Hyänen: Imageschlecht durch Abenteurer kämpft gegen
Die Hyänen, jene fleischfressenden Raubtiere, die in den Savannen und Wüsten Afrikas und Asiens beheimatet sind, leiden unter einem schlechten Image. Viele Menschen sehen sie als blutrünstige Jäger, die ihre Beute mit List und Tücke erlegen. Doch diese Sichtweise ist nur die eine Seite der Medaille. Tatsächlich sind Hyänen soziale Tiere, die in Rudeln leben und sich um ihre Jungen kümmern. Ein Abenteurer hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Ansehen der Hyänen zu verbessern und die Öffentlichkeit über die wahre Natur dieser Tiere aufzuklären.
Hyänen: Ein Abenteurer kämpft gegen den schlechten Ruf
Der Mann, der die Hyäne liebt: Ein außergewöhnliches Verhältnis
Es ist kurz nach sechs, als Kim Wolhuter seinen verbeulten Toyota Hilux wenige Meter vor dem Bau eines Hyänen-Rudels parkt. Gerade ist die Sonne als blutroter Ball hinter den Akazien verschwunden, die Hitze des Tages verschwindet langsam. Einige ausgewachsene Raubtiere füttern ihre Kleinen, bevor es auf die nächtliche Jagd geht. Die Jungtiere laufen neugierig schnüffelnd umher, spielen oder zanken sich um einen Stock.
Ein Mann auf Augenhöhe mit den Hyänen
Wolhuter steigt aus dem Wagen, an dessen Fahrerseite zwei Löcher in der Karosserie an einen Angriff von einem Büffel erinnern. Er ist barfuß. Außer einem khakifarbenen T-Shirt und beigen Shorts trägt er nichts. Langsam geht der 65-Jährige auf das Rudel Tüpfelhyänen zu. Er begrüßt sie mit Worten und Lauten, wie man es von der Kommunikation mit Hunden kennt.
Die unbekannten Talente der Hyänen: Ein Filmemacher zeigt ein anderes Gesicht
Wolhuter lebt mit seiner Frau Hannah und seiner sechsjährigen Tochter in dem Sango-Tierschutzgebiet innerhalb der Savé Valley Conservancy im Südosten Simbabwes. Seine Liebe zu wilden Tieren wurde ihm in die Wiege gelegt. Sein Großvater, Harry Wolhuter, war der erste Ranger im berühmten Krüger-Nationalpark in Südafrika. Sein Vater Henry trat in dessen Fußstapfen.
Wolhuter ist alles andere als ein Stadtmensch. Schuhe trägt er nur, wenn er einen Behördengang machen muss, und auch dann nur ungern. Fast jede Nacht fährt er allein in seinem Geländewagen Baujahr 1988, den er liebevoll nach seiner Mutter Joanie benannt hat, raus in den Busch, um Zeit mit wilden Tieren zu verbringen, oft bis Sonnenaufgang.
Auf Augenhöhe mit den Hyänen: Ein Wildhüter teilt sein Leben mit den Tieren
Wolhuters besondere Beziehung zu Hyänen begann vor mehr als 20 Jahren. Damals arbeitete er an einer National-Geographic-Doku über die gefährlichen Raubtiere im südafrikanischen Wildreservat MalaMala. Wolhuter filmte auf dem Boden kniend, um einen niedrigen Kamerawinkel zu erhalten. Hyänen sind unglaublich neugierig. Eine von ihnen kam, um an meinem Objektiv zu schnüffeln. Da habe ich einfach meine Hand ausgestreckt, erinnert er sich.
Seitdem hat Wolhuter sich in vier Naturschutzgebieten in Südafrika, Botsuana und Simbabwe mit Hyänen-Rudeln angefreundet und enge Beziehungen zu etwa 20 Hyänen entwickelt. Dabei gehe es ihm nicht darum, die Tiere zähmen zu wollen. Ich biete mich ihnen an und schaue, wie sie auf mich reagieren, sagt er. Jedes Rudel, jedes Tier sei anders.
Hyänen haben in der Tierwelt einen schlechten Ruf. Sie gelten als hinterlistige, boshafte, dumme, feige und stinkende Aasfresser. Disneyfilme wie Der König der Löwen hätten diese Vorurteile bestärkt, meint Wolhuter. Zudem sei in afrikanischen Ländern der Aberglaube weit verbreitet, dass Hyänen Menschen verhexen können, sie ein schlechtes Omen seien, Unglück brächten.
Dagegen will Wolhuter ankämpfen. Mithilfe von Videos, die er auf seiner Instagram-Seite postet – hauptsächlich mit seinem Handy und einer zweiten kleinen Videokamera gedreht – wolle er Menschen zeigen, wie die Tierwelt wirklich sei, ohne Skript, ohne Hintergedanken, ohne geplantes Endergebnis, erklärt Wolhuter.
Seine ungewöhnlich enge Beziehung zu den Hyänen erlaube es ihm, ihr Leben aus nächster Nähe zu dokumentieren. Er wolle zeigen, dass Hyänen ausgesprochen intelligente Tiere seien, gute Jäger, mutige Muttertiere. Ich lasse mich komplett auf die Tiere ein, bis ich fast spüren kann, wie es ist, dieses Tier zu sein. Ich laufe, renne, jage und schlafe mit den Tieren, sagt er.
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