Indonesien: Der Papst besucht das größte muslimische Land der Welt

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Indonesien: Der Papst besucht das größte muslimische Land der Welt

In einer historischen Reise besucht Seine Heiligkeit Papst Franziskus Indonesien, das größte muslimische Land der Welt. Vom 9. bis 14. Oktober 2022 wird der Oberhaupt der katholischen Kirche die Inselnation besuchen, um die Beziehungen zwischen den beiden Weltreligionen zu stärken. Indonesien ist ein wichtiger Partner des Vatikans in Südostasien und die Reise des Papstes wird von großer Bedeutung für die interreligiöse Dialog und die Förderung des Friedens sein. Während seines Aufenthalts wird der Papst mit Vertretern der muslimischen Gemeinde, der Regierung und der Zivilgesellschaft zusammenarbeiten, um die Brücken zwischen den Religionen zu stärken.

Der Papst in Indonesien: Ein Besuch, der auf die moderaten Seiten des Islam aufmerksam macht

Indonesien ist der Staat mit der größten muslimischen Bevölkerung weltweit, mit etwa 240 Millionen Musliminnen und Muslimen. Zugleich ist es die drittgrößte Demokratie der Welt. Im Vergleich zu vielen anderen islamischen Ländern gilt der Islam in Indonesien als moderat.

Ich hatte das Privileg, im November 2023 an einer interreligiösen Konferenz zum Thema Frieden in Jakarta teilzunehmen. Als wir die größte Moschee Jakartas besuchten, fiel mir sofort auf, dass Männer und Frauen nebeneinander beteten und nicht wie in den Moscheen bei uns in Deutschland hintereinander. Rechts beteten die Männer und links die Frauen. Beide Gruppen trennte nur eine gerade mal einen halben Meter hohe Abtrennung. „Dies ist üblich für viele Moscheen in Indonesien. Wir wollen unsere Frauen nicht diskriminieren und hinter die Männer stellen“, teilte man mir mit.

Gegenüber dieser Moschee, die das größte muslimische Gotteshaus Südostasiens ist, steht die Kathedrale Mariä Himmelfahrt. Beide trennt lediglich eine Straße und sie sind durch einen „Freundschaftstunnel“ verbunden, der unter der Straße verläuft.

Ein Zeichen der Freundschaft zwischen den Religionen

Ein Zeichen der Freundschaft zwischen den Religionen

Der Besuch des Papstes in Indonesien in dieser Woche mit der Botschaft der Freundschaft zwischen den Religionen soll auch uns in Europa an diesen moderaten Islam und an die vielen Gemeinsamkeiten beider Religionen, des Islams und des Christentums, erinnern. Der Papst kommentierte den „Freundschaftstunnel“: „Es handelt sich um ein vielsagendes Zeichen, durch welches diese beiden großen Gotteshäuser nicht nur einander ‚gegenüberstehen‘, sondern auch miteinander verbunden sind.“

Leider existieren in Indonesien auch radikal-islamische Gruppierungen und Terrororganisationen, die sich in der Vergangenheit immer wieder für schwere Anschläge verantwortlich zeichneten. Es bleibt zu hoffen, dass die zwischen dem Papst und dem Großimam der Moschee sowie Vertretern anderer Religionen, darunter des Hinduismus und des Buddhismus, unterzeichnete gemeinsame Friedenserklärung nicht nur Symbolcharakter hat, sondern in konkrete Handlungen umgesetzt wird.

Ein wichtiger Schritt zur Verständigung zwischen den Religionen und Kulturen kann nur durch den Dialog und die Zusammenarbeit erreicht werden. Der Besuch des Papstes in Indonesien ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.

Unser Autor ist Professor für islamische Religionspädagogik an der Universität Münster.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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