Höchstes Gericht in London: Verhandlung über Umweltschäden in Brasilien 2015
Das Höchste Gericht in London hat eine bahnbrechende Entscheidung getroffen, die weitreichende Konsequenzen für die Umweltschutzpolitik haben wird. In einer historischen Verhandlung wird der Fall der Umweltschäden in Brasilien 2015 aufgerollt, bei dem es um die Verantwortung von Multinationalen Konzernen für die Zerstörung der Regenwälder geht. Die Klage richtet sich gegen die Britischen Unternehmen, die im Jahr 2015 in Brasilien tätig waren und angeblich für die ökologische Katastrophe verantwortlich sind. Die Richter des Höchsten Gerichts müssen jetzt entscheiden, ob die Unternehmen für die Schäden an der Umwelt haftbar gemacht werden können.
Londoner Gerichtsverhandlung: BHP soll für Umweltschäden in Brasilien verantwortlich gemacht werden
In London hat am Montag ein Prozess zu einer der schlimmsten Umweltkatastrophen in der Geschichte Brasiliens begonnen. Der High Court soll bis März prüfen, ob der australische Bergbaukonzern BHP, der zum Zeitpunkt des Unglücks im November 2015 Miteigentümer des brasilianischen Minenbetreibers Samarco war, zur Verantwortung gezogen werden kann.
Am 5. November 2015 war der Damm eines Samarco-Klärbeckens mit giftigen Stoffen nahe der Stadt Mariana gebrochen, durch den Giftschlamm kamen 19 Menschen ums Leben. Die Giftstoffe gelangten in auch in den Fluss Rio Doce und später in den 650 Kilometer entfernten Atlantik. Tausende Tiere verendeten, hunderttausende Menschen hatten kein sauberes Trinkwasser mehr.
Die vielen Betroffenen fordern Entschädigungen in Höhe von insgesamt 36 Milliarden Pfund (43 Milliarden Euro). Zu den Klägern gehören mehr als 620.000 Betroffene, darunter 46 Gemeinden, Unternehmen und mehrere indigene Völker.
Betroffene fordern Gerechtigkeit
„In Brasilien sind die Bergbaufirmen sehr mächtig und haben einen großen Einfluss auf die Politik“, sagte die 37-jährige Gelvana Rodrigues, deren siebenjähriger Sohn bei dem Unglück fortgespült und dessen Leiche 100 Kilometer weiter weg gefunden worden war. „Ich hoffe, dass uns hier Gerechtigkeit widerfährt“. In Brasilien ist es hoffnungslos, sagte sie.
Sollte der Londoner High Court feststellen, dass BHP haftbar gemacht werden kann, soll in einem weiteren Verfahren ab Oktober 2026 die Höhe der Entschädigungszahlungen festgelegt werden.
BHP lehnt Verantwortung ab
In Brasilien haben BHP und der andere Samarco-Eigentümer Vale der Justiz bereits eine Entschädigungszahlung angeboten und diese erst am Freitag auf gut 27 Milliarden Euro erhöht - in der Hoffnung, den dortigen Verfahren ein Ende zu setzen.
Nach Ansicht von BHP ist das Verfahren in London unnötig. Das Unternehmen argumentiert, mehr als 200.000 Kläger in dem Londoner Verfahren seien schon entschädigt worden. Zudem habe der bei dem Unglück kontaminierte Fluss seine ursprüngliche Wasserqualität wiedererlangt.
„Wir haben bereits erhebliche Anstrengungen unternommen, um den Schaden zu begrenzen und die Opfer zu entschädigen“, sagte ein Sprecher von BHP. „Wir sind der Meinung, dass das Verfahren in London unnötig ist und dass die Angelegenheit bereits in Brasilien geregelt wurde.“
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