Hungarn: Empörung über Äußerungen eines engeren Mitarbeiters von Orbán
In Ungarn ist eine neue Kontroverse ausgebrochen, nachdem ein enger Mitarbeiter des Ministerpräsidenten Viktor Orbán umstrittene Äußerungen getätigt hat. Die Empörung in der Bevölkerung ist groß, nachdem der Mitarbeiter antisemitische und rassistische Bemerkungen gemacht haben soll. Die Opposition hat bereits scharfe Kritik an den Äußerungen geübt und fordert Konsequenzen. Die Regierung steht unter Druck, sich zu den Vorfällen zu äußern und Stellung zu beziehen. Die Frage ist, wie Orbán auf diese Krise reagieren wird und ob er seinen Mitarbeiter entlassen wird.
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Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat Äußerungen eines engen Mitarbeiters zurückgewiesen, wonach sich Ungarn im Falle einer russischen Invasion nicht wehren würde. „Ungarn hat und wird sich immer gegen ausländische Angriffe verteidigen“, betonte Viktor Orbán am Freitag im staatlichen Rundfunk.
Der politische Direktor Balázs Orbán, der nicht mit Viktor Orbán verwandt ist, hatte in einem Podcast dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vorgeworfen, eine „unverantwortliche“ Entscheidung getroffen zu haben, als er sich für die militärische Verteidigung seines Landes entschieden habe.
In den sozialen Medien erklärte der Politiker im Nachgang, dass die ungarische Regierung „keinen Sinn“ im Krieg in der Ukraine sehe und dass „Hunderttausende von Menschen . umsonst gestorben sind“. Zwar habe jedes Land das Recht, über sein Schicksal zu entscheiden, aber aufgrund der Erfahrungen während des Ungarnaufstandes 1956 hätte man hierzulande anders entschieden.
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Einfallstor für Saboteure und Spione?
Bei der Revolution von 1956 widersetzten sich ungarische Kämpfer der sowjetischen Besatzung. Der Aufstand wurde von der Roten Armee niedergeschlagen. Rund 3000 Zivilisten starben und ein Großteil der ungarischen Hauptstadt Budapest wurde zerstört.
Die Äußerungen von Balázs Orbán riefen bei vielen Ungarn Empörung hervor und führten zu Rücktrittsforderungen. Viele sahen darin eine Andeutung, dass die ungarischen Kämpfer 1956 einen Fehler gemacht hätten.
Ministerpräsident Orbán versuchte die Aussagen seines Mitarbeiters zu entschärfen: Man schulde den „Freiheitskämpfern“ von 1956 Dank. Die Aussagen seines Mitarbeiters seien zweideutig und in diesem Kontext ein Fehler gewesen.
Einige Ungarn betrachten auch die engen Beziehungen der Regierung zu Russland als Verrat an den Kämpfern des Ungarnaufstands von 1956. Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine hat Ungarn die Bemühungen der EU um finanzielle und militärische Unterstützung für Kiew sowie die Sanktionen gegen Russland blockiert, verzögert und verwässert. Viele europäische Staats- und Regierungschefs werfen Ungarn vor, russische Interessen zu fördern.
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