Korschenbroich: Wenn die Antoniuskapelle auf Reisen geht Übersetzung: Korschenbroich: Wenn die Antoniuskapelle auf Reisen geht (Original título en i

In der Stadt Korschenbroich ereignet sich ein einzigartiges Ereignis: die Antoniuskapelle, ein wichtiger Teil der Stadtgeschichte, wird auf Reisen gehen. Die Kapelle, die normalerweise einen festen Platz in der Stadt einnimmt, wird auf ungewöhnliche Weise präsentiert. Dieses innovative Projekt bietet den Bürgern und Besuchern die Gelegenheit, die Kunst und Kultur der Region auf neue Weise zu erleben. Wir freuen uns darauf, Ihnen die Geschichte hinter diesem außergewöhnlichen Projekt zu erzählen und Ihnen einen Einblick in die Vorbereitungen und die Erwartungen der Beteiligten zu geben.

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Wenn die Antoniuskapelle auf Reisen geht

Das Glockentürmchen mit dem stolzen Hahn neigt sich bedenklich zur Seite. Die Schieflage ist noch Folge des Umzugs der Antoniuskapelle wegen der Untertunnelung der Bahnstrecke 1984. Der kleine Sakralbau sollte abgebaut und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden.

Kleine Gastfreundschaft: Die Antoniuskapelle auf dem Grundstück Kempen

Kleine Gastfreundschaft: Die Antoniuskapelle auf dem Grundstück Kempen

Dann aber erklärte sich Helmut Kempen bereit, dem Gotteshäuschen auf seinem Grundstück Gastrecht zu gewähren. Also wurde es auf Rollen gehoben und über Schienen in östlicher Richtung versetzt. „Ich wusste nicht, dass die Kapelle mit der Versetzung auf mein Grundstück in mein Eigentum übergeht. Damit sind nun Dieter und ich für sie verantwortlich“, sagt der Kleinenbroicher.

Früher habe es noch einen nachbarschaftlichen Kapellenverein gegeben, doch die Aktiven von einst seien weitgehend verstorben. Ein Dachdecker habe vorgeschlagen, das beschädigte Dach mit größeren Schieferplatten zu decken, um die Kosten gering zu halten. „Doch die Lösung ist nicht durchführbar, da die Kapelle unter Denkmalschutz steht. Eine fachgerechte Reparatur würde über 20.000 Euro kosten“, sagt Kempen.

Er habe daher versucht, einen Förderverein zu gründen – beim ersten Mal ohne Erfolg. Doch er und sein Mann Dieter Pilatus-Kempen wollen es noch einmal probieren. Auf einem Sparbuch der früheren Kapellenfreunde stehen 3000 Euro, die für die Sanierung verwendet werden könnten. „Gestern lag in der Spendenbox an der Kapellentür ein 50 Euro-Schein, doch solche Beträge sind eher selten“, ergänzt Dieter Pilatus-Kempen.

Er dekoriert die Kapelle passend zu den Jahreszeiten, sorgt dafür, dass in aufgestellten Windlichtern Kerzen brennen. Vor Weihnachten bringt er das Friedenslicht zu Nachbarn, die sich nicht mehr auf den Weg machen können. „Ich tue das gerne für den heiligen Antonius und die Menschen, die sich darüber freuen“, sagt Pilatus-Kempen.

Als Fronleichnamsstation werde die Kapelle schon lange nicht mehr genutzt. Doch es gebe immer wieder Menschen, die sich den Innenraum ansehen wollen, wie Kinder in der Vorbereitung auf die Erstkommunionfeier. Die von den Jungschützen gestiftete Bank an der Kapelle werde gut angenommen.

In dem von Alfred Hunold und Hermann Knabben herausgegebenen Bildband „Wegmarken des Glaubens in Korschenbroich“ ist zu lesen, dass mit dem Vorgängerbau der heutigen Kapelle ein Gelübde eingelöst wurde: Der Schmied Heinrich Friedrich Breuer war während der napoleonischen Kriege zum Wehrdienst herangezogen worden. Aus Dankbarkeit für die unversehrte Rückkehr in die Heimat baute er die Kapelle, die Antonius dem Einsiedler – im Volksmund bekannt als „Ferkes Tünn“ – geweiht ist. 1953 wurde die Kapelle wegen des Ausbaus der Nordstraße abgerissen. Auf dem Grundstück der Familie Schlechtriem entstand nach Plänen des Architekten Baues das neue Sakralhäuschen, das 1984 der Untertunnelung wich.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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