Mönchengladbach: Theo-Hespers-Gesamtschule feiert Demokratieverständnis

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Mönchengladbach: Theo-Hespers-Gesamtschule feiert Demokratieverständnis

Die Theo-Hespers-Gesamtschule in Mönchengladbach hat Anlass zum Feiern: die Schule hat ihr Demokratieverständnis erfolgreich gefeiert. Dieses Ereignis ist ein wichtiger Meilenstein für die Schule, die sich auf ihre demokratischen Werte und Prinzipien konsequent verpflichtet. In einer Zeit, in der die Demokratie weltweit unter Druck steht, ist es umso wichtiger, dass Schulen wie die Theo-Hespers-Gesamtschule ein Vorbild für die nächste Generation sind. Durch die Feier des Demokratieverständnisses unterstreicht die Schule ihre Verpflichtung zur Demokratie und ihre Rolle als wichtiger Ort der Bildung und Erziehung für die Zukunft.

Demokratieverständnis gefeiert: Mönchengladbach ehrt Widerstandskämpfer Theo Hespers

Der Mönchengladbacher Theo Hespers war einer der bedeutendsten Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Er engagierte sich aktiv gegen dessen Ideologie und die Unterdrückung durch das NS-Regime. Als die Nazis 1933 an die Macht kamen, floh er ins Ausland, setzte seinen Widerstand von dort aus aber fort, um das deutsche Volk über die Lügen und die Gewalt des Regimes aufzuklären.

Neun Jahre nach seiner Flucht aus Deutschland wurde er 1942 von der Gestapo in Belgien gefasst und ein Jahr darauf in Berlin Plötzensee hingerichtet. Seine Aufopferung ist ein symbolisches Erbe für die Verteidigung der Demokratie und des friedlichen gesellschaftlichen Zusammenlebens.

Gedenken und Erinnern: Mönchengladbach feiert Demokratieverständnis und den Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Gedenken und Erinnern: Mönchengladbach feiert Demokratieverständnis und den Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Ihm zu Ehren wurde an der gleichnamigen Gesamtschule in Mönchengladbach am Samstag ein Fest gefeiert. „Wir sehen uns in der Verpflichtung, zu erinnern“, sagt Schulleiterin Raphaela Hahn und bekommt dabei Unterstützung von der Theo-Hespers-Stiftung. „Seit 30 Jahren leisten wir Bildungsarbeit gegen Faschismus und Menschenfeindlichkeit“, sagt der Vorstandsvorsitzende Tobias Reckeweg.

Eine wichtige und unverzichtbare Arbeit, wie auch Oberbürgermeister Felix Heinrichs findet. „Die Nazizeit war eine unvergleichbare Schreckenstat“, so Heinrichs. Man könne heute aber etwas daraus lernen. „Wir sehen an dem Schicksal Theo Hespers, was passiert, wenn nur ein Mensch Widerstand leistet. Hätten das mehr getan, dann hätte es den Holocaust vielleicht nicht gegeben, und vielen Menschen wäre unendliches Leid erspart geblieben“, schlussfolgert er.

Ähnlicher Meinung ist auch Gerald Jeremey Johnson, der in diesem Jahr sein Abitur gemacht hat. „Wir wollen einfach nicht jammern, wir wollen aufstehen und etwas tun, so wie Theo Hespers auch.“ Der 19-Jährige engagiert sich mit großer Leidenschaft in der Bezirksschülervertretung Mönchengladbach, die sich mit den Belangen der verschiedenen Schulen auseinandersetzt.

Ehrengast des so wichtigen Festes war Nora Hespers, die Enkelin des Widerstandskämpfers, die sein Erbe hinaus in die Welt trägt. „Ich bin froh, dass wir erinnern. Wir sind gerade noch nicht in einer Zeit, in der wir Widerstand leisten müssen. Denn dem Widerstand geht immer der Widerspruch voraus. Leider passiert hiervon in Deutschland aktuell zu wenig“, sagt die Sportjournalistin.

Mut brauche es aktuell noch keinen. „Wir müssen uns nur auf unser demokratisches Menschenrecht berufen und einfach das Wort ergreifen.“

In einem kleinen Workshop gibt Hespers während des Festes Einblicke in die Digitalisierung von Geschichte und was man beachten muss, wenn man heute mit historischen Quellen arbeiten möchte. So müsse man Geschichte zum Beispiel immer in den Kontext der damaligen Zeit bringen und nicht nur einzelne Personen und ihre Verhaltensweisen isoliert betrachten. Zudem sei es wichtig, jede Quelle gut zu überprüfen, um die Weitergabe von falschen Informationen zu vermeiden.

Auch soll man laut der Buchautorin immer bedenken, dass die Schicksale echter Menschen dahinterstecken. „Quellen sind keine tote Materie. Es gibt Nachfahren, die mitbestimmen sollten, wie man an ihre Vorfahren erinnert“, so Nora Hespers.

Um das zu verdeutlichen, gibt sie zum Schluss eine sehr persönliche Sache von sich preis: „Ich bin die Enkelin von Theo Hespers. Das macht mich zu gar nichts. Aber ich bin mit seinem Sohn aufgewachsen. Er war nicht einmal 14 Jahre alt, als sein Vater von den Nazis ermordet wurde. Das hat ihn schwer traumatisiert und natürlich hat das auch etwas mit mir und meinem Leben gemacht. Es ist meine Geschichte, deswegen will ich auch mitbestimmen, was damit passiert.“

Mit diesem Appell kritisiert sie insbesondere die gedankenlose Verbreitung von historischen Ereignissen in den Sozialen Medien unter nicht korrekter Berücksichtigung geschichtlicher Fakten.

Theo Hespers, der Widerstandskämpfer, der mit seinem Leben für die Verteidigung der Demokratie einstand.

Nora Hespers, die Enkelin des Widerstandskämpfers, die sein Erbe hinaus in die Welt trägt.

Oberbürgermeister Felix Heinrichs, der die Bedeutung des Widerstands gegen den Nationalsozialismus hervorhebt.

Gerald Jeremey Johnson, der 19-Jährige, der sich mit großer Leidenschaft in der Bezirksschülervertretung Mönchengladbach engagiert.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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