Mobilitätswoche: Familie aus Wermelskirchen sagt Auto ab

Mobilitätswoche: Familie aus Wermelskirchen sagt Auto ab

Vom 16. bis 22. September findet die Mobilitätswoche statt, eine Initiative, die sich für eine umweltfreundliche und gesunde Mobilität einsetzt. Im Rahmen dieser Woche haben sich viele Menschen entschieden, auf ihr Auto zu verzichten und stattdessen alternative Verkehrsmittel zu nutzen. Ein Beispiel dafür ist die Familie aus Wermelskirchen, die beschlossen hat, ihr Auto für eine Woche stehen zu lassen. Durch diesen Schritt möchte die Familie nicht nur ihren Beitrag zum Umweltschutz leisten, sondern auch ihre Mobilität neu entdecken und erfahren, wieviel einfacher und gesünder es sein kann, ohne Auto auszukommen.

Mobilitätswoche: Familie aus Wermelskirchen sagt Auto ab

Der morgendliche Alltag im Hause Förster bedeutet eine logistische Herausforderung. Sohn Milan besucht die Grundschule in Bergisch-Born, der zwei Jahre jüngere Felix den Kindergarten in Burscheid. Eine Sternfahrt mit Wermelskirchen als Mittelpunkt, die Vanessa Förster üblicherweise mit dem Auto bewältigt.

In dieser Woche legen die zweifache Mutter und ihr Mann Metin sämtliche Wege ausschließlich mit dem Rad, zu Fuß oder mit Bus und Bahn zurück. Als eine von sieben Familien aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis haben sich die Försters bei der Aktion „Lappenlos“ beworben, um im Rahmen der „Europäischen Mobilitätswoche“ kostenfrei ein E-Lastenrad zu Verfügung gestellt zu bekommen. Im Gegenzug darf das eigene Auto nicht bewegt werden.

Ein E-Lastenrad für die Familie Förster

„Es gehört eine Portion Mut dazu, sich auf den Tausch von Auto gegen Lastenrad einzulassen“, sagt Evelyn Schwanke, Mobilitätsmanagerin der Stadt Wermelskirchen. Die Försters stachen die anderen sechs Interessenten mit ihrer Motivation aus – zumal auch schon die beiden Söhne wie die Eltern begeistert auf dem Fahrrad unterwegs sind.

Vor allem aber sei es der Reiz, ein E-Lastenrad zu testen, nachdem in den vergangenen Jahren schon sämtliche Alternativen von Mitfahrgelegenheiten für die Söhne zum Tragen gekommen waren – vom Kindersitz auf der Stange bis zum Anhänger. Jetzt könnten Felix und Milan gemeinsam im Frontlader mitfahren.

Info-Veranstaltung auf Wochen- und Feierabendmarkt

Info-Veranstaltung „Mobil mit dem ÖPNV – digital bequem organisiert“ lautet das Thema eines Vortrags am Dienstag, 17. September, im Bürgerzentrum Wermelskirchen. Nadine Otto, Marketingleiterin der Regionalverkehr Köln GmbH, informiert ab 15 Uhr unter anderem über die digitale Planung von Fahrten mit dem Bus, den Ticketkauf per App und die weitere Mobilitätsangebote.

Klimastand Ansprechpartnerin auf dem Feierabendmarkt am Donnerstag, 19. September, von 17 bis 21 Uhr sowie auf dem Wochenmarkt am Freitag, 20. September, von 8.30 bis 12 Uhr, sind Klimaanpassungsmanagerin Laura Pflug und Mobilitätsmanagerin Evelyn Schwanke. Neben Mitmach-Aktionen wie dem „Klima-Glücksrad“ und den „Klimafolgenkarten“ haben Bürger auch die Chance, ihre wahrgenommen Klimafolgen darzustellen.

Die ersten Erfahrungen mit dem E-Lastenrad

„Wir haben uns genau überlegt, welche Wege wir zurücklegen müssen und ob alles im zeitlichen Rahmen zu schaffen ist“, sagt Vanessa Förster. Der erste Weg mit dem E-Lastenrad führe am Morgen mit Milan zur Schule nach Bergisch Born, anschließend gehe es in umgekehrter Richtung mit Felix nach Burscheid in die Kita, wo Vanessa Förster auch arbeitet.

„Der Dienst endet um 14 Uhr“, führt sie weiter aus. „Es sollte passen, um über die Balkantrasse zum Betreuungsschluss im Offenen Ganztag bis 15 Uhr wieder in Bergisch Born zu sein.“

Das E-Lastenrad stammt aus dem Pool des Fahrradverleihsystems „Bergisches E-Bike“

Erfahrungswerte, wie weit eine Akkuladung reicht, gibt es noch nicht, weil die E-Lastenräder bislang noch nie ausgefahren worden sind. Zur Sicherheit hat Betreiber „Nextbike“ einen zweiten Akku in die Transportbox deponiert. Vanessa und Metin Förster werden bis Sonntag täglich über ihre Erfahrungen mit dem E-Lastenrad oder den Wegen mit Bus und Bahn berichten.

„Ich bin beruhigt, dass die Wettervorhersage für die kommenden Tage deutlich besser ist als noch vor einer Woche.“ Doch selbst für Regen hat Vanessa Förster einen Plan B vorbereitet: „Ich habe mir extra eine Regenhose gekauft.“

Den größten Respekt hat die 34-Jährige nicht vor den Fahrten selbst, sondern vor den Einkäufen, die bei der vierköpfigen Familie in der Regel groß ausfallen: „Ich bin sehr gespannt, wie das mit dem Lastenrad funktioniert“. Auto, Bus, Rad – das Triell der Verkehrsmittel