Kairo: Hamas nimmt nicht an Gesprächen über Waffenruhe teil

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Kairo: Hamas nimmt nicht an Gesprächen über Waffenruhe teil

Die ägyptische Hauptstadt Kairo ist erneut zum Schauplatz eines wichtigen diplomatischen Ereignisses geworden. Laut verschiedenen Quellen hat die palestinensische Organisation Hamas bekannt gegeben, dass sie nicht an den anstehenden Gesprächen über eine Waffenruhe teilnehmen wird. Dieser Schritt löst Besorgnis aus, da die Spannungen im Nahen Osten in den letzten Wochen erneut eskaliert sind. Die Frage, warum Hamas diese Entscheidung getroffen hat, bleibt weiterhin offen. Es ist jedoch klar, dass dies einen schweren Rückschlag für die Bemühungen um eine friedliche Lösung des Konflikts bedeutet.

Kairo: Hamas nimmt nicht an Gesprächen über Waffenruhe teil

Eine israelische Verhandlungsdelegation führt in Kairo neue Gespräche über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen. Die Geheimdienstchefs David Barnea und Ronen Bar seien in der ägyptischen Hauptstadt, um ein Abkommen zur Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen voranzubringen, sagte Regierungssprecher Omer Dostri der Nachrichtenagentur AFP.

Während die israelische Armee am Freitag weiter gegen Hamas-Ziele vorging, schwindet bei vielen Menschen in Israel die Hoffnung auf ein Abkommen. Laut israelischen Medienberichten nehmen an den Verhandlungen in Kairo auch Vertreter der Vermittler USA und Ägypten teil. Israel und die radikalislamische Hamas verhandeln nicht direkt miteinander; die USA, Katar und Ägypten treten in den Gesprächen als Vermittler auf.

USA und Ägypten als Vermittler

USA und Ägypten als Vermittler

Das israelische Verhandlungsteam war bereits zu der vorangegangenen Verhandlungsrunde nach Doha gereist, die Hamas hingegen lehnte eine Teilnahme ab und schickt offenbar auch keinen Vertreter nach Kairo. Die neuen Gespräche folgen auf den jüngsten Besuch von US-Außenminister Antony Blinken in der Region sowie ein Telefonat zwischen US-Präsident Joe Biden und dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu.

Angesichts des bereits seit mehr als zehn Monaten andauernden Krieges hatte Biden Netanjahu am Mittwoch gedrängt, rasch zu einer Vereinbarung zu gelangen, nachdem Blinken ohne konkrete Aussicht auf ein Abkommen aus der Region abgereist war.

Gespräche über Waffenruhe und Geisel-Freilassung

Gespräche über Waffenruhe und Geisel-Freilassung

Das geplante Abkommen zwischen Israel und der Hamas umfasst neben einer Waffenruhe die Freilassung der verbliebenen Geiseln in der Gewalt der islamistischen Palästinenserorganisation und die Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen. Einer der Streitpunkte ist jedoch die Dauer der israelischen Armee-Präsenz im Gazastreifen - insbesondere die von Israel beanspruchte dauerhafte Kontrolle der südlichen Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten, des sogenannten Philadelphi-Korridors.

Israel will damit eine Wiederbewaffnung der Hamas über Tunnelrouten entlang der Grenze unterbinden, um weitere Angriffe auf sein Staatsgebiet wie am 7. Oktober zu verhindern. Die Hamas hingegen fordert den vollständigen Rückzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen.

Hamas-Vertreter lehnt israelische Forderungen ab

Hamas-Vertreter lehnt israelische Forderungen ab

Während in Kairo neue Gespräche geführt wurden, bekräftigte der Hamas-Vertreter Osama Badran die Forderung seiner Organisation. Die Hamas werde „nichts weniger als den Rückzug der Besatzungstruppen (aus dem Gazastreifen), einschließlich Philadelphi“ akzeptieren, sagte Badran am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.

Netanjahu warf er vor, „keine endgültige Einigung“ erzielen zu wollen, deshalb rücke er nicht von seiner Position hinsichtlich des Philadelphi-Korridors ab.

Kämpfe im Norden des Palästinensergebiets

Kämpfe im Norden des Palästinensergebiets

Augenzeugen berichteten am Freitag von Kämpfen im Norden des Palästinensergebiets sowie von schwerem Beschuss im Süden in Chan Junis sowie nahe der Stadt Rafah. In Deir el-Balah im Zentrum des Gazastreifens wurde demnach ein Kind getötet. Die israelische Armee erklärte am Freitag, dass ihre Einheiten im Laufe des vergangenen Tages „Dutzende“ von Kämpfern in der Gegend von Chan Junis und Deir el-Balah getötet hätten.

Die libanesischen Behörden meldeten am Freitag sieben Tote nach israelischen Luftangriffen. Drei von ihnen seien Kämpfer der islamistischen Hisbollah gewesen, eines der Opfer sei ein Kind, erklärte das Gesundheitsministerium in Beirut. Die mit dem Iran verbündete Hisbollah bestätigte den Tod ihrer Kämpfer.

Sorge vor Eskalation in Nahost

Sorge vor Eskalation in Nahost

Seit Beginn des Gaza-Krieges haben auch die Kämpfe zwischen der pro-iranischen Hisbollah im Libanon und der israelischen Armee massiv zugenommen. Die Hisbollah beschießt Israels Norden seit Oktober nahezu täglich vom Libanon aus. Israel reagiert darauf mit Angriffen auf Hisbollah-Ziele im Libanon.

Allerdings würde ein Abkommen aus Sicht vieler Israelis auch zur Entspannung der Lage im Grenzgebiet zum Libanon beitragen. Ich glaube nicht, dass es zustande kommen wird, sagte der 57-jährige Ran Sadeh aus Tel Aviv. Alle Beteiligten seien „von persönlichen Interessen getrieben“.

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

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