Mittlerer Osten im Aufruhr: Ein Jahr Krieg und ausschließlich Verlierer

Index

Mittlerer Osten im Aufruhr: Ein Jahr Krieg und ausschließlich Verlierer

Der Nahost-Konflikt hat in den letzten 12 Monaten einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Region, die sich von Israel über den Libanon bis hin zu Syrien und dem Irak erstreckt, ist in einem Zustand der permanenten Unruhe begriffen. Die Kämpfe zwischen Regierungsstreitkräften und Rebellen haben zu einer humanitären Katastrophe geführt, die hunderttausende Menschen betrifft. Doch nicht nur die Zivilbevölkerung leidet unter den Folgen des Krieges, sondern auch die Wirtschaft der Region, die unter der politischen Instabilität und der wirtschaftlichen Unsicherheit leidet.

Mittlerer Osten im Aufruhr: Ein Jahr Krieg und ausschließlich Verlierer

Ein Jahr nach Kriegsausbruch liegt Gaza in Trümmern. Die Kämpfe zwischen Israel und der Hamas gehen weiter, doch einige Politiker denken über die Zeit nach dem Ende des Konflikts nach.

Ein Jahr Krieg in Gaza: Tausende Tote, Hunderttausende Vertriebene, Millionen in Trümmern

Ein Jahr Krieg in Gaza: Tausende Tote, Hunderttausende Vertriebene, Millionen in Trümmern

Mehr als 40.000 Tote, Hunderttausende Vertriebene, mehr als 150.000 zerstörte Gebäude: Die Bilanz des Krieges in Gaza ist erschütternd. Die Vereinten Nationen halten die Zahlen des Gesundheitsministeriums von Gaza, das von der Hamas geführt wird, für glaubwürdig: Mindestens 41.615 Palästinenserinnen und Palästinenser wurden getötet, 96.359 weitere wurden verletzt.

Nichts als Verlierer: Der Krieg in Gaza feiert sein erstes Jubiläum

Nichts als Verlierer: Der Krieg in Gaza feiert sein erstes Jubiläum

Die Aussichten für eine stabile Nachkriegsordnung in Gaza, mit der Israel und die Palästinenser zufrieden sein könnten, sind düster. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas skizzierte vor der UN-Vollversammlung in New York einen Zwölf-Punkte-Plan für den Tag danach in Gaza. Dazu gehörten ein vollständiger Abzug Israels, eine palästinensische Verwaltung für die mehr als zwei Millionen Bewohner des Gazastreifens und eine UN-Friedenskonferenz.

Andere Vorschläge, die in den vergangenen Monaten präsentiert wurden, sehen die Entsendung einer internationalen Friedenstruppe und ein milliardenschweres Wiederaufbauprogramm für den Gazastreifen vor, an dem sich arabische und europäische Länder beteiligen könnten.

Gaza nach dem Krieg: Hoffnungslose Aussichten auf eine stabile Nachkriegsordnung

Gaza nach dem Krieg: Hoffnungslose Aussichten auf eine stabile Nachkriegsordnung

Nathan Brown, Nahostexperte an der George-Washington-Universität in der US-Hauptstadt, bezweifelt, dass es einen klaren Tag danach überhaupt geben wird. Diese Vorstellung stütze sich auf Wunschdenken und widerspreche den Aussagen der Kriegsparteien über ihre jeweiligen Ziele in dem Konflikt, sagte Brown unserer Redaktion.

Die politischen Vertreter der Palästinenser und ein Großteil der internationalen Gemeinschaft fordern die Gründung eines unabhängigen Palästinenserstaates neben Israel, doch Netanjahu lehnt das ab. Weil sich diese Positionen gegenseitig ausschließen, sind bisher alle Versuche gescheitert, eine Waffenruhe für Gaza auszuhandeln.

Kein Konsens für die Zeit nach dem Krieg

Die Frage der Sicherheit ist zentral bei der Suche nach einer Nachkriegsordnung. Israel will verhindern, dass die Hamas eines Tages in Gaza wieder regieren und militärisch erstarken kann. Zwar ist die Hamas nach Angaben des israelischen Experten und früheren Geiselunterhändlers Gerschon Baskin einverstanden, dass Gaza nach dem Krieg übergangsweise von einer Technokraten-Regierung ohne Verbindung zur Hamas regiert wird.

Palästinenserpräsident Abbas, dessen Fatah-Bewegung eine Rivalin der Hamas ist, würde nach internen Beratungen der Palästinenser einen Regierungschef für Gaza ernennen, sagte Baskin unserer Redaktion. In spätestens drei Jahren sollten dann freie Wahlen folgen. Doch nach diesem Plan könnte es in drei Jahren wieder eine Hamas-Regierung geben. Die Terrorgruppe könnte sich dann mit neuen Waffen versorgen.

Die Stationierung einer arabischen Friedenstruppe in Gaza wäre kein Allheilmittel. Arabische Staaten zögerten damit, sich an etwaigen Zukunftslösungen zu beteiligen, sagte Julien Barnes-Dacey von der europäischen Denkfabrik ECFR unserer Redaktion.

Keine Garantie für Sicherheit und Stabilität

Die Entsendung einer internationalen Truppe käme ohnehin nicht so bald infrage, denn Netanjahus Regierung lehnt bis auf Weiteres einen israelischen Truppenabzug aus Gaza ab. Ohne umfassenden Konsens für die Zeit nach dem Krieg dürfte dieser vorerst andauern.

Brown von der George-Washington-Universität schließt nicht aus, dass es hin und wieder notdürftig zusammengestoppelte Absprachen geben könnte, um die Gewalt einzudämmen. Eine tragfähige Regierungsstruktur in Gaza sei aber nicht in Sicht.

Am ersten Jahrestag des Kriegsausbruchs gibt es keinen Hoffnungsschimmer, sagt auch Barnes-Dacey von der Denkfabrik ECFR: Für die Palästinenser in Gaza sieht es sehr finster aus.

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up