Der Kreis Mettmann will sich vermehrt auf die Eltern-Jobs konzentrieren, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Laut einer aktuellen Entscheidung soll die Verwaltung des Kreises künftig stärker auf die Eltern-Bezüge setzen, um die Attraktivität des Kreises als Arbeitsort zu erhöhen. Damit will der Kreis Mettmann nicht nur den Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern decken, sondern auch den Familienfreundlichen Charakter des Kreises unterstreichen. Durch diese Initiative soll es Eltern ermöglicht werden, ihre Arbeits- und Familienpflichten besser zu vereinbaren und somit eine bessere Work-Life-Balance zu erreichen.
Kreis Mettmann will ElternBezüge stärker betonen: NGG fordert mehr 'ElternJobs' im Kreis
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert, dass Eltern im Kreis Mettmann mehr Möglichkeiten erhalten, ihre Arbeit und Familie zu vereinbaren. Laut Zayde Torun von der NGG Düsseldorf-Wuppertal müssen Kinder und Jobs gut unter einen Hut gebracht werden können. Viele Unternehmen im Kreis Mettmann suchen händeringend nach Arbeitskräften, und die Besetzung von Jobs darf nicht davon abhängen, ob Eltern eine Betreuung für ihre Kinder finden oder nicht.
„Es geht ums Essen genauso wie um die Hausaufgabenbetreuung und um die Freizeit, ums Spielen also“, so Torun. Die NGG spricht sich dafür aus, die Ganztagsbetreuung im Kreis Mettmann stärker auf die Bedürfnisse von berufstätigen Eltern und Alleinerziehenden abzustellen.
Die NGG fordert, dass die Interessen Berufstätiger stärker berücksichtigt werden. Dies beginnt bei den Öffnungszeiten von Kitas. „Hier ist es wichtig, dass Eltern beim Bringen und Holen der Kinder keinen Spagat machen müssen: Ein Abhetzen zwischen Kita und Arbeitsplatz sollte es bei regulären Arbeitszeiten gar nicht erst geben“, so Torun.
Der wichtigste Punkt sei, dass es überhaupt genug Ganztagsplätze in Kitas und Schulen gebe. „Dabei geht es um Personal und um Räume. Der Politik muss klar sein, dass Arbeitsplätze und am Ende auch die wirtschaftliche Entwicklung im Kreis Mettmann ein Stück weit an den Ganztagsplätzen in Kitas und Schulen hängen“, so die Gewerkschafterin.
Auch die Unternehmen im Kreis Mettmann selbst sollten alles daransetzen, Eltern den Schritt ins Arbeitsleben leichter zu machen. „Starre Schichtpläne sind dabei oft Bremsklötze. Es spricht doch nichts dagegen, eine 8-Stunden-Schicht auch zu splitten: also mehr Teilzeit im Schichtbetrieb“, fordert Zayde Torun. Mehr Flexibilität bedeute allerdings immer auch mehr Organisation und Planungsaufwand bei der Schichteinteilung.
In der Nahrungsmittelherstellung sind nach Angaben der Arbeitsagentur insgesamt aktuell rund 2030 Menschen im Kreis Mettmann beschäftigt. „Die Betriebe der Lebensmittelherstellung, die eine ‚Familien-Offensive‘ fahren, haben einfach deutlich bessere Chancen, das Potential, das Eltern und Alleinerziehende als Beschäftigte bieten, für sich zu nutzen“, macht Torun deutlich.
Insgesamt arbeiten nach Angaben der NGG in ganz Nordrhein-Westfalen mehr als 800.000 Beschäftigte Tag für Tag in Wechselschichten. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis). Außerdem spricht sich die NGG Düsseldorf-Wuppertal dafür aus, dass Betriebe sich im Kreis Mettmann zusammenschließen und eigene Angebote für eine Ganztagsbetreuung von Kindern organisieren.
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