Hilden: Die Zustellung von Briefen soll unzuverlässig sein

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Hilden: Die Zustellung von Briefen soll unzuverlässig sein

In der Stadt Hilden gibt es derzeit Probleme bei der Zustellung von Briefen. Laut Berichten von Anwohnern und Geschäftsleuten funktioniert die Briefzustellung in der Region nicht zuverlässig. Es soll wiederholt zu Verzögerungen und auch zum Verlust von Sendungen gekommen sein. Die Betroffenen sind verärgert und fordern eine schnelle Lösung für das Problem. Die Stadtverwaltung von Hilden hat bereits eine Untersuchung eingeleitet, um die Gründe für die Unzuverlässigkeit der Briefzustellung zu ermitteln. Es bleibt abzuwarten, welche Ergebnisse diese Untersuchung bringen wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Zustellung von Briefen in Hilden wieder zuverlässig zu machen.

Unzuverlässige Zustellung: Hildener Beschwerden über späte oder fehlende Briefe

Den routinemäßigen Blick in den eigenen Briefkasten hat Christine Basmaji an manchen Tagen schon fast aufgegeben. Die Hildenerin, die mit ihrem Mann an der Heinrich-Heine-Straße wohnt, hat seit geraumer Zeit den Eindruck, dass ein Briefträger nur noch selten den Weg zu ihnen findet. „Freitags und samstags bekommen wir keine Post mehr“, ist sie sich sicher.

Das macht sie vor allem am Ausbleiben der pünktlichen Zustellung eines Wochenmagazins fest, das eigentlich immer samstags eintreffen müsste. „Den ,Spiegel‘ erhalten wir in der Regel erst dienstags, manchmal noch später“, sagt Basmaji. „Das läuft so mindestens seit Anfang des Jahres“. Und an den Tagen, an denen die Post zugestellt wird, komme sie erst sehr spät: „Oft liegt die Post nicht vor 17.30 Uhr im Briefkasten“.

Viele Nachbarn machten ähnliche Erfahrungen. Ob die vermeintliche Unzuverlässigkeit mit einer anderen Beobachtung der Basmajis zu tun hat? Jahrelang hätten sie denselben Briefträger gehabt, erzählt Frau Basmaji. „Alle nannten ihn ,Die Nachtigall‘, weil er immer gepfiffen hat. Er ist aber in einen anderen Bezirk gewechselt, und seitdem haben wir ständig wechselnde Briefträger.“

Natürlich hat sich Christine Basmaji zunächst direkt an die Post gewandt und auf die Zustände aufmerksam gemacht. „Aber ich habe nur Pauschalantworten erhalten. Man hat mir gesagt, das Problem sei behoben.“

Wie kann man sich beschweren?

Wie kann man sich beschweren?

Erste Anlaufstelle bei Reklamationen sollten sich die Kunden zunächst an den jeweiligen Postdienstleister, hier also die Deutsche Post, wenden (Tel. 0228 4333112 oder deutschepost.de/de/hilfe-kundenservice.).

Die Bundesnetzagentur ist für das Qualitätsmonitoring der Deutschen Post zuständig. Aus ihren Erhebungen geht hervor, dass die Zuverlässigkeit der Post in den letzten Jahren abnimmt, aber noch im zugelassenen Bereich liegt (80,4 Prozent nach einem Tag zugestellte Briefe im Jahr 2022). Die Behörde ist Anlaufstelle bei Fragen und Beschwerden zur Postversorgung (www.bundesnetzagentur.de/DE/Vportal/Post oder Tel. 0228 14-0).

Ein Blick in die sozialen Medien zeigt aber: Die Basmajis stehen nicht alleine da. Ein Nutzer aus dem Hildener Norden berichtet von angekündigten Rechnungen und Briefen, die nie eingegangen seien. Auch Bürger aus dem Osten und Süden der Stadt können offenbar von Sendungen, die erst mit mehreren Tagen Verspätung eintreffen oder im falschen Briefkasten landen, ein Lied singen.

Die Deutsche Post reagiert

Die Deutsche Post reagiert

Achim Gahr, Pressesprecher des Bonner Unternehmens, gibt soviel zu: Vor einigen Wochen hatten sie „einen hohen Krankenstand und echte Probleme.“ Seitdem habe sich die Lage aber wieder stabilisiert: „Wir sind in Hilden gut besetzt. Für 27 Bezirke stehen 40 Mitarbeiter zur Verfügung. Wir sind von Montag bis Samstag jeden Tag unterwegs.“

Ein Zusteller arbeitet 38,5 Stunden pro Woche. Wichtig ist Gahr, zu betonen: „Unsere Organisation atmet, sie ist nicht starr.“ Die Post reagiere auf Stoßzeiten wie etwa jeweils zum Ende einer Woche oder in der Vorweihnachtszeit mit einem flexiblen Arbeitsplan.

Erst im Frühjahr habe es in Hilden auf der Grundlage von statistischen Erhebungen eine Neueinteilung der Zustellbezirke gegeben. „Vielleicht ist durch diese Änderung der Eindruck entstanden, die Post funktioniert nicht mehr wie vorher“, mutmaßt Gahr.

Ein möglicher Grund dafür, dass die Post manchmal länger braucht, könnte darin liegen, dass in Hilden eine sogenannte Verbundzustellung erfolgt: Pakete und Briefe werden vom selben Postboten verteilt. Gahr: „Wenn die Leute viel bestellen wie zum Beispiel über die Feiertage im Mai, kann das dazu führen, dass die Briefzustellung darunter leidet.“

Darüber hinaus verweist der Sprecher auf punktuelle Belastungen, wie sie etwa durch das Versenden von deutschlandweit vier Millionen Check24-Trikots vor der EM aufgetreten seien. Sollte einmal eine Sendung nicht am geplanten Tag geliefert werden können, werde sie am nächsten Tag prioritär behandelt.

Dafür, dass einem montags weniger Briefträger begegnen, gibt es ebenfalls eine Erklärung. Da sich übers Wochenende nur wenig Post ansammelt, treten die Briefträger an diesem Tag nicht in voller Mannschaftsstärke zum Dienst an. Werbepost werde am Montag überhaupt nicht ausgeteilt, und die Zustellzeiten könnten sich ändern, erklärt Gahr. „Wenn jemand immer zur selben Zeit in den Briefkasten schaut, denkt er, am Montag war niemand da.“

Was die Zustellung von Verlagsprodukten angeht, schiebt die Post den schwarzen Peter weiter. „Warum eine Zeitschrift wiederholt zu spät kommt, können wir uns grundsätzlich nicht erklären. Vielleicht ist der Verlag zu spät dran oder es gibt logistische Verzögerungen“, so Gahr.

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

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