Kleve: Vortrag über psychische Gesundheit im Beruf – Veranstaltung auf dem Weg zur Gesunderhaltung
Am Weg zur Gesunderhaltung stehen auch die psychische Gesundheit im Beruf. Eine Veranstaltung in Kleve widmet sich diesem wichtigen Thema. Im Fokus steht die präventive Gesundheitsförderung, um die Belastungen und Stressfaktoren im Arbeitsalltag zu reduzieren. Der Vortrag möchte Fachleute und Interessierte ansprechen, die sich für die Gesundheit am Arbeitsplatz einsetzen. Durch die Vernetzung und den Austausch von Erfahrungen soll ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Gesunderhaltung getan werden. Die Veranstaltung bietet eine Gelegenheit zur Diskussion und zum Erfahrungsaustausch, um die psychische Gesundheit im Beruf zu stärken.
Kleve: Vortrag über psychische Gesundheit am Arbeitsplatz - Weg zur Gesunderhaltung
Der Fachkräftemangel wächst, für Firmen wird es immer herausfordernder, geeignetes Personal zu finden. Da müssten Chefs viel stärker darauf achten, dass das vorhandene Personal gesund ist, meint Bernard Majkowski, stellvertretender Geschäftsführer des Klever Vereins Papillon. „An dem Thema psychische Gesundheit kann man nicht mehr vorbeischauen“, sagt er.
Vom 10. bis 20. Oktober steigt bundesweit die Woche der seelischen Gesundheit, das Motto lautet: „Hand in Hand für seelische Gesundheit am Arbeitsplatz.“ Papillon und die Selbsthilfe-Kontaktstelle des Paritätischen beteiligen sich mit einer Vortragsveranstaltung.
Psychische Gesundheit im Fokus: Papillon und Paritätisches veranstalten Vortrag in Kleve
Am Freitag, 11. Oktober, wird die Arbeitspsychologin Monika Eigenstetter ab 17 Uhr einen Vortrag im Hörsaal 2 der Hochschule Rhein-Waal halten. Die Veranstaltung ist kostenfrei, nach dem Impuls der Professorin soll es zu einer Podiumsdiskussion kommen, durch die Ralph Erdenberger als Moderator führt.
Das Thema des Abends ist sehr bewusst gewählt. „Wir wollen über einen Bereich sprechen, der viele Menschen umtreibt, der viele Betroffene hat“, sagt Carolyn Kempers vom Paritätischen in Kleve. Und: „Wir hoffen darauf, dass sich Menschen trauen, über Angst und psychische Belastung am Arbeitsplatz zu sprechen.“
Das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit, dem über 120 Mitgliedsorganisationen angehören, setzt darauf, mit dem Vortrag nicht nur Arbeitnehmer, die unter Stress leiden, anzusprechen, sondern auch Arbeitgeber. „Die Themen Lebenssinn und Lebensqualität sind für Arbeitnehmer entscheidende“, sagt Majkowski. Firmenchefs müssten verstehen, dass der Betrieb nur dann erfolgreich sein kann, wenn die Mitarbeiter gesund sind.
„Eine Organisation kann nicht funktionieren, wenn 25 Prozent der Belegschaft krank ist“, sagt Majkowski. Und schon heute seien psychische Erkrankungen einer der Ausfallgründe schlechthin, auch im Kreis Kleve. Man müsse mancherorts gar von institutionellem Burn-Out sprechen. Das heißt: Ganze Organisationen befinden sich in einem erschöpften und paralysierten Zustand.
Besonders groß sei die seelische Belastung vor allem für Menschen, die in prekären Beschäftigungsverhältnissen aktiv sind, meint Sabine Vermeulen vom Paritätischen. „Diese Menschen haben große Angst, ihren Job zu verlieren“, sagt sie. Zudem seien vor allem Führungskräfte in sozialen Berufen gefährdet, zu erkranken.
In Zeiten des Fachkräftemangels bleibe den Entscheidungsträgern aber gar nichts anderes übrig, als gut für Arbeitnehmer zu sorgen. „Arbeitgeber müssen sich etwas einfallen lassen, aktiv werden, um die Probleme zu lösen“, sagt Kempers. Hinzu komme indes noch ein Generationenproblem: Die Arbeitseinstellung von Boomern sei ganz anders als jene der Generation Z, deren Mitglieder sich nun in ihren Zwanzigern befinden.
Man registriere auch bei Papillon, dass die Bedürfnisse junger Menschen heute ganz andere seien, es gehe um eine gute Work-Life-Balance, zudem müssten Firmen sogenannte „Benefits“, also Vorteile, bieten – etwa einen vollen Kühlschrank im Büro. Majkowski: „Die Wirtschaftlichkeit steht und fällt auch damit, dass Generationen zusammenfinden.“
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