Oberbergischer Kreis benötigt mehr Wohnungen, sagt Fachinstitut

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Oberbergischer Kreis benötigt mehr Wohnungen, sagt Fachinstitut

Ein alarmierendes Urteil hat das Fachinstitut für Stadt- und Raumforschung gefällt: Der Oberbergische Kreis benötigt dringend mehr Wohnungen. Laut einer aktuellen Studie des Instituts fehlen in der Region tausende von Wohnungen, um den wachsenden Bedarf an Wohnraum zu decken. Insbesondere in den Städten wie Gummersbach und Bergneustadt herrscht ein akuter Mangel an bezahlbaren Wohnungen. Die Folgen sind bekannt: steigende Mieten, sinkende Lebensqualität und eine verstärkte Zuwanderung in die umliegenden Gemeinden. Es bleibt abzuwarten, wie die Politik auf diese Warnung reagiert und welche Maßnahmen ergriffen werden, um dem Wohnungsmangel zu begegnen.

Wohnungsnot im Oberbergischen Kreis: Pestel-Institut warnt vor Defizit

Oberbergischer Kreis braucht dringend mehr Wohnungen – Prognose

Der Oberbergische Kreis benötigt bis 2028 den Neubau von rund 920 Wohnungen pro Jahr, um das bestehende Defizit abzubauen. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Regional-Analyse zum Wohnungsmarkt durch das Pestel-Institut.

„Der Neubau ist notwendig, um das bestehende Defizit – immerhin fehlen im Oberbergischen Kreis aktuell rund 2070 Wohnungen – abzubauen: Aber auch, um abgewohnte Wohnungen in alten Häusern nach und nach zu ersetzen“, sagt Matthias Günther vom Pestel-Institut. Der Wissenschaftler erwartet, dass das Baupensum allerdings zurückgeht: Günther spricht von einem „lahmenden Wohnungsneubau, dem mehr und mehr die Luft ausgeht“.

In den ersten fünf Monaten dieses Jahres gab es im ganzen Oberbergischen Kreis lediglich für 266 neue Wohnungen eine Baugenehmigung. Zum Vergleich: In 2023 waren es im gleichen Zeitraum immerhin noch 354 Baugenehmigungen. „Damit ist die Bereitschaft, im Oberbergischen Kreis neuen Wohnraum zu schaffen, innerhalb von nur einem Jahr um 25 Prozent zurückgegangen“, sagt Matthias Günther.

Leer stehende Wohnungen keine Lösung

Leer stehende Wohnungen keine Lösung

An dem Wohnungsbedarf im Oberbergischen Kreis ändert auch die Zahl leer stehender Wohnungen nichts: Der aktuelle Zensus registriert für den Oberbergischen Kreis immerhin rund 5530 Wohnungen, die nicht genutzt werden, so das Pestel-Institut. Das seien 4,2 Prozent vom gesamten Wohnungsbestand im Kreis.

Ein Großteil davon – nämlich rund 3240 Wohnungen – stehe jedoch schon seit einem Jahr oder länger leer. „Das sind immerhin rund 59 Prozent vom Leerstand. Dabei geht es allerdings oft um Wohnungen, die auch keiner mehr bewohnen kann. Sie müssten vorher komplett – also aufwendig und damit teuer – saniert werden“, sagt Matthias Günther.

Grundsätzlich sei ein gewisser Wohnungsleerstand aber immer auch notwendig. „Rund drei Prozent aller Wohnungen, in die sofort jemand einziehen kann, sollten frei sein. Schon allein, um einen Puffer zu haben, damit Umzüge reibungslos laufen können. Und natürlich, um Sanierungen überhaupt machen zu können.“

Das Pestel-Institut hatte die Regional-Analyse zum Wohnungsmarkt im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) durchgeführt.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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