HPV: Impfquote bei Jugendlichen besorgniserregend niedrig

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HPV: Impfquote bei Jugendlichen besorgniserregend niedrig

In Deutschland bleibt die Impfquote gegen das Human Papillomavirus (HPV) bei Jugendlichen auf einem besorgniserregend niedrigen Niveau. Laut einer aktuellen Studie haben nur etwa 30 Prozent der 15- bis 17-Jährigen die empfohlene Zweitimpfung gegen das Virus erhalten. Dies ist alarmierend, da HPV zu Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs und anderen Gesundheitsproblemen führen kann. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine Impfquote von mindestens 80 Prozent, um eine effektive Prävention zu gewährleisten. Die niedrige Impfquote bei Jugendlichen in Deutschland ist daher ein Anlass zur Sorge und erfordert dringendes Handeln, um die Gesundheit junger Menschen zu schützen.

40 Prozent aller Mädchen unzureichend geimpft

Impfungen gegen bestimmte Krebserkrankungen gehen bei Kindern und Jugendlichen stark zurück. Laut einer neuen Analyse sind 40 Prozent der Mädchen trotz entsprechender Impfempfehlung mit 14 Jahren nicht oder unzureichend gegen das humane Papillomavirus (HPV) geimpft. Das entspricht jährlich rund 150.000 Betroffenen in Deutschland.

HPV-Virus für fast jeden Gebärmutterhalskrebs verantwortlich

HPV-Virus für fast jeden Gebärmutterhalskrebs verantwortlich

Das humane Papillomavirus ist für die Hälfte aller virusbedingten bösartigen Tumore und für fast 100 Prozent der Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich, sagte der Barmer-Vorstandsvorsitzende Christoph Straub. Eine HPV-Impfung kann diese Krebserkrankung verhindern und damit Todesfälle vermeiden.

Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut empfiehlt die HPV-Impfung bei Mädchen zwischen neun und 14 Jahren. Ist sie bis dahin nicht erfolgt, rät sie, diese bis zum Alter von 17 Jahren nachzuholen. Es sind jeweils zwei oder drei Impfstoffdosen erforderlich.

Impfungen auch für Jungen

Impfungen auch für Jungen

Die HPV-Impfung schützt auch Jungen vor HPV-bedingten Tumorerkrankungen und zusätzlich indirekt die Mädchen. Deshalb wird sie seit 2018 auch für Jungen empfohlen. Der Anteil der vollständig gegen HPV geimpften Jungen liegt mit 25 Prozent im Alter von 13 Jahren deutlich niedriger als bei den Mädchen. Hier besteht hoher Handlungsbedarf.

Zusammenhang mit Corona?

Zusammenhang mit Corona?

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte bezeichnet die Impfquote als besorgniserregend niedrig. Darüber, wie dieser massive Rückgang zu erklären sei, könne er nur spekulieren, sagte Präsident Thomas Fischbach. Sicherlich hat die HPV-Impfung im Zuge der hohen medialen Aufmerksamkeit rund um die Corona-Schutzimpfung zeitweise weniger Beachtung erfahren. Auch kann ich eine leicht erhöhte Impfskepsis beobachten, ausgelöst durch die vielen Diskussionen um vermeintliche Folgeschäden der Corona-Schutzimpfung.

Die Rate der jährlich Geimpften ist zum Ende der Corona-Pandemie hin massiv eingebrochen. Die Impfrate ist von 2021 auf 2022 um 23,5 Prozent von 98 auf 75 Impfungen je 1.000 Mädchen zurückgegangen. Im Vergleich zum Rekordjahr 2015 beträgt der Rückgang sogar 37 Prozent.

Expertinnen und Experten fordern deshalb eine höhere HPV-Impfquote bei Jugendlichen und ein nachhaltiges Erinnerungssystem für Versicherte mit Impflücken.

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

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