Leichlingen: Anweisungen und Regeln für die Pilzsammlung im Wald
Die Stadt Leichlingen hat kürzlich neue Anweisungen und Regeln für die Pilzsammlung im Wald erlassen. Ziel dieser Maßnahmen ist es, den Naturschutz in den Wäldern der Stadt zu stärken und die Artenvielfalt zu erhalten. Die neuen Regeln sollen sicherstellen, dass die Pilzsammlung in verantwortungsvoller und umweltfreundlicher Weise durchgeführt wird. Die Stadtverwaltung appelliert an alle Pilzsammler, sich an die neuen Anweisungen zu halten, um den Wald und seine Ökosysteme zu schützen. In den nächsten Wochen werden die Einzelheiten der neuen Regeln bekannt gegeben.
Pilzsammlung im Wald: Experten-Regeln für eine sichere und gesunde Pilzsuche
Die Welt der Pilze ist groß, vielfältig und zu einem Großteil völlig unerforscht. Um sich also im Universum der Hutträger sicher bewegen zu können, bedarf es einer ganzen Menge Fachwissen.
Experte Frank Langer nahm einige Pilzliebhaber nun mit auf eine lehrreiche Wanderung an der Sengbachtalsperre, bei der er nicht nur zu jedem Exemplar am Stamm oder auf dem Waldboden ein Anekdötchen und Kenntnisse parat hatte, sondern die Natur den Menschen überdies wieder ein Stückchen näher brachte.
Die Bedeutung von Pilzen in der Natur
Man liebt sie oder man hasst sie – in Soßen, angebraten oder gekocht scheiden Pilze die Geister. Unbestritten aber ist ihr Einfluss in den Kreisläufen der Natur: als Zersetzer, Parasit oder in Symbiose im Einklang mit einem Lebewesen oder einer Pflanze.
Insgesamt kennt die Wissenschaft laut Langer rund 350.000 Pilzarten. Allein diese Zahl wirkt gewaltig, ist aber verschwindend gering im Vergleich zur wahrscheinlichen Anzahl. Man vermutet, dass es noch bis zu drei Millionen Arten zu entdecken gibt, erzählte der Fachmann.
InfoTipps für die Verarbeitung
Pilze aus dem Wald sollten niemals roh verzehrt werden. Anders verhält es sich nur etwa bei Champignons direkt aus dem Laden. Pilze, die frisch in der Natur eingesammelt wurden, sollten abgekocht oder mit ordentlich Hitze angebraten werden.
Bei der Befeuerung ist keine Zimperlichkeit angesagt, Gewürze beim Kochvorgang erst später dazu geben. Fruchtkörper, die nach einem kürzlichen Regenschauer gefunden wurden, sollten dabei zunächst ohne Öl in der Pfanne landen, damit die Feuchtigkeit aus den Pilzen weichen kann.
Sicherheitsregeln für die Pilzsammlung
Zweifel darf es nicht geben. Bei dem geringsten Anflug von Unsicherheit lassen Sammler den Pilz im Wald. Falscher Ehrgeiz, ob der Freude, fündig geworden zu sein, darf keine Rolle spielen.
Blätterpilze mit ihren Lamellen sind für Anfänger tabu. Es bedarf einer guten Ausbildung, um die Arten unterscheiden zu können. Die Welt der Blätterpilze ist sehr groß, und da spielt die Giftmusik in ganz verschiedenen Facetten, warnte Langer vor falschem Mut.
Röhrenpilze bieten hingegen einen guten Einstieg. Sie weisen sich durch eine Röhren- unter dem Hut sowie ihre Schwammstruktur aus und verursachen im schlimmsten Fall nur Magenprobleme, sind aber nicht tödlich.
Praxistipps für die Pilzsammlung
Zur Prüfung der Frische hilft ein Druck mit dem Daumen – geht die Delle zurück, besteht keine Sorge beim Alter.
Pilzmesser sind zwar ein oft genutztes Werkzeug, es gebietet sich jedoch, den Fruchtkörper des Pilzes mit Gefühl herauszudrehen. Gerade Pfifferlinge und Steinpilze ragen weit in die Erde hinein, ein Abschneiden würde viel kostbares Gut dort belassen.
Plastiktüten auch als kurzfristiger Stauraum sorgen dafür, dass sich die Pilzkörper gegenseitig zerdrücken und der Alterungsprozess aufgrund des Klimas innerhalb der Tüte schnell einsetzt. Die beste Wahl: luftige Körbe.
Fazit
Volksweisheiten helfen in der Pilzwelt nicht, es bedarf Wissen. Einen Silberlöffel zur Giftpilzerkennung beim Braten in die Pilze halten oder mit Zwiebeln aufkochen? Alles Quatsch!
Experte Langer geht es vor allem darum, den Menschen die Natur über das faszinierende Universum der Pilze ein Stück näher zu bringen. Wir kommen aus der Natur, sagt er, und doch ist die Gesellschaft von ihr abgerückt. Sonst würden wir sie nicht so behandeln.
Wanderer Daniel Kerekeŝ, der sich als Klischeestädter bezeichnet, teilte diese Auffassung und erzählte: Wir Städter sind zu weit von der Natur entfernt. Das ist der Versuch der Rückeroberung des Wissens über sie.
Dank der Lehren von Langer wollen er und Lebensgefährtin Farina zukünftig häufiger Pilze sammeln.
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