DnHexP in Sonnencremes: Ein verbotener Weichmacher, der nichts in Kosmetika zu suchen hat
Die EU hat DnHexP als besonders besorgniserregend eingestuft, weil er auf die Fortpflanzungsfähigkeit schlagen kann. Doch eine Untersuchung in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift Öko-Test hat gezeigt: Ein Teil der Kindersonnencremes ist mit DnHexP belastet.
Dies hat die Testerinnen und Tester zum Anlass genommen, nun auch Sonnencremes für Erwachsene auf den Weichmacher hin zu untersuchen. Fündig wurden sie auch diesmal. In drei von 19 Produkten konnten sie Spuren von DnHexP nachweisen.
Der Zusammenhang mit einem bestimmten UV-Filter
Was dabei auffällt: Der verbotene Weichmacher ist nur in Produkten mit einem bestimmten chemischen UV-Filter enthalten: DHHB. In der Liste der Inhaltsstoffe ist der unter folgender Bezeichnung zu finden: Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoat.
Doch: Nicht jede Sonnencreme mit DHHB ist auch automatisch mit dem Weichmacher belastet. Der Preis des Produkts bietet da übrigens keine Orientierung: Es gibt günstige Sonnenschutzmittel im Öko-Test, die frei davon sind - und teure, in denen der Weichmacher enthalten ist.
Weitere kritische Weichmacher gefunden
Die Zeitschrift hat die Sonnenschutzmittel auch auf weitere kritische Weichmacher hin untersuchen lassen. In fünf weiteren Produkten entdeckten die Testerinnen und Tester Spuren von DEHP und DIBP. Auch sie sind als fortpflanzungsgefährdend eingestuft und sind laut EU-Kosmetikverordnung verboten, dürfen zumindest nicht beabsichtigt eingesetzt werden.
Die Hersteller der betroffenen Produkte haben auf Anfrage der Zeitschrift die Weichmacher-Rückstände als technisch unvermeidbar bezeichnet. Eine Antwort, die Öko-Test nicht überzeugt: Wenn Verunreinigungen des UV-Filters DHHB mit einem verbotenen Weichmacher wirklich unvermeidbar sind, wie manche Hersteller sagen, dann müssen sie sich nach Alternativen zu dem Filter umschauen, so Biologin Franziska Blaum.
Keine akute gesundheitliche Gefährdung
Immerhin: Eine akute gesundheitliche Gefährdung geht Öko-Test zufolge von den gefundenen DnHexP-Gehalten nicht aus. Selbst ein Kind müsste sich jeden Tag mit kiloweise Produkt einschmieren, um bedenklich viel davon über die Haut aufzunehmen.
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