Jihadi al-Sinwar: Hamas-Chef und Urheber des Israel-Angriffs

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Jihadi al-Sinwar: Hamas-Chef und Urheber des Israel-Angriffs

Der Hamas-Chef Jihadi al-Sinwar gilt als Architekt des Israel-Angriffs, der am 10. Mai 2021 begann. Der als Hardliner bekannte Führer der palästinensischen Organisation Hamas ist für die Raketenangriffe auf Israel verantwortlich, die zu einem blutigen Konflikt zwischen Israel und der Gaza-Streifen führten. Al-Sinwar, der 1962 im Flüchtlingslager von Khan Yunis im Gazastreifen geboren wurde, ist ein erfahrener Kämpfer und hat sich in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Führer der Hamas entwickelt. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über den Hintergrund und die Ziele von Jihadi al-Sinwar.

Hamas-Chef Jihia al-Sinwar getötet: Israel berichtet von Militäreinsatz im Gazastreifen

Israel hat nach eigenen Angaben bei einem Militäreinsatz im Gazastreifen Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar getötet. Bestätigt wurde sein Tod am Donnerstagabend vom israelischen Außenminister Israel Katz.

Die Hamas äußerte sich bislang noch nicht. Ein wichtiger Moment in Israels Krieg gegen die Hamas – und ein herber Rückschlag für die militant-islamistische Palästinenserorganisation.

Ein wichtiger Moment in Israels Krieg gegen die Hamas

Ein wichtiger Moment in Israels Krieg gegen die Hamas

Zugleich könnte sein Tod die Bemühungen um eine Freilassung Dutzender im Gazastreifen verbliebener Geiseln der Hamas erschweren. Israels Außenminister Katz sah hingegen gerade durch die Tötung von Sinwar eine neue Möglichkeit für deren Freilassung.

Hamas-Führer Sinwar im Gazastreifen getötet

Hamas-Führer Sinwar im Gazastreifen getötet

Sinwar galt als einer der Drahtzieher hinter dem Terrorangriff der Hamas und anderer Extremisten auf Israel am 7. Oktober 2023, der den Gaza-Krieg ausgelöst hat. Nach dem Attentat auf den bisherigen politischen Anführer der militant-islamistischen Gruppe, Ismail Hanija, im Juli in Teheran rückte Sinwar an deren Spitze.

Vom Flüchtlingslager zur Hamas

Vom Flüchtlingslager zur Hamas

Sinwar wurde 1962 in einem Flüchtlingslager in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens geboren. Er gilt als ein Mitglied der ersten Generation der Hamas, die 1987 gegründet wurde. Er stieg zum Anführer des Sicherheitsapparats der Gruppe auf, der gegen Informanten für Israel vorging.

Israel verhaftete Sinwar Ende der 1980er-Jahre. Er räumte ein, zwölf mutmaßliche Kollaborateure getötet zu haben. Das brachte ihm den Spitznamen „Der Schlächter von Chan Junis“ ein. Sinwar wurde zu vier Mal lebenslänglicher Haft verurteilt, unter anderem wegen der Tötung zweier israelischer Soldaten.

Ein Anführer im Gefängnis

Sinwar organisierte Streiks im Gefängnis, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Er studierte auch Hebräisch und erlangte Kenntnisse über die israelische Gesellschaft. Im Jahr 2008 überlebte er einen Hirntumor, nachdem er von israelischen Ärzten behandelt worden war.

Aufstieg zur Macht in Gaza

Sinwar gehörte zu den mehr als 1000 palästinensischen Gefangenen, die 2011 von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu im Rahmen eines Austauschs für einen israelischen Soldaten freigelassen wurden, den die Hamas bei einem grenzüberschreitenden Überfall gefangen genommen hatte.

Nach seiner Rückkehr in den Gazastreifen stieg Sinwar schnell in der Hamas-Führungsriege auf und war bald für seine Skrupellosigkeit berüchtigt. Gemeinhin wird angenommen, dass er hinter der Ermordung eines anderen hochrangigen Hamas-Befehlshabers, Mahmud Ischtewi, im Jahr 2016 in einem internen Machtkampf steckte.

Der Angriff auf Israel am 7. Oktober

Es wird angenommen, dass Sinwar gemeinsam mit Mohammed Deif, dem Chef des militärischen Flügels der Hamas, den Überraschungsangriff auf Israel am 7. Oktober plante. Die Terrorattacke kostete etwa 1200 Menschen, größtenteils Zivilisten, das Leben.

Bei der darauffolgenden israelischen Militäroffensive im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden bislang mehr als 42.000 Palästinenser getötet worden.

Was bedeutet Sinwars Tod für die Hamas?

Sinwar hielt sich seit dem 7. Oktober versteckt. Unterhändler, die um eine Waffenruhe in Gaza ringen, hatten erklärt, dass es mehrere Tage dauern könne, bis Nachrichten vom Hamas-Chef abgeschickt oder empfangen würden.

Schon vor seinem Aufstieg zum Anführer der Gruppe galt Sinwar als derjenige, der das letzte Wort über die Freilassung der von der militanten Gruppe festgehaltenen Geiseln gehabt haben soll. Im Gazastreifen befinden sich noch rund 100 Geiseln, von denen etwa ein Drittel tot sein soll.

Es ist unklar, wer an die Stelle Sinwars rücken würde und was dies für die Bemühungen um eine Waffenruhe bedeuten könnte, die im August nach monatelangen Verhandlungen unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars zum Stillstand gekommen sind.

Die Hamas hat Hunderttausende Anhänger im Gazastreifen, im von Israel besetzten Westjordanland und in palästinensischen Flüchtlingslagern in der gesamten Region. Mehrere ihrer führenden Köpfe sind in Katar, das als Vermittler zwischen Israel und der Hamas fungiert hat.

Israel hat im Laufe der Jahre mehrere hochrangige Hamas-Führer und Befehlshaber verhaftet und getötet, die militant-islamistische Gruppe hat sie dann aber schnell ersetzt. Sie hat jedoch noch nie einen längeren Krieg gegen Israel geführt.

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

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