Mettmann: Pfarrer Herbert Ullmann über das Ruhen
In der Gemeinde Mettmann hat Pfarrer Herbert Ullmann in einem aktuellen Interview seine Gedanken und Erfahrungen zum Thema Ruhen geteilt. Der langjährige Seelsorger hat in seinem Dienst viele Menschen begleitet, die sich mit der Frage auseinandergesetzt haben, was es bedeutet, Ruhe zu finden. In einem aufschlussreichen Gespräch erläutert Pfarrer Ullmann, wie er selbst das Konzept des Ruhens versteht und wie es in seinem pastoralen Wirken zum Tragen kommt. Seine Erkenntnisse und Einsichten bieten einen tiefen Einblick in die Bedeutung von Ruhe in unserem hektischen Alltag.
Pfarrer Ullmann über das Ruhen: Eine Auszeit für Körper und Seele
Sie wecken immer wieder Interesse: Wirtschaftsmanager, die sich für ein bis zwei Wochen zurückziehen in ein beschauliches Kloster der Benediktiner oder in einen buddhistischen Konvent: Ohne Handy, ohne Laptop, ohne Termine.
„Kommt, ruht etwas aus!“ So sagt es im Markusevangelium Jesus zu den Aposteln, die mit ihm am See sind. Sie kommen, voll mit Eindrücken, von ihrer ersten Missionsreise zurück und sind „ausgepowert“. Sie müssen das alles sacken lassen. „Auszeit“ nennt man so etwas heute. Körper und Geist befreien von alltäglichem Druck und von Routine.
Diese Auszeit kann sehr produktiv sein für die Seele. Etwas Ähnliches mache ich nächste Woche, wenn ich mit meinem Bruder in Bayern zu längeren Fahrradtouren aufbreche. Das läuft – abgesehen von den Pausen und /oder Mahlzeiten – im Schweigen ab. Den Kopf frei kriegen, aussteigen aus dem in der Regel eng getakteten Tagesprogramm.
Die Bedeutung des Ausstiegs aus dem Alltag
Und danach: Weiter wie bisher? Das muss sicher jede(r) für sich entscheiden, was es ihm oder ihr gebracht hat. Bei Jesus kommt ein entscheidender Impuls dazu, ein vielleicht lebens-entscheidender, der weit über einen wie auch immer gestalteten Erholungsurlaub hinausgehen kann: WO, oder besser: Bei WEM findest Du Ruhe, bis Du zu Hause, findest Du Geborgenheit.
Dies geht dann in die Richtung eines Lebenskonzeptes, einer Haltung und Grundeinstellung über Alltagszwänge hinaus. In der Rückbindung an Gott („Re-ligio“) kann Ruhe zum Programm werden. Dann kann kurzzeitiger „Ausstieg“ zum „Einstieg“ werden in eine Gelassenheit, den irdischen Auftrag von Gott her und auf IHN hin zu sehen: Mut zum Stückwerk, da ich nicht allein die Welt zu retten brauche, aber daran mitwirke.
Die Einladung zur Ruhe öffnet vielleicht die Tür zu einem neuen Selbstbewusstsein. Msgr. Pfarrer Herbert Ullmann, Katholische Kirche Mettmann/Wülfrath, über die Bedeutung des Ausstiegs aus dem Alltag.
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