Nobelpreis für den Frieden 2024: Auszeichnung geht an Nihon Hidankyo für den Einsatz gegen Atomwaffen

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Nobelpreis für den Frieden 2024: Auszeichnung geht an Nihon Hidankyo für den Einsatz gegen Atomwaffen

In einer feierlichen Zeremonie wurde am 10. Dezember 2024 in Oslo der Nobelpreis für den Frieden an die japanische Organisation Nihon Hidankyo verliehen. Diese Auszeichnung ist ein bedeutender Anerkennung für den Einsatz von Nihon Hidankyo gegen die Atomwaffen und für die Bemühungen, die nukleare Abrüstung voranzutreiben. Durch ihre Arbeit hat Nihon Hidankyo wesentlich dazu beigetragen, die Gefahren von Atomwaffen aufzuzeigen und die internationale Gemeinschaft für die Notwendigkeit einer atomwaffenfreien Welt zu sensibilisieren.

Nobelpreis für den Frieden: Nihon Hidankyo wird ausgezeichnet für den Einsatz gegen Atomwaffen

Die Weltgeschichte wird nicht sofort erkannt. Als die erste Atombombe am 6. August 1945 auf Hiroshima fiel, war es für die deutsche Zeitung Frankfurter Rundschau nur eine Meldung auf der Titelseite wert. Erst Jahre später wurde dieDimension der Ereignisse erkannt.

Eine Botschaft der Überlebenden: Nukleare Waffen dürfen nie wieder eingesetzt werden

Eine Botschaft der Überlebenden: Nukleare Waffen dürfen nie wieder eingesetzt werden

140.000 Menschen fanden in Hiroshima den Tod. Drei Tage später starben in Nagasaki 74.000 Personen. Unter die Opfer werden auch jene gerechnet, die in den folgenden drei Monaten an den unmittelbaren Folgen der Explosionen starben. In den Jahren danach mussten Zehntausende ihr Leben lassen, weil die Spätfolgen die Zahl der Krebs- und Kreislauferkrankungen in die Höhe schnellen ließ.

Bis heute sind die Symptome zu spüren, 79 Jahre später, berichtet der Überlebende Kunihiko Sakuma, der zur Zeit des Abwurfs der Superbombe gerade einmal neun Monate alt war.

Für ein Leben ohne Atomwaffen: Nihon Hidankyo erhält den Friedensnobelpreis

Für ein Leben ohne Atomwaffen: Nihon Hidankyo erhält den Friedensnobelpreis

Das norwegische Parlament bestimmt ein fünfköpfiges Gremium, das Nobel-Komitee. Dieses vergibt alljährlich den Friedensnobelpreis. Die Auszeichnung erfolgt deshalb in Oslo und nicht wie bei den anderen Nobelpreisen im schwedischen Stockholm.

Der Vorsitzende des Komitees, der Norweger Jørgen Watne Frydnes, erklärte, die Hibakusha wären geehrt worden für ihren Einsatz, die Welt frei von Atomwaffen zu machen. Durch ihr persönliches Zeugnis würden die Überlebenden die Botschaft verbreiten: Nukleare Waffen dürfen nie wieder eingesetzt werden.

In Japan genießen die Hibakusha inzwischen großes Ansehen. Ihr Name kommt von der Verbindung von Hi wie Leiden, Baku wie Atombombe und Sha wie der Mensch. Damit ist die Geschichte der Organisation perfekt beschrieben. Es ist das immerwährende Leiden der Betroffenen durch den Atombombenabwurf, der ein lebendes Zeugnis von der furchtbaren Gewalt dieser Waffen ablegt.

Die Anerkennung war nicht immer so groß. Die Überlebenden berichten von Ausgrenzung und Diskriminierung. Ihre Krankheiten und teilweise ihr Aussehen empfanden ihre Mitbürger eher als belastend denn als Mahnung und Ansporn zu Hilfeleistung.

Der Schrecken der Atombombenabwürfe und der noch Jahrzehnte andauernden Leiden der Opfer hat immerhin die Menschheit davon abgehalten, diese todbringenden Waffen erneut einzusetzen. Ihre Wirkung wäre heute viel gravierender.

Insofern ist die Auszeichnung durchaus politisch, auch wenn der Chef des Nobel-Komitees auf Fragen der Journalisten keine konkreten Personen oder Länder nennt, die die Gefahr eines Nuklearkrieges erhöhen würden. Watne Frydnes bleibt mit Verweis auf die überlebenden Opfer bei der allgemeinen Feststellung, dass solche Drohungen mit Atomwaffen unbedingt unterbleiben müssten.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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