Mönchengladbach: Wal in der Niers entdeckt – Hintergrund und Ursache aufgeklärt

Index

Mönchengladbach: Wal in der Niers entdeckt – Hintergrund und Ursache aufgeklärt

Ein sensationeller Fund hat die Stadt Mönchengladbach in den vergangenen Tagen in Atem gehalten: Ein Wal wurde in der Niers entdeckt, einem Fluss, der direkt durch das Stadtgebiet fließt. Die Nachricht von dem ungewöhnlichen Gast in der Stadt hat für großes Aufsehen gesorgt und viele Fragen aufgeworfen. Doch nun konnten die Hintergründe und die Ursache für das Erscheinen des Wals in der Niers geklärt werden. Im Folgenden erfahren Sie, was sich tatsächlich ereignet hat und wie es zu diesem ungewöhnlichen Ereignis kam.

Walgesänge in der Niers: Einzigartige Kunstinstallation in Mönchengladbach

An der Geneickener Straße, etwa 500 Meter, bevor das Ufer der Niers erreicht wird, sind nach Einbruch der Dunkelheit ungewöhnliche Töne zu vernehmen. Walgesänge. Tief und dröhnend, in steter Wiederholung auf- und abschwellend. Zugleich mystisch, faszinierend und beklemmend.

Walgesänge in Mönchengladbach? Es kommt noch besser. Erreichen die Spaziergänger die Brücke über die Niers auf Höhe des Hochwasserrückhaltebeckens, sehen sie einen veritablen Pilotwal im Wasser auftauchen. Langsam nähert er sich. Erst der Kopf, dann der Körper, die Flossen und der Schwanz – endlich ist der Wal in seiner vollen Länge von 18 Metern sichtbar.

Er scheint sich der Brücke nähern zu wollen, einem Hindernis, an dem er scheitert. Ebenso wie er sich aus dem Nichts entwickelt hat, verschwindet er im Wasser. Er kommt und geht. Es dauert nicht lange und das Prozedere wiederholt sich.

InfoWalbesuch an drei Abenden

InfoWalbesuch an drei Abenden

Wochenende Die Videoinstallation konnte am Freitag, Samstag und Sonntag kostenfrei besucht werden.

Ort: Das Kunstprojekt war an der Stauanlage nahe der Niers zwischen Geneickener Straße und Nesselrodestraße zu sehen.

Trotz Regens ist die Brücke voller Menschen, die das „Whale Watching Niers“ genießen, Fotos schießen und Videos aufnehmen. Was Touristen auf den Walbeobachtungsbooten auf den Meeren dieser Welt oft misslingt, ist hier garantierte Walsichtung.

Aber: Auch wenn einige Walarten in die Flussdeltas und sogar bis in Flüsse hineinschwimmen – der Pilotwal in der Niers ist reine Fiktion.

Das Kunstprojekt

Das Kunstprojekt

Die Besucher sammelten sich auf der Brücke um das Schauspiel zu beobachten, zu filmen und zu fotografieren.

Das „Whale Watching Niers“ ist ein Kunstprojekt von David Denker und Max Hörchens, beide aus Mönchengladbach. Der 33-jährige Denker ist Medienkünstler, hat an der Kunsthochschule für Medien studiert. Hörchens, 32 Jahre alt, ist Architekt. Sein Studium absolvierte er an der Peter Behrend School of Architecture.

„Nach einigen Jahren im Berufsleben wollten wir wieder einmal etwas anderes machen“, erklärt Denker. Die Freunde zogen mit ihrer Kamera los und begannen filmend Ideen zu sammeln.

Das Projekt basiert auf „einem ergebnisoffenen Arbeitsprozess“, sagt Denker. Es führte zu der Idee, einen Wal auf die Wasseroberfläche der Niers zu projizieren.

An einem Kran hängt in 22 Metern über dem Wasser ein Projektor, der die Videoperformance auf die Wasseroberfläche projiziert. Aus den Lautsprechern kommen die Waltöne. Sie bilden einen „Klangteppich“ aus den Aufnahmen echter Wallaute und elektronischen Tönen, die mit der Hilfe eines Synthesizers entwickelt wurden.

Der Wal seinerseits basiert auf einem 3-D-Modell. Nichts ist, was es zu sein scheint.

Ein positives Erlebnis

Ein positives Erlebnis

Was den beiden Künstlern am Herzen liegt, ist, „ein positives Erlebnis zu schaffen, von dem die Zuschauerinnen und Zuschauer sich anregen lassen“, sagt Denker. Ein positives, aber auch ein irritierendes Erlebnis.

Abseits von Magie, Faszination und Schönheit wirft die Projektion eine Menge an Fragen auf. Natürlich geht es dabei um die Beziehung zwischen Mensch und Natur, dass erklären auch die Macher der Videoperformance.

Doch überlassen sie es den Menschen, eigene Assoziationen und Themen zu entwickeln, die sie selbst umtreiben und die durch die Betrachtung des Wals hervorgerufen werden.

Da mag man denken: Warum in die Ferne reisen, wenn eine am Rechner erstellte Projektion mir einen täuschend echten Wal präsentiert? Eine Menge an CO2 kann schließlich eingespart werden, wenn die Walfreunde statt nach Island zu fliegen an die Niers radeln.

Die immer wieder geführte Diskussion um den Walfang kommt dem Gast auf der Niersbrücke in den Sinn. Ebenso wie der dringend benötigte Schutz einer gefährdeten Natur, für die der Mensch verantwortlich ist.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up