Libanon: Experten zu den Explosionen im Nahen Osten

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Libanon: Experten zu den Explosionen im Nahen Osten

Die Explosionen im Libanon haben Schockwellen in der gesamten Region des Nahen Ostens ausgelöst. Die Zerstörungen in der Hauptstadt Beirut sind noch immer nicht vollständig zu überblicken. Experten warnen vor einer Eskalation der Gewalt in der Region und fordern eine umfassende Untersuchung der Vorfälle. Die politischen Spannungen zwischen den verschiedenen Akteuren in der Region haben sich in den letzten Wochen erhöht. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Tagen entwickeln wird. In diesem Artikel werden wir die Experteneinschätzungen zu den Explosionen im Libanon und den möglichen Folgen für die Region näher beleuchten.

Israel signalisiert ein hartes Vorgehen gegen Hisbollah im Libanon

Nach den Explosionen elektronischer Kommunikationsgeräte im Libanon mit Dutzenden Toten und Tausenden Verletzten hat Israel ein verschärftes Vorgehen gegen die Hisbollah-Miliz in dem nördlichen Nachbarland signalisiert. Während Israel weiter gegen die mit der Hisbollah verbündete Hamas im Gazastreifen kämpft, kündigte Verteidigungsminister Joav Galant nun eine „neue Phase“ des Kriegs an.

„Der Schwerpunkt verlagert sich nach Norden“, sagte Galant nach Angaben seines Büros. Dort liefert sich Israels Armee seit Beginn des Gaza-Krieges vor fast einem Jahr Gefechte mit der Hisbollah. Es besteht die Sorge, dass ein ausgewachsener Krieg gegen die Miliz bevorstehen könnte.

Explosionen im Libanon: Israel droht Hisbollah mit militärischem Druck

Explosionen im Libanon: Israel droht Hisbollah mit militärischem Druck

Zweite Explosionswelle schockt den Libanon – 20 Tote, mehr als 450 Verletzte. Einen Tag nach Pager-Attacke, die Hisbollah machte Israel für die Explosionen verantwortlich und schwor Vergeltung. Die israelische Seite äußerte sich selbst nicht zu den beiden Explosionswellen.

Technisch derart anspruchsvolle Angriffe entsprechen aber der Handschrift von Israels Geheimdiensten, die mehrfach ähnlich komplexe Attacken durchgeführt haben, um ranghohe Feinde zu töten. Sollte Israels Führung die Explosionen in Auftrag gegeben haben, stellt sich die Frage, was sie damit bezweckte.

Israel will Hisbollah zum Rückzug zwingen

Ehemalige israelische Militärs sagten dem „Wall Street Journal“, das Vorgehen ziele wahrscheinlich darauf ab, die Hisbollah zu zwingen, ihre grenzüberschreitenden Angriffe einzustellen. „Der Zweck einer solchen Operation war nicht, eine Eskalation herbeizuführen, sondern eine Einigung zu erzielen, die es den Menschen ermöglicht, in ihre Häuser zurückzukehren“, sagte Yossi Kuperwasser, ehemaliger Leiter der Forschungsabteilung des israelischen Militärgeheimdienstes, der US-Zeitung.

Wegen der fast täglichen militärischen Konfrontationen zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär mussten Zehntausende Bewohner auf beiden Seiten der Landesgrenze ihre Wohnorte verlassen.

Neue Kriegsphase im Nahen Osten: Israel will Hisbollah zum Rückzug zwingen

Neue Kriegsphase im Nahen Osten: Israel will Hisbollah zum Rückzug zwingen

„Israel kann die Spielregeln ändern“ Der Angriff im Libanon signalisiere der Hisbollah, dass Israel sich nicht auf den seit Beginn des Gaza-Krieges andauernden Schlagabtausch entlang der nördlichen Landesgrenze beschränken werde, zitierte das „Wall Street Journal“ Amos Yadlin, ehemals Leiter des israelischen Militärgeheimdienstes.

Die mit dem Iran verbündete Schiiten-Miliz müsse verstehen, dass „Israel die Spielregeln ändern kann“, sagte er. Israel will durch militärischen und diplomatischen Druck erreichen, dass sich die Hisbollah wieder hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht - so wie es eine UN-Resolution vorsieht.

Die mit der Hamas verbündete libanesische Miliz will die Angriffe gegen Israel erst bei Erreichen einer Waffenruhe in Gaza einstellen. Beide Islamistenorganisationen gehören zu Irans sogenannter „Achse des Widerstands“ - einer Allianz gegen den gemeinsamen Feind Israel.

Angriff auf Kommunikation: herber Schlag für Hisbollah

Experten schätzen die Angriffe auf die Kommunikationsgeräte vieler Hisbollah-Mitglieder als herben Schlag für die Schiiten-Miliz ein, der auch ihren Kampfgeist schwächen dürfte. Einige ihrer wichtigsten Kommunikationsmittel sind jetzt gestört oder nicht mehr brauchbar.

Was wir zu den Explosionen im Libanon wissen und was nicht Mehrere Tote und Verletzte. Das „Wall Street Journal“ zitierte mit der Angelegenheit vertraute Personen, nach deren Aussagen die Führung der Miliz nicht dazu neige, einen umfassenden Krieg mit Israel auszulösen.

Die Hisbollah-Spitze glaube nicht, dass eine israelische Bodeninvasion unmittelbar bevorstehe - erwarte aber, dass es zu weiteren Angriffen mit großer Wirkung kommen werde.

Israels Verteidigungsminister: Anfang neuer Kriegsphase

Israels Verteidigungsminister: Anfang neuer Kriegsphase

„Wir stehen am Anfang einer neuen Phase des Kriegs – sie erfordert Mut, Entschlossenheit und Durchhaltevermögen unsererseits“, sagte der israelische Verteidigungsminister Galant. Bei einem Besuch eines Luftwaffenstützpunkts erinnerte er an das kürzlich festgelegte Kriegsziel der Regierung: die Rückkehr Zehntausender geflüchteter israelischer Bürger in das nördliche Grenzgebiet.

Auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bekräftigte dieses Versprechen in einer Videoansprache. „Wir stellen Kräfte, Ressourcen und Energie für den nördlichen Bereich bereit“, sagte Galant nach Angaben seines Büros weiter.

Israels Generalstabschef Herzi Halevi zufolge ist die Armee bereit, alles Nötige zu tun, um die Bedingungen für eine Rückkehr der israelischen Bewohner in ihre Häuser im Norden zu schaffen: „Wir haben noch viele Fähigkeiten, die wir bislang noch nicht eingesetzt haben.“

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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