Islamisten und Rechtspopulisten: Im Hass vereint

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Die gefährliche Verbindung zwischen rechtspopulistischer und islamistischer Rhetorik

Rechtspopulistische und islamistische Rhetorik haben überraschend viel gemeinsam. Beide Formen der Rhetorik sind auf die Konstruktion von Feindbildern angewiesen, da sie kaum in der Lage sind, zu definieren, was sie selbst sind. Stattdessen sagen sie, was sie nicht sind. Ihre kollektive Identität ist daher auf ein Feindbild in der Außenwelt angewiesen, um zu argumentieren: Wir müssen gegen diese Gefahr zusammenhalten!

Für Islamisten besteht diese Gefahr im Westen selbst, für Rechtspopulisten im Islam. Beide Gruppen sind auf Erfahrungen angewiesen, die bestätigen, dass im jeweils anderen Feindbild große Gefahr steckt. Der Ruf von Muslimen nach einem Kalifat und das abscheuliche Attentat in Mannheim werden etwa als Bestätigung kommuniziert, dass alle Muslime bestrebt sind, die freiheitlich-demokratische Grundordnung durch die Scharia zu ersetzen, und bereit sind, das, wenn nötig, auch mit Gewalt durchzusetzen.

Antimuslimische Parolen oder Aufrufe zum Abschaffen des islamischen Religionsunterrichts an öffentlichen Schulen werden wiederum von Islamisten als Beispiele für eine pauschale ablehnende Haltung des Westens gegenüber Muslimen kommuniziert. Beide, Islamisten wie Rechtspopulisten, sind daher aufeinander angewiesen. Sie liefern sich gegenseitig die Erzählungen, die sie für die Konstruktion ihrer Feindbilder benötigen.

Und gerade Menschen mit verunsicherten Identitäten fallen auf diese Angst schürende Rhetorik herein. Darin steckt die Gefahr dieser Ideologien. Sie spalten nicht nur unsere Gesellschaft, sie brauchen diese Spaltung für ihr Überleben.

Was tun gegen verunsicherte Identitäten?

Was tun gegen verunsicherte Identitäten?

Ein Weg aus dieser Spirale ist eine reflektierte Auseinandersetzung mit der eigenen kollektiven Identität. Diese Auseinandersetzung trägt sicher zu einer Selbstvergewisserung bei. Dabei geht es um die beiden Fragen: Wer sind wir? Und was macht uns aus? Je integrativer die Bemühungen sind, diese Fragen im Sinne der Vielfalt zu beantworten, desto immuner werden kollektive Identitäten gegen Instrumentalisierung.

Unser Autor ist Professor für islamische Religionspädagogik an der Universität Münster. Er wechselt sich hier mit der katholischen Theologin Dorothea Sattler, der evangelischen Religionslehrerin Anne Schneider und dem Rabbi Alexander Grodensky ab.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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