NATO-Gipfel: Biden verwechselt Putin und Zelenskyy

Index

NATO-Gipfel: Biden verwechselt Putin und Zelenskyy

Am Rande des NATO-Gipfels in Madrid ist US-Präsident Joe Biden in ein peinliches Versehen geraten. Beim Gipfeltreffen der NATO-Staats- und Regierungschefs hat Biden den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verwechselt. Dieser Fehler sorgte für Verwirrung und Gelächter unter den anwesenden Politikern und Journalisten. Der Vorfall wirft Fragen über die Führungsstärke und die außenpolitische Kompetenz des US-Präsidenten auf. In Zeiten von Spannungen zwischen der NATO und Russland ist ein solcher Fehler besonders unglücklich.

VersprecherSpektakel: Biden verwechselt Putin und Zelenskyy

Es ist der letzte große Programmpunkt des US-Präsidenten mit seinen ausländischen Kollegen beim Nato-Gipfel in Washington: ein gemeinsamer Auftritt mit ihnen und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Mithilfe eines Teleprompters hat Biden gerade eine kurze Ansprache erfolgreich über die Bühne gebracht und will nur noch Selenskyj das Pult überlassen, da sagt der 81-Jährige diesen Satz: „Nun übergebe ich das Wort an den Präsidenten der Ukraine, der ebenso viel Mut wie Entschlossenheit besitzt. Meine Damen und Herren: Präsident Putin.“

Ausgerechnet. Schräg hinter Biden stehen aufgereiht Staats- und Regierungschefs anderer Nato-Staaten. Bundeskanzler Olaf Scholz schaut perplex, EU-Ratspräsident Charles Michel schielt ungläubig zur Seite. Andere klatschen verkrampft. Noch während sich der US-Präsident vom Rednerpult wegdreht, bemerkt er den Fehler, korrigiert sich und versucht es mit dem Scherz, er sei einfach so sehr darauf konzentriert, Putin zu besiegen. Dazu lächelt er schief.

Biden

Biden's peinliche Verwechslung: Putin anstatt Zelenskyy

Selenskyj, der neben ihm auf der Bühne steht, kontert gnädig und in Anspielung auf Putin: „Ich bin besser.“ Die peinliche Verwechslung ist allerdings nur der Vorgeschmack auf eine Pressekonferenz Bidens, die kurz darauf folgt und nachhallen dürfte.

Wieder nur Versprecher? So schlug sich Biden bei seiner ersten Solo-Pressekonferenz. Nervöse Kabinettsmitglieder im Publikum Es ist die erste Solo-Pressekonferenz des mächtigsten Mannes der Welt seit langem. Und der Demokrat, der seit seinem Wahlkampfdesaster im TV-Duell gegen Donald Trump verzweifelt darum kämpft, seine Präsidentschaftskandidatur zu retten, soll sich hier beweisen.

Erster Senator fordert Rückzug von BidenUS-Präsidentschaftskandidatur Erster Senator fordert Rückzug von Biden Sein Auftaktstatement liest Biden wie bei den allermeisten seiner Auftritte, von Telepromptern ab, mal links, mal rechts, weitgehend unfallfrei. Er räuspert sich viel - auch das ist bei ihm nicht ungewöhnlich - und stolpert nur ab und zu über ein paar Buchstaben.

Doch gleich bei der ersten Frage passiert ihm ein Patzer, der in der Rangliste der Versprecher direkt hinter Selenskyj-Putin kommt: Er verwechselt den Namen seiner Stellvertreterin Kamala Harris mit dem seines republikanischen Herausforderers und Erzrivalen Donald Trump. Ausgerechnet.

Ein Journalist fragt Biden, was er über die Chancen von Harris denkt, Trump bei der Präsidentenwahl zu schlagen, falls er selbst ausfallen sollte und sie für die Demokraten ins Rennen ginge. Biden antwortet: „Sehen Sie, ich hätte Vizepräsident Trump nicht als Vizepräsidentin gewählt, wenn ich nicht denken würde, dass sie für das Amt des Präsidenten qualifiziert ist.“

In der ersten Reihe zuckt Blinken in diesem Moment fast unmerklich zusammen und senkt um wenige Millimeter den Blick. Nachdem er vor Monaten eine Aufreger-Äußerung seines Chefs bei einer Pressekonferenz in Reihe eins mit einem schmerzverzerrten Gesicht und krampfartigen Bewegungen verfolgt hatte, ringt der Chefdiplomat diesmal besonders intensiv um Fassung.

Zwei Plätze links von ihm hebt Sullivan nach dem Biden-Satz eine Hand vors Gesicht und reibt sich das Kinn. Zwischen den beiden hört Austin ohne Regung zu. Dieser Fehler Bidens erinnert an einen Patzer des Präsidenten vor wenigen Tagen, als er in einem Radiointerview sagte: „Ich bin stolz darauf (.), die erste Vizepräsidentin zu sein, die erste schwarze Frau, die mit einem schwarzen Präsidenten zusammenarbeitet.“ Auch das ließ viele ratlos zurück.

„Die am besten qualifizierte Person für den Job“

Die nächsten Fragen bei Bidens Presseauftritt fallen ähnlich brutal aus: Ein Journalist will von Biden wissen, ob seine ständigen Fauxpas, auch auf der Weltbühne wie beim Nato-Gipfel, nicht allmählich dem Ansehen der Vereinigten Staaten schaden. Mehrere Regierungschefs wurden dort vor Kameras auf den Zustand ihres US-Kollegen angesprochen und mussten für ihn in die Bresche springen (Scholz: „Versprecher passieren“).

Die Performance dürfte viele parteiinterne Kritiker Bidens nicht überzeugen. Unmittelbar nach dem Auftritt fordert ein weiterer Demokrat aus dem Kongress den Präsidenten auf, sich aus dem Wahlkampf zurückzuziehen. Fast zwei Dutzend haben sich schon öffentlich vorgewagt. Jeden Tag kommen neue hinzu. Und weit mehr Demokraten haben öffentlich große Sorgen über ihren Spitzenmann kundgetan: Sie werden mehr, sie werden lauter - und sie werden ungeduldiger.

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up