Kamp-Lintfort: Der schwierige Weg zur Solar-Energie

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Kamp-Lintfort: Der schwierige Weg zur Solar-Energie

In der Stadt Kamp-Lintfort gibt es einen schwierigen Weg zur Solar-Energie. Die Stadtverwaltung hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 die CO2-Neutralität zu erreichen. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist die Umstellung auf erneuerbare Energien. Doch die Realisierung dieser Pläne ist nicht so einfach, wie es sich auf den ersten Blick anhört. Es gibt viele Hindernisse, die es zu überwinden gilt, bevor die Stadt tatsächlich sauber und umweltfreundlich produzierte Energie nutzen kann. In diesem Artikel werden wir uns mit den Herausforderungen auseinandersetzen, die die Stadt auf dem Weg zur Solar-Energie überwinden muss.

SolarEnergie: Der Weg zu mehr Unabhängigkeit von Strompreisen

Unabhängiger von den jeweils aktuellen Strompreisen sein, das Klima schonen und die Sonnenenergie nutzen: Es gibt viele Gründe, die für die Anschaffung von Solaranlagen sprechen. Doch die Investitionskosten sind hoch, und am Anfang steht die Bürokratie als Hürde.

„Viele Leute starten das Projekt Solarenergie voller Euphorie, aber wenn sie bis zu zwölf Monate auf die Umsetzung warten müssen, kann das auch sehr frustrierend sein“, sagt Sabine Honnen, Energiebetriebswirtin bei den Stadtwerken Kamp-Lintfort. Dies weiß sie aus vielen Gesprächen mit Kunden. „Manchmal sind wir auch Sorgentelefon. Die Energiewende verunsichert viele Verbraucher.“

KampLintfort: Die Herausforderungen auf dem Weg zur SolarEnergie

KampLintfort: Die Herausforderungen auf dem Weg zur SolarEnergie

Sabine Honnen und ihre Kollegen bemühen sich zu helfen, so weit, wie es ihnen möglich ist. Sie vermitteln den Kontakt zum hauseigenen Energieberater sowie zwischen Anlagen- und Netzbetreiber und helfen mit Checklisten aus. „Wir dürfen beim Umstieg auf die Solarenergie aber nicht beratend tätig werden“, sagt die Mitarbeiterin der Stadtwerke.

Der Energieversorger ist für die Einspeisevergütung zuständig, aber nicht für das Anmelde- und Genehmigungsverfahren. Das Stromnetz in Kamp-Lintfort ist seit 2005 an das Unternehmen Westnetz verpachtet.

Info: Windkraft und Blockheizkraftwerke

Eingespeister Strom Neben Photovoltaikanlagen gibt es weitere Einspeiser in Kamp-Lintfort. Im Netzgebiet der Stadtwerke stehen acht Windkraftanlagen, die ihren Strom einspeisen. Dazu gehört unter anderem auch der Windpark Kohlenhuck. Darüber hinaus gibt es zwei Grubengasanlagen in Rossenray und Hoerstgen, die Strom erzeugen, und insgesamt 27 Blockheizkraftwerke.

Wer zum Beispiel eine Photovoltaikanlage in Betrieb nehmen möchte, muss diese zunächst bei Westnetz als Netzbetreiber anmelden. Nach einer erfolgreichen Prüfung erhalte man, so Sabine Honnen, von der Westnetz GmbH die nötige Anschlusszusage. „Wir als Stadtwerke übernehmen dann im Namen von Westnetz die Abrechnung der aus der Photovoltaikanlage eingespeisten Strom-Mengen. Natürlich erst, sobald die Anlage in Betrieb ist.“

Die Einspeisevergütung liegt aktuell bei 8,11 Cent pro Kilowattstunde (kWh) für kleinere Anlagen bis 10 kW. Die Einspeisevergütung ist ein Bestandteil des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und soll einen Anreiz zur Produktion von grünem Strom bieten. Seit dem 01.01.2023 müssen Privatleute beispielsweise auch keine Umsatzsteuer mehr zahlen.

In Kamp-Lintfort wuchs die Anzahl der Photovoltaikanlagen in den vergangenen Jahren rasant an. „Um das Jahr 2015 gingen höchstens 15 bis 20 Anlagen pro Jahr in den Betrieb“, berichtet Sabine Honnen. Im Oktober 2023 zählten die Stadtwerke bereits 611 PV-Anlagen auf Kamp-Lintforter Stadtgebiet, größtenteils private Anlagen. Stand April 2024 stieg die Zahl weiter auf 729.

„Wir wissen, da kommt noch einiges. Viele Anträge sind noch in der Bearbeitung“, sagt Sabine Honnen, die unter anderem für die Abrechnung der Einspeisevergütung bei den Stadtwerken zuständig ist. Die starke Nachfrage führt zu hohen Wartezeiten. Das gilt nicht nur für die Bearbeitungszeit der Anträge. Auch die entsprechend ausgebildeten Installateure seien stark nachgefragt, weiß Sabine Honnen.

Die Stadtwerke raten trotzdem jedem, der mit dem Gedanken spielt, eine Solaranlage auf seinem Dach anbringen zu lassen, sich als erstes mit einem Elektroinstallationsbetrieb in Verbindung zu setzen. Dieser prüfe die technischen und wirtschaftlichen Details sowie alle Fragen rund um den Bau der Anlage. Dabei werde auch geprüft, wie der persönliche Energiebedarf ist, um die Anlage möglichst optimal auf den Eigenverbrauch auszulegen.

„Hat man zum Beispiel neben den üblichen Verbrauchsgeräten auch eine Wallbox, benötigt man einiges mehr an Leistung“, sagt Sabine Honnen. Die Fachfirmen könnten darüber hinaus auch bei der Antragstellung helfen.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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