Hilden: Stadtrat entscheidet gegen Deutschlands Ticket

Hilden: Stadtrat entscheidet gegen Deutschlands Ticket

Die Entscheidung ist gefallen: Der Stadtrat von Hilden hat sich gegen das Projekt Deutschlands Ticket ausgesprochen. In einer heftig diskutierten Sitzung haben die Stadträte mit einer knappen Mehrheit gegen die Einführung des landesweiten Verkehrstickets gestimmt. Damit setzt sich die Stadt Hilden gegen den Trend in anderen Kommunen in Nordrhein-Westfalen, die bereits das Ticket eingeführt haben. Die Ablehnung des Projekts hat weitreichende Folgen für die ÖPNV-Nutzer in Hilden, die weiterhin auf ein separates Ticket für die Nutzung von Bus und Bahn angewiesen sein werden. In den kommenden Tagen wird es zu einer intensiven Diskussion über die Gründe für die Ablehnung kommen.

Hilden: Stadtrat setzt auf Schokoticket

Ab den Sommerferien werden gesetzlich freifahrtberechtigte Hildener Schüler im Bus ihr Schokoticket vorzeigen müssen. Der Stadtrat hat sich gegen das Deutschlandticket entschieden, da keine Mehrheit für dieses Mobilitätsangebot gefunden werden konnte.

Laut Dezernent Sönke Eichner, wäre eine Entscheidung für das Deutschlandticket eine Entscheidung ins Blaue gewesen, da noch immer nicht klar ist, wie viel das Deutschlandticket im kommenden Schuljahr kosten soll. Die Verwaltung kalkuliert mit Ausgaben in Höhe von etwa 127.000 Euro für das Schokoticket.

Die Berechnung basiert auf etwa 3.400 Schülern, von denen 230 Anspruch auf ein ermäßigtes Ticket haben. Die Bundesregierung hatte angekündigt, dass das Deutschlandticket, das derzeit noch 49 Euro kostet, teurer werden soll. Bliebe es beim aktuellen Preis, müsste die Stadt mit Ausgaben in Höhe von mehr als 135.000 Euro rechnen. Steigt der Preis auf 59 Euro, würde das die Rechnung noch einmal um fast 38.000 Euro erhöhen.

Eichner beschrieb die Ausgangslage als skurril, Bürgermeister Claus Pommer nannte sie unbefriedigend. Die Mehrheit des Rates sah das wohl ähnlich und traf die Entscheidung für das Schokoticket.

Das Deutschlandticket war durch einen Fördererlass der Landesregierung zum Schuljahr 2023/2024 eingeführt worden. Die Stadt Hilden traf daraufhin eine Ergänzungsvereinbarung mit der Rheinbahn und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. Der neue Fördererlass vom April dieses Jahres sieht statt eines Fixpreises eine relative Kostenbeteiligung vor.