Israelisches Militär verkündet tägliche taktische Pause im Gazastreifen
Das israelische Militär hat eine täglich mehrstündige und räumlich begrenzte taktische Pause seiner Aktivitäten im südlichen Teil des Gazastreifens verkündet. Die Unterbrechung gilt bis auf Weiteres jeweils für die Zeit von 8 bis 19 Uhr (7 bis 18 Uhr MESZ) entlang der Straße, die vom Grenzübergang Kerem Schalom gen Norden führt.
Die Entscheidung solle mehr Hilfslieferungen ermöglichen und sei nach Beratungen mit den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen getroffen worden. Hamas antwortet auf Vorschlag für Gaza-Waffenruhe.
Hunger-Katastrophe droht im südlichen Gazastreifen
Wegen der Kämpfe zwischen Israels Armee und der Hamas hatte das Welternährungsprogramm (WFP) davor gewarnt, dass die Menschen im südlichen Teil des von der islamistischen Terrororganisation beherrschten Gazastreifens schon bald unter der gleichen katastrophalen Hunger-Lage leiden könnten wie jene in den nördlichen Gebieten zuvor.
„Die Situation im südlichen Gaza verschlechtert sich rasch“, sagte der stellvertretende WFP-Direktor Carl Skau nach einem zweitägigen Besuch der Region am Freitag.
Hintergrund: Die Hamas
Die Hamas wird im Dezember 1987 kurz nach dem Beginn der ersten Intifada gegründet. Sie geht aus der Muslimbruderschaft hervor. Ziel der Organisation ist die „Zerstörung Israels und die Errichtung eines islamischen Staates Palästina“. Sie ist ein Gegenpol zur Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO und ist anfangs eine Wohltätigkeitsorganisation.
Die Hamas wird von westlichen Staaten als Terrororganisation eingestuft. Geldgeber der Organisation sind Länder wie der Iran und Katar, da auch sie Israel das Existenzrecht absprechen. Auch die Türkei finanzierte bereits die Hamas.
Konflikt zwischen Israel und Hamas
Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der Hamas und anderer Palästinensergruppen den Süden Israels überfallen, rund 1200 Menschen ermordet und weitere 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Im Zuge des dadurch ausgelösten Krieges wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden mehr als 37 000 Palästinenser getötet.
Rund vier Fünftel der Bevölkerung innerhalb des abgeriegelten Küstenstreifens haben ihr Zuhause zurücklassen müssen.
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