit ein wichtiger Schritt getan, um die Kultur der Region zu erhalten und für die Zukunft zu sichern.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up