Leverkusener Ärzte geben Tipps gegen Hitze-Notstände

Leverkusener Ärzte geben Tipps gegen Hitze-Notstände

In Zeiten von Hitzewellen und Temperaturen über 30 Grad Celsius ist es besonders wichtig, sich vor Hitze-Notständen zu schützen. In Leverkusen haben sich Ärzte zusammengetan, um wertvolle Tipps für die Bevölkerung zu teilen. Durch die steigenden Temperaturen steigt auch das Risiko für Hitzeschläge, Dehydrierung und andere hitzebedingte Erkrankungen. Die Experten warnen vor den Folgen einer unzureichenden Flüssigkeitszufuhr und empfehlen, sich an die Richtlinien für eine gesunde Ernährung zu halten. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie sich und Ihre Lieben vor den Gefahren der Hitze schützen können.

Ältere Menschen in Hitze-Not: Leverkusener Ärzte geben wichtige Tipps

Am kommenden Samstag wird einer der heißesten Tage des Jahres erwartet. Das Thermometer soll deutlich über 30 Grad steigen.

Auch wenn das Sonnenlicht wichtig für die Vitamin-D-Produktion in der Haut und damit für starke Knochen ist, leiden besonders ältere Menschen unter den Folgen der Hitze. „Ältere Menschen nehmen Hitze und die mögliche Gefahr für ihren Körper oft nicht mehr so wahr“, sagt Sascha Wihstutz, Chefarzt der Geriatrie im Alexianer St. Remigius Krankenhaus Opladen.

Mitunter fatalen Folgen: In den letzten Jahren starben in Deutschland mehrere, meist ältere Menschen an den direkten Folgen der Hitze. Auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen stieg während der Hitzeperioden.

Warum sind ältere Menschen besonders gefährdet?

Doch warum sind ältere Menschen besonders gefährdet, wenn die Temperaturen steigen? Sascha Wihstutz: „Einmal ist es das oft geringere Durstempfinden, aber auch gesundheitliche Vorbelastungen – Erkrankungen der Atemwege, des Herz-Kreislaufsystems oder Diabetes – stellen ein zusätzliches Risiko dar.“

Bei Wärme sinkt der Blutdruck, weil die Gefäße sich weiten und so mehr Blut zur Abkühlung in die Körperperipherie geleitet wird. Werden dann noch Medikamente genommen, die den Blutdruck senken sollen, können die Patienten in einen gefährlichen Bereich kommen.

Der Altersmediziner warnt jedoch davor, die Medikation selbstständig anzupassen. „Besprechen Sie mit Ihrem Hausarzt, ob und gegebenenfalls wie die Dosis bei hohen Temperaturen angepasst werden kann.“

Warnsignale des Körpers

Der Körper schlägt Alarm bei Überhitzung. „Kopfschmerzen, Augenflimmern, Schwindel und Übelkeit sind typische Symptome“, zählt Sascha Wihstutz auf.

Wichtig sei dann insbesondere für Alleinstehende ein funktionierendes Notfallnetzwerk, das rechtzeitig alarmiert werden könne.

Tips für ältere Menschen

Einfache Maßnahmen können, so Sascha Wihstutz, helfen, damit ältere Menschen besser durch die heißen Tage kommen:

• Mehr trinken. Am besten mineralreiche Getränke, da der Körper über den Schweiß nicht nur Wasser, sondern auch Natrium verliert. Auch wenn es schwerfällt: Warme Getränke kühlen besser bei Hitze.

• Körper kühlen. Wasser ist die beste Abkühlung. Meist helfen schon Arm-Bäder im Waschbecken. Nicht komplett abtrocknen, das verdunstende Wasser kühlt ab.

• Wohnung kühl halten. Die Wohnung verschatten und nachts lüften oder in den frühen Morgenstunden.

• Siesta halten. Während des heißesten Tageszeit möglichst Ruhe halten und die Aktivitäten in die Morgen- oder Abendstunden verlegen. Anstrengungen während der heißen Tage vermeiden.

• Leicht essen. Obst und Gemüse sind leichter zu verdauen als Fett und Fleisch in großen Mengen. Damit wird der Körper weniger belastet.

Auch wenn ältere Menschen eher an den Folgen der Hitze leiden, sollten auch jüngere ihr Verhalten anpassen, rät der Altersmediziner. Natürlich sei es im beruflichen Alltag schwierig, alle Tipps umzusetzen, sagt Wihstutz: „Aber grundsätzlich tun sie den Menschen jeden Alters gut.“