Nahostkonflikt: Sechs tote Geiseln in Tunnel in Gaza entdeckt
Im Zentrum des Nahostkonflikts ist ein grausamer Fund gemacht worden. In einem Tunnel im Gazastreifen wurden sechs tote Geiseln entdeckt. Die Opfer waren offenbar israelische Staatsbürger, die bei einem Überfall in der Region verschleppt worden waren. Die Entdeckung des grausigen Fundes löste Wehklagen und Empörung in Israel und der internationalen Gemeinschaft aus. Die Frage nach der Verantwortung für dieses Verbrechen steht nun im Mittelpunkt der politischen Debatte. Wir werden berichten, sobald weitere Einzelheiten bekannt werden.
Nahostkonflikt: Sechs tote Geiseln in Tunnel in Gaza entdeckt
Die israelische Armee hat die Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen geborgen. Das gab das Militär am frühen Morgen offiziell auf seinem Telegram-Kanal bekannt. Am Vorabend hatte die Armee zunächst den Fund mehrerer Leichen bekanntgegeben, ohne dabei nähere Einzelheiten zu nennen.
Nach stundenlanger Prüfung der Identität der Leichen herrscht nun Gewissheit. „Wir alle wachen auf mit der schrecklichen Nachricht, dass sechs weitere tote Geiseln gefunden wurden, die von der Hamas getötet wurden“, schrieb der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, auf der Plattform X.
Die Opfer
Die sechs Ermordeten seien in einem unterirdischen Tunnel im Gebiet Rafah im Süden des umkämpften Gazastreifens gefunden und nach Israel überführt worden, teilte die Armee mit. Alle sechs Opfer waren demnach beim Terrorüberfall der islamistischen Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres als Geiseln genommen und in den Gazastreifen entführt worden.
Bei den Opfern handelt es sich um vier Männer - Hersh Goldberg-Polin (23), Alexander Lobanov (32), Almog Sarusi (27) und Ori Danino (25) - sowie zwei Frauen - Carmel Gat (40) und Eden Jeruschalmi (24).
Hintergrund
Laut dem Forum der Angehörigen der Entführten waren zumindest fünf der sechs Opfer am 7. Oktober vom Nova-Musikfestival in der Negev-Wüste entführt worden, das nahe der Grenze zum Gazastreifen stattfand.
Insgesamt verschleppten Terroristen der Hamas und anderer Gruppen an jenem Tag mehr als 250 Menschen aus Israel in das abgeriegelte Küstengebiet. Im Laufe einer einwöchigen Waffenruhe Ende November ließ die Hamas 105 Geiseln frei. Im Gegenzug entließ Israel 240 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen.
Zukunft der Gespräche
Ob es zu einer weiteren Vereinbarung über eine Waffenruhe und Freilassung von Entführten kommen kann, ist offen. Seit geraumer Zeit führen die USA, Ägypten und Katar in Kairo Vermittlungsgespräche über ein Abkommen, das eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln vorsieht. Die Gespräche sind allerdings festgefahren.
Israel und die Hamas verweigern direkte Verhandlungen mit der Gegenseite. Hauptstreitpunkt ist derzeit die Frage, wie lange israelische Truppen am Philadelphi-Korridor an der Grenze zu Ägypten stationiert bleiben dürfen. Israels Sicherheitskabinett beschloss kürzlich, an der Kontrolle des Korridors festzuhalten.
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