Niedersachsen: Rassistische Parolen auf Schützenfest - Ermittlungen

Niedersachsen: Rassistische Parolen auf Schützenfest - Ermittlungen

In Niedersachsen ist ein Schützenfest von einer schockierenden Episode überschattet worden. Bei dem traditionellen Volksfest in einem Dorf in der Region Hannover wurden rassistische Parolen skandiert und fremdenfeindliche Sprechchöre angestimmt. Die Polizei hat daraufhin Ermittlungen aufgenommen, um die Verantwortlichen zu ermitteln und zur Rechenschaft zu ziehen. Die Vorfälle haben in der Bevölkerung große Empörung ausgelöst und die Frage aufgeworfen, wie solche Hassäußerungen in einer offenen und toleranten Gesellschaft zugelassen werden konnten.

Rassistische Parolen auf Schützenfest in Niedersachsen: Ermittlungen gegen zwei Jugendliche

Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hat zwei Jugendliche wegen Volksverhetzung angeklagt, nachdem sie am 20. Mai auf dem Schützenfest in Löningen-Bunnen in Niedersachsen rassistische Parolen skandiert haben sollen.

Laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft sangen die beiden Jugendlichen auf die Melodie des Lieds L'amour toujours von Gigi D'Agostino die Parole Deutschland den Deutschen, Ausländer raus.

Dies ist nicht der erste Vorfall dieser Art. Es gibt über 360 Polizeieinsätze wegen Ausländerfeindlichkeit zu L'amour toujours.

Gegen drei weitere Beschuldigte stellte die Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren ein, weil ihnen nicht mit der für eine Anklageerhebung erforderlichen Sicherheit nachgewiesen werden konnte, dass sie ebenfalls volksverhetzende Parolen gerufen hatten.

Die beiden Angeklagten müssen sich nun vor dem Jugendrichter des Amtsgerichts Cloppenburg verantworten, sofern das Gericht die Anklage zulässt und das Hauptverfahren eröffnet wird. Verhandlungen gegen Jugendliche finden in der Regel unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Der Fall wurde öffentlich bekannt, weil Ausschnitte des Gesangs in einem Video aufgenommen und über soziale Medien verbreitet wurden. Die Berichterstattung darüber fand bundesweite Beachtung.

Zeugen zeigten den Vorfall bei der Polizei an. Der Vereinsvorstand hatte sich von den Gesängen distanziert und eine Aufarbeitung angekündigt.

Es bleibt abzuwarten, wie das Gericht in diesem Fall entscheiden wird und welche Konsequenzen dies für die beiden Jugendlichen haben wird.