Hannovers Vizebürgermeisterin Ingrid Obermann zieht ins Friedensheim

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Hannovers Vizebürgermeisterin Ingrid Obermann zieht ins Friedensheim

In einer Überraschung für die hannoversche Politik zieht die Vizebürgermeisterin Ingrid Obermann ins Friedensheim, einem Altenpflegeheim in der Landeshauptstadt. Die langjährige Politikerin, die seit 2013 das Amt der Vizebürgermeisterin innehat, wird damit ihre politische Karriere beenden. Obermann, die auch Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion war, hat sich in ihrer politischen Laufbahn vor allem für die Belange der Senioren und Menschen mit Behinderung eingesetzt. Die Nachricht über ihren Umzug ins Friedensheim hat in der Politik und in der Bevölkerung Hannovers für große Überraschung und Anerkennung gesorgt.

Ingrid Obermann setzt sich in Friedensheim heimisch

Ingrid Obermann setzt sich in Friedensheim heimisch

Auch als Bewohnerin bleibt Ingrid Obermann gerne Vorlesepatin: Die ehemalige stellvertretende Bürgermeisterin von Haan ist neue Bewohnerin im Friedensheim der Theodor-Fliedner-Stiftung an der Deller Straße.

Hier hat sie früher manchmal den Senioren vorgelesen und sie wird es auch zukünftig tun, das ist zumindest ihr Plan. Obermann zog erst kürzlich in das Seniorenheim ein und muss es sich in diesen Tagen hier erst noch so richtig heimisch machen.

Einige Bilder lehnen noch an den Wänden. Eine gute Bekannte sei Innenarchitektin und werde ihr bei der Möblierung helfen, kündigt sie an. Aber den Blick ins Grüne aus dem kleinen Erker genießt sie jetzt schon. „Das ist wirklich sehr schön.“

Auch wenn ihr die Nordsee nach 50 Jahren im Rheinland dann doch immer noch ein bisschen fehlt, wie sie schließlich anmerkt. „Be relaxed“ steht auf einem Shirt der 88-Jährigen. Danach gefragt, bestätigt Obermann, dass sich das Motto durch ihr Leben zieht: ob in ihrem Beruf als Lehrerin, als Politikerin oder als begeisterte Tanzsportlerin.

Reg dich nicht auf, wenn es nichts bringt.“ Es ist ihr wichtiger, sich einzubringen, um Dinge zu bewegen. „Wenn politische Entscheidungen nicht nachvollziehbar sind, kann man nur etwas verändern, wenn man selbst aktiv wird.“ Und das hat sie über viele Jahre im Rat der Stadt Haan getan.

Ich habe dadurch Lebensfelder kennengelernt, die mir sonst verschlossen geblieben wären. Und dabei haben viele menschliche Begegnungen mein Leben bereichert“, sagt sie rückblickend.

Vielen Mitbewohner im Friedensheim ist die 88-Jährige daher nicht unbekannt. Und auch Obermann kennt viele Menschen im Haus. Das Lesen ist nicht nur von Berufswegen ihre Leidenschaft. Sie liebt es vorzulesen und es war ihr wichtig, die Begeisterung für Literatur an die jüngeren Generationen weiterzugeben.

So moderierte sie zum Beispiel noch vor wenigen Jahren einen Lesewettbewerb Haaner Schüler in der Stadtbibliothek, die sie gerne als literarische Stube Haans bezeichnet. Und sie plant ihre Zukunft: „Meine Geburtstage habe ich oft unter ein Motto gestellt“, erzählt sie. Auch für ihren 90. Geburtstag geht sie schon in die Planung „so es fern mir gut geht“.

Dass sie nun umgezogen ist, und ein anderes Leben lebt als vorher, ist eine Entscheidung, die gewachsen sei, sagt sie. „Man wird hier wirklich umsorgt und verwöhnt. Die Fürsorge und Aufmerksamkeit, die ich erfahre, sind einfach schön. Ich habe freundliche Menschen um mich herum.“

Und sogar welche, mit denen sie sich auf Französisch unterhalten kann. Wie beispielsweise mit einem jungen Praktikanten aus Tunesien. „Das freut mich. So kann ich mein Französisch noch ein wenig frisch halten“, lacht sie. Be relaxed – es scheint ein Motto für ein zufriedenes Leben zu sein.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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