Neue App ermöglicht Kartierung von Flora und Fauna in Wegberg

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Neue App ermöglicht Kartierung von Flora und Fauna in Wegberg

Die Stadt Wegberg setzt neue Maßstäbe im Bereich der Naturerfassung und Umweltschutz. Mit der Einführung einer innovativen App wird es jetzt möglich, die Flora und Fauna in Wegberg zu kartieren und zu dokumentieren. Diese pionierringe Entwicklung ermöglicht es den Bürgern, aktiv an der Erhebung von Daten teilzunehmen und somit zum Schutz der lokalen Artenvielfalt beizutragen. Durch die digitale Kartierung können wertvolle Erkenntnisse über die Verbreitung und Häufigkeit von Pflanzen und Tieren in Wegberg gewonnen werden, die wiederum für die Zukunft der Stadtentwicklung von großer Bedeutung sind.

Neue App ermöglicht Kartierung von Flora und Fauna in Wegberg

Zum Dienstagvormittag hatte Bürgermeister Christian Pape den Naturpark Maas-Schwalm-Nette in Gestalt von Geschäftsführer Herrn Michael Puschmann und der Projektleiterin Melanie Hüpkes in die Wegberger Mühle zu einer Präsentation der Gratis-App „ObsIdentify“ eingeladen.

Und zwar geht es bei dieser App um zweierlei. Zum Einen kann der Wanderer, Radfahrer, Naturfreund mit ihr Pflanzen, Tiere oder Pilze fotografieren und sofort durch sie bestimmen lassen. Man erfährt den Namen und das Verbreitungsgebiet: „Mit einem Klick erkennen“, heißt das in der App.

So verwendet sie also der „Besucher“, wie Hüpkes sagte. Wenn man die App, die es sowohl für Android wie auch für iOS gibt, allerdings vollständig nutzen und durch sie zum „Forscher“ werden will, fließt das aktuelle Foto von, sagen wir, einer Mosaikjungfer-Libelle am Raky-Weiher in Arsbeck, automatisch in eine große Datenbank ein.

Dort wird diese Sichtung von einem Fachmann begutachtet und dann in eine Reihe mit anderen Meldungen über diese Insektenart an diesem speziellen Ort eingestellt. Um schließlich in einer Landkarte eingetragen, also dort „kartiert“ zu werden. Und später taucht sie dann in einer grafischen Darstellung der Verteilung über die Häufigkeit dieser Libellenart wieder auf.

Womit ein weiterer Beitrag geleistet wurde, um wissenschaftliche Erkenntnisse über die Artenvielfalt und ihre Ausbreitungen zu gewinnen.

Die App live ausprobieren

Die App live ausprobieren

Ralph Nobis, Nachhaltigkeitsmanager der Stadt Wegberg, als Fachmann wird für das Netzwerk für Natur und Nachhaltigkeit (NNN) demnächst zwei Veranstaltungen für Menschen jeden Alters anbieten, in denen die App „ObsIdentify“ mit Pflanzen und Tieren in der Natur um uns herum erprobt werden kann.

Am Samstag, 21. September, startet die Veranstaltung dazu um 10 Uhr an der Dalheimer Mühle. Und wird wiederholt angeboten am Samstag, 19. Oktober, Startpunkt dann der Besucherparkplatz im Beecker Wald, Nähe Grenzlandring. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, festes Schuhwerk und wetterangepasste Kleidung hingegen schon. Dauer zwei bis zweieinhalb Stunden.

Tatsächlich kann sich nun jeder Nutzer hier in unserer Grenzregion aktiv mit der Flora und Fauna auseinandersetzen, zumal die App in Niederländisch und Deutsch erschienen ist. Dieses deutsch-niederländische Citizen-Science-Projekt „Vom Besucher zum Forscher“ macht es möglich.

Citizen Science meint Forschungsprojekte unter Mithilfe von interessierten Bürgern, die übrigens durchaus auch Laien sein können. Egal wo er sich gerade auf der Erdkugel bewegt, seine Beobachtungen werden per App in eine globale Landkarte eingefügt, welche für mindestens die nächsten 100 Jahre weiter bestehen wird, versicherte Hüpkes.

So wird die Wanderung zur erlebnisreichen Exkursion. Und man leistet einen direkten Beitrag zum Schutz der Arten in der Region.

Zu beachten ist aber noch, dass diese App nicht für Aussagen über die Essbarkeit von Pflanzen, Früchten oder Pilzen gedacht ist.

Weitere Funktionen und Anreize

Um die Attraktivität der App zu erhöhen, kann der Benutzer zusätzlich noch an virtuell ausgetragenen Challenges (Wettbewerben) teilnehmen. Wenn man sich auf die Beobachtung von Schmetterlingen spezialisiert hat, macht man beim Sammeln von Meldungen für das „Große Flattern“ mit, beschäftigt man sich mit dem Finden invasiver Arten, so dokumentiert man diese in „Aliens unter uns“.

Die App wird auch durch einen Flyer vorgestellt, der an vielen Stellen im Kreis ausliegt. Als weiterer Anreiz sind an Orten mit größerem Publikumsverkehr, wie zum Beispiel in Gaststätten an Wander- oder Radrouten oder in Info-Points des Naturparks, große Bildschirme aufgestellt.

Am Ende dieses Jahres wird das „ObsIdentify“-Projekt evaluiert, sprich auf seinen Nutzen hin bewertet. Und über eine Fortführung oder Veränderung entschieden. Tatsächlich hat diese App noch einen weiteren unerwarteten Nutzen. Denn „staycation“, also der zu Hause und in der umgebenden Region nachhaltig und umweltschonend verbrachte Urlaub, kann durch die Anwendung dieser App wesentlich bereichert werden.

Übrigens wurde in Wegberg im Rahmen einer Nachhaltigkeitswoche am Gymnasium Wegberg diese internationale App kurz vor den Sommerferien ausprobiert. Eine altersgemischte Schülergruppe, angeleitet durch den städtischen Nachhaltigkeitsmanager Ralph Nobis bestimmte gesammelte Pflanzen. Die Schüler kamen mit der App gut klar und meinten, sie würden sie auch demnächst bei Wanderungen und Spaziergängen in ihrer Freizeit nutzen.

Heike Schulze

Ich bin Heike, ein erfahrener Redakteur und der Chefredakteur der Website Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche sorge ich dafür, dass unsere Leser stets aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität erhalten. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Engagement für qualitativ hochwertige Berichterstattung spiegeln sich in jedem Artikel wider, den wir auf Hol Aktuell veröffentlichen. Es ist mir wichtig, unseren Lesern verlässliche Informationen zu liefern und sie stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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